Salzburg: Keltenschatz wurde zufällig in Neumarkt gefunden
Foto: Salzburg Museum
Goldschmuck und Silbermünzen sind eine archäologische Sensation / Seltenheit bleibt in Salzburg
(HP) Ein Zufallsfund, der für Schlagzeilen sorgt und die Herzen der Archäologen höher schlagen lässt! 2000 Jahre lang schlummerten keltischer Goldschmuck und Silbermünzen im Boden in Neumarkt am Wallersee und wurden dann bei Bauarbeiten gefunden. Jetzt wird der Jahrhundertfund wissenschaftlich untersucht – und bleibt in Salzburg.
„So etwas passiert nur einmal im Leben und ich bin froh, dass ich das miterleben und die Stücke in den kommenden Wochen wissenschaftlich untersuchen darf. Wir hoffen zu erfahren, ob der Schmuck und die Münzen aus einer Notlage heraus vergraben wurden, zum Beispiel auf der Flucht. Oder ob es ein Ritual war, sozusagen als Opfergabe an die Götter. Jedenfalls erwarten uns sicher einige Überraschungen“, so Archäologe Holger Wendling, er leitet den Bereich im Salzburg Museum.
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LH Wilfried Haslauer und LTP Brigitta Pallauf präsentierten mit Peter Höglinger (BDA), Dir. Martin Hochleitner, Archäologie-Fachbereichsleiter Holger Wendling, Stadt-Vizebgm. Bernhard Auinger und Bgm. Adi Rieger (Neumarkt) erstmals den spätkeltischen Jahrhundertfund im Salzburg Museum.
Fundort und Finder geheim
Der genaue Fundort in Neumarkt am Wallersee bleibt geheim und auch die Finder wollen anonym bleiben. „Das muss man verstehen, denn sonst bricht hier die große Schatzsuche aus“, sagt der Direktor des Salzburg Museum, Martin Hochleitner. So bleibt das Feld der Wissenschaft, die jetzt in den kommenden Wochen mit der Erforschung des Schatzes so richtig loslegt – unter anderem mit High-Tech.
Haslauer: „Schatz bleibt in Salzburg.“
„Mit dem Ankauf bleibt dieser kunst- und kulturhistorisch einmalige Fund in Salzburg und wird Teil unseres Angebots, dafür gilt dem Museumsverein großer Dank. Das stärkt natürlich auch die Keltenkompetenz des Salzburg Museums enorm - nach dem Helm vom Pass Lueg und der Schnabelkanne vom Dürrnberg ist dies eine weitere Sensation“, ist Landeshauptmann Wilfried Haslauer von der archäologischen Sensation begeistert.
Pallauf: „Unbezahlbares Glanzstück.“
Für Brigitta Pallauf, sie ist Präsidentin des Museumsvereins, unterstreicht der Fund die Bedeutung Salzburgs schon vor 2.000 Jahren. „Eigentlich unbezahlbar und umso wichtiger, diesen Fund für Salzburg zu sichern und zugänglich zu machen. Dafür haben wir auch das Fachwissen aus dem In- und Ausland genutzt“, so Pallauf, die als Präsidentin des 15.000 Mitglieder umfassenden Salzburger Museumsvereins den Ankauf in die Wege leitete und sie schmunzelt: „Auch ich weiß nicht, wo der genaue Fundort ist. Was ich nicht weiß, kann ich nicht weitererzählen.“
Rieger: „Reich an Kunstschätzen.“
Neumarkts Bürgermeister Adi Rieger jedenfalls war selber überrascht von diesem Sensationsfund und sieht auch Vorteile für seine Gemeinde: „Ich denke, dass Neumarkt dadurch im Gespräch bleibt und so gesehen sind wir damit auch in die Geschichte eingegangen. Besonders bemerkenswert finde ich, dass sich die Finder so richtig verhalten haben und der Schatz daher für jedermann zugänglich bleibt und nicht in irgendeiner Privatsammlung verschwindet.“
Auinger: „Bevölkerung wird reich beschenkt.“
Salzburgs Vize-Bürgermeister Bernhard Auinger kann sich die Geschichte des Salzburg Museum nicht ohne Unterstützung durch den Museumsverein vorstellen. „Mit der Aufnahme in die Sammlung wird Salzburg um ein herausragendes Kulturgut bereichert. Ebenso wird die Bevölkerung durch den wunderbaren Fund sozusagen reich beschenkt. Dafür möchte ich mich im Namen des Kuratoriums des Salzburg Museum bei allen Beteiligten herzlich bedanken“, sagt dessen Vorsitzender Auinger.
Hochleitner: „Herausragend für Forschung.“
Martin Hochleitner, Direktor Salzburg Museum, pflichtet bei: „Wir wissen schon jetzt um die herausragende Bedeutung für Wissenschaft und Forschung sowie um die Freude, die der Schatz den Besucherinnen und Besuchern bereiten wird. Und wir sind als Museum ungemein dankbar, dass der Hortfund von nun an mit unserer Sammlung verbunden ist. Dafür gilt unser Dank den Findern, dem Bundesdenkmalamt und dem Salzburger Museumsverein“, so Hochleitner.
Wendling: „Zum Schutz oder für die Götter vergraben.“
„Es war ein reiner Zufallsfund bei Bauarbeiten. Die Finder haben alles richtig gemacht und das Bundesdenkmalamt benachrichtigt. So konnte alles genau dokumentiert werden“ verweist Horst Wendling auf die Fundgeschichte. Der Leiter des Fachbereichs Archäologie am Salzburg Museum hat zwei Theorien, warum dieser Schatz vergraben wurde: „Das geschah entweder aus einer Gefahrensituation heraus, man wollte ihn schützen und später wieder ausgraben, oder aber es war eine Opfergabe an die Götter.“
Quelle: Land Salzburg