Graz: Kick-off für die Innenstadtentflechtung

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Graz

04 Mär 18:00 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

Weichenstellung für neue Straßenbahn-Anbindung in der Grazer Innenstadt

Die Graz Linien bringen Tag für Tag mehr als 300.000 Fahrgäste sicher an ihr Ziel. Die seit Jahren steigende Zahl der Öffi-Nutzer:innen wird sich nicht zuletzt aufgrund des anhaltenden Zuzugs, dem Ausbau von attraktiven Angeboten wie beispielsweise dem Klimaticket und Änderungen im Mobilitätsverhalten auch in den kommenden Jahren in der Landeshauptstadt fortsetzen. Die Konsequenz aus dieser Entwicklung: Der öffentliche Verkehr und mit ihm moderne Mobilitätsangebote in Graz müssen weiter ausgebaut werden. Die Weichen für die Entlastungsstrecke durch die Innenstadt werden nun mit dem Baustellenstart am 6. März gestellt.

Der neue Linienverlauf in der Innenstadt

Die 1,2 Kilometer lange neue Straßenbahnstrecke entlastet ab Ende 2025 das Nadelöhr in der Herrengasse, durch das in der Frühspitze derzeit bis zu 119 Straßenbahnen fahren. Jede zweite 6er- und 7er-Straßenbahn zweigt nach Fertigstellung der Baustelle auf der dann neuen zweigleisigen Strecke von der bestehenden Straßenbahnstrecke westlich des Jakominiplatzes auf Höhe der Schmiedgasse ab. Die neue Strecke führt über die Radetzkystraße, die Neutorgasse, den Andreas-Hofer-Platz über die Tegetthoffbrücke, die Belgiergasse und die Vorbeckgasse, bevor sie im Kreuzungsbereich Annenstraße/Vorbeckgasse in die bestehende Strecke der Straßenbahnlinien 1, 4, 6 und 7 mündet. Insgesamt 963 Tonnen Gewicht muss die Tegetthoffbrücke für den künftigen Straßenbahnbetrieb tragen, weshalb sie planmäßig 2024 statisch ertüchtigt und auch um 1,50 Meter verbreitert wird.

Im Zuge der Bauarbeiten für die neue Straßenbahnstrecke wird auch die Infrastruktur für Rad- und Fußgänger:innen im Westen der Innenstadt wesentlich verbessert: Auf einer Länge von 575 Metern führen dann neue Radwege durch die Neutorgasse und über die Tegetthoffbrücke. Bestehende Gehwege werden verbreitet, der Radetzkyspitz wird neu gestaltet und Bäume, Begleitgrünflächen sowie Stauden und Gräser gepflanzt.

Statements der Politik

Landeshauptmann-Stv. Anton Lang: „Das Ziel des Landes ist es, so viele Menschen wie möglich zum Umstieg auf den öffentlichen Verkehr zu bewegen. Dafür ist der Bau der Innenstadtentlastungsstrecke ein echter Meilenstein, der die Bedingungen in Graz deutlich verbessert. Ich bin sehr froh, dass wir uns als Land Steiermark schon im Jahr 2018 dazu entschieden haben, diesen historischen Schritt mit viel Geld zu fördern. Auch dieses Projekt zeigt, dass wir den Ausbau des öffentlichen Verkehrs weiterhin forcieren und unseren erfolgreichen Weg fortsetzen."

Insgesamt hat die Stadt Graz rund 38 Millionen Euro für das Straßenbahnprojekt veranschlagt. Bürgermeisterin Elke Kahr: „Die neue Straßenbahnverbindung in der Innenstadt ist ein wichtiger Schritt im Ausbau des öffentlichen Verkehrs der Stadt Graz. Die Strecke bringt in vielen Bereichen Vorteile: Die Innenstadt wird für die Menschen, die in Graz leben oder zu Besuch kommen, noch besser erreichbar. Der öffentliche Verkehr wird durch die Entlastung der Herrengasse flotter. Geschäfte und Lokale sind besser angebunden. Nach jahrzehntelanger Planung wird die Innenstadtentlastung nun auf Schiene gebracht. Mein Dank gilt allen, die jetzt an der Umsetzung mitwirken."

Vizebürgermeisterin und Verkehrsreferentin Judith Schwentner sieht die Innenstadt-Entlastungsstrecke als Meilenstein für den weiteren ÖV-Ausbau in Graz: „Ich bin überzeugt, dass der Ausbau des Öffentlichen Verkehrs für zukünftige Generationen die adäquate Antwort auf die Klimakrise ist. Jede Verbesserung im ÖV, die die Grazer:innen zum Umstieg bewegt, ist ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz. Mit der 1,2 Kilometer langen Straßenbahnstrecke geben wir zukünftig auch der aktiven Mobilität mehr Raum. Für Radfahrer:innen gibt es entlang der Neutorgasse und über die Tegetthoffbrücke neue Radwege, für Fußgänger:innen verbreitern wir bestehende Gehwege. Das gemeinsame Großprojekt ist eine Chance für uns alle: Für die Grazer:innen, die Besucher:innen, die Wirtschaft und selbstverständlich das Klima."

Auswirkungen auf Öffis, Autoverkehr & Co.

Bevor Ende 2025 die erste Straßenbahn vom Jakominiplatz Richtung Neutorviertel über die Belgiergasse in die Annenstraße einbiegen kann, sind mehrere Bauphasen für die Umsetzung der Innenstadt-Entlastungsstrecke notwendig. Die einzelnen Bauabschnitte haben dabei auch klarerweise Auswirkungen auf den Verkehr und können für alle Verkehrsteilnehmer:innen mitunter herausfordernd sein: Daher informieren Stadt Graz und Holding Graz auf allen Kanälen und laufend aktualisiert über alle Bereiche rund um den Bau. Beide Webseiten geben in wöchentlich aktualisierten Bauvorschauen unter www.holding-graz.at/weichenstellung und www.graz.at/weichenstellungInfos über mögliche Änderungen im Verkehr (Öffis, Auto, Fußgänger:innen und Radfahrer:innen).

In Abstimmung mit der Stadt Graz setzt die Holding seit Ende Februar darüber hinaus eine Info-Kampagne über das Bauvorhoben, die einzelnen Baufortschritte sowie mögliche Einschränkungen der betroffenen Verkehrsteilnehmer:innen um. Im Fokus steht dabei die Information für die breite Öffentlichkeit ebenso wie für Anrainer:innen und Unternehmer:innen der Innenstadt. Informiert wird via Social Media und Online-Kommunikationsmaßnahmen, Newsletter, Folder, Inserate, Radiospots, Out-Of-Home-Maßnahmen wie Citylights und 24-Bogen-Plakate, Promotion-Aktionen oder Plakate und Infoscreens in Bus und Bim, um Zielgruppen jeden Alters zu erreichen.

Informationen und Erreichbarkeiten

Für Fragen und Auskünfte rund um die Bauarbeiten zur Innenstadtentlastung sind folgende Anlaufstellen eingerichtet:

  • Baustellen-Sprechstunde: Albrechtgasse 3/2. Stock (barrierefrei erreichbar), jeweils mittwochs von 16 bis 18 Uhr
  • Stadt Graz Stadtbaudirektion (Allgemeine Informationen) Tel. 0316 872-3500; Mo. bis Fr. 8 bis 15 Uhr;www.graz.at/weichenstellung
  • Holding Graz Linien (Verkehrsinformationen) Tel. 0316 887-4224; täglich 7 bis 17 Uhr; www.holding-graz.at/weichenstellung
  • Baustelle-Ombudstelefon für Anrainer:innen, Unternehmer:innen, Lieferant:innen: Tel. 0676 8978-2232; Mo. bis Do. von 8 bis 16 Uhr und Fr. von 8 bis 13 Uhr

Fahrplan für die Baustelle

Die Innenstadtentlastung wird mit dem Baustart am 6. März in Angriff genommen, die Bauzeit ist bis Ende 2025 vorgesehen. Ein Überblick über die einzelnen Bauphasen ab März 2023:

  • Phase 1 (Baubeginn ab 6. März): Sperre der Neutorgasse für den KFZ-Verkehr und Beginn der Leitungsarbeiten in der Radetzkystraße (der Verkehr bleibt dort vorerst aufrecht).
  • Phase 2 (Juni bis Dezember 2023): Sperre der Radetzkystraße (die Sperre reicht vom Jakominiplatz bis zum Radetzkyspitz. Busse fahren dann in beide Richtungen über den Joanneum- und den Opernring).
  • Phase 3 (ab Oktober 2023): Beginn der Leitungsarbeiten in der Belgiergasse (der Verkehr bleibt in beide Richtungen vorerst aufrecht).
  • Phase 4 (Jänner bis November 2024): Sperre der Tegetthoffbrücke (Ertüchtigung
  • und Verbreiterung der Brücke, Belagsarbeiten in der Neutorgasse, Leitungs-, Gleis- und Straßenbauarbeiten in der Belgier- und Vorbeckgasse).
  • Phase 5 (2025): Gleis- und Straßenbauarbeiten (Gleisanschluss von der Vorbeckgasse in die Annenstraße, Schienenersatzverkehr in den Sommerferien für die Linien 1, 4, 6 und 7).
  • Auf Schiene: Im Oktober 2025 werden Abnahmefahrten durchgeführt, bevor es für die erste Straßenbahn im Regelbetrieb mit Ende November grünes Licht gibt.

Seite 4 von 4 Key Facts zur Innenstadtentlastung

  • 1,2 Kilometer ist die neue Straßenbahnstrecke lang. Sie führt ab 2025 zweigleisig vom Jakominiplatz über die Neutorgasse, die Tegetthoffbrücke und die Belgiergasse bis in die Annenstraße.
  • 2019 starteten die konkreten Planungen für die Entlastungsstrecke durch die Neutorgasse.
  • Rund 38 Millionen Euro hat der Grazer Gemeinderat im April 2022 für das Straßenbahnprojekt veranschlagt.
  • 2 Doppelhaltestellen wird es auf Höhe der Neuen Galerie in der Neutorgasse und der Belgiergasse nahe der Griesgasse geben. Damit sind der Regionalbusbahnhof am Andreas-Hofer-Platz, das Bad zur Sonne, die Stadtbibliothek sowie zahlreiche Geschäfte und Lokale an das Straßenbahnnetz optimal angebunden.

Quelle: Stadt Graz



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