Vorarlberg: Kinder- und Jugendhilfe fördert Mobbingprävention an Schulen
Bregenz (VLK) – Für mehr als die Hälfte aller Jugendlichen sind Mobbing- und Gewalterfahrungen an ihrer Schule Realität. Eine aktuelle Studie der Kinder- und Jugendanwälte zeigt das Problem wieder einmal eindrücklich auf. Große Sorgen und Unsicherheiten, wie sie Jugendliche im Moment erleben, kann eine weitere Zunahme von solchen Gewaltformen begünstigen. Diese Probleme sind nicht unbekannt, seit 2018 fördert die Kinder- und Jugendhilfe in Vorarlberg Mobbingprävention an den heimischen Pflichtschulen, so Landesrätin Katharina Wiesflecker: „Je früher die Gefährdung erkannt wird, desto eher kann das Schlimmste verhindert werden.“
Das Land Vorarlberg stellt jährlich Budgetmittel in Höhe von 85.000 Euro für über 100 Workshops und Info-Elternabende zur Verfügung. Die Umsetzung findet in Zusammenarbeit zwischen Offener Jugendarbeit und Bildungsdirektion statt. Die Fachkräfte der Jugendarbeit setzen die Workshops für Schulklassen um und können dabei auf ihre Fachexpertise zu Gewaltformen und Wissen über jugendliche Lebenswelten zurückgreifen. Für Landesrätin Wiesflecker ist in diesem Zusammenhang wichtig, dass bestehende Kompetenzen und Synergien genutzt werden: „Durch die Zusammenarbeit von Schule und Jugendarbeit entsteht der bestmögliche Mehrwert für Schüler und Schülerinnen.“
2019 wurden von den Einrichtungen der Offenen Jugendarbeit 127 Workshops zur Prävention von Mobbing durchgeführt. Dabei wurden 2.500 Schüler und Schülerinnen erreicht. „Die Rückmeldungen von Schulen, Lehrpersonen und Jugendlichen sind äußerst positiv“, berichtet Doris Simma vom Koordinationsbüro für Offene Jugendarbeit (koje). Wichtig für den Erfolg sei die enge Zusammenarbeit und Abstimmung mit der Mobbing-Koordinationsstelle der Bildungsdirektion. Simma ist für die Vernetzung der Systempartner zuständig und unterstützt die zehn teilnehmenden Einrichtungen der Offenen Jugendarbeit, die die Angebote im ganzen Land umsetzen. Sie behandeln Themen wie Gruppendynamik, Gewaltformen und Cybermobbing und erarbeiten mit den Jugendlichen gemeinsam alternative Lösungsstrategien. Die Einschränkungen auf Grund des Coronavirus fordern auch die Fachkräfte. Auf Grund des Einsatzes aller Beteiligten können unter strengen Sicherheitsvorkehrungen und Hygienemaßnahmen die Angebote aber noch umgesetzt werden. Die Relevanz solcher Angebote für die gesunde Entwicklung von jungen Menschen ist groß.
Quelle: Land Vorarlberg