Salzburg: Kinderbetreuung - Mehr Unterstützung für private Einrichtungen
Foto: Land Salzburg / Franz Neumayr
Steigende Kosten und Gehaltsschere im Fokus / Neues Fördersystem geplant
(LK) Rund 50 Vertreter von privaten Kinderbetreuungseinrichtungen aus dem gesamten Bundesland sind heute der Einladung von Landesrätin Andrea Klambauer in den Chiemseehof gefolgt, um sich über die aktuellen Herausforderungen auszutauschen. „Es war mir ein großes Anliegen, das direkte Gespräch mit den privaten Trägern zu suchen, die einen bedeutenden Beitrag für hochwertige Kinderbildung leisten“, so die Landesrätin.
„Vor allem in der Betreuung der unter Dreijährigen sind die privaten Träger ein wesentlicher Faktor. Sie unterstützen die Stadt und die Gemeinden, den Versorgungsauftrag zu erfüllen. Rund 4.500 Kinder besuchten 2021/22 private Einrichtungen, das entspricht etwa 20 Prozent aller in Salzburg institutionell betreuten Kinder. Bei den unter Dreijährigen sind es sogar über 40 Prozent“, informiert Landesrätin Andrea Klambauer.
Steigende Kosten und Gehaltsschere
In der heutigen Diskussion wurden von den privaten Trägern insbesondere die steigenden Kosten und die geringere Entlohnung im Vergleich zu öffentlichen Einrichtungen vorgebracht. „Ich unterstütze höhere Gehälter insbesondere bei den Pädagoginnen und Pädagogen, die die Gruppen leiten. Als Land fördern wir die Personalkosten zu einem beträchtlichen Teil, entscheiden aber nicht über die Höhe der Gehälter. Diese Entscheidung liegt bei den Sozialpartnern beziehungsweise beim Träger der öffentlichen Einrichtungen. Die Förderungen des Landes Salzburg für den Bereich der Elementaren Bildung wurden in den letzten 4 Jahren von 50 Millionen Euro auf 70 Millionen Euro erhöht“, so Klambauer.
Klambauer: „Neues Fördersystem geplant.“
Ein Entwurf für ein neues Fördersystem mit Verbesserungen wird laut Klambauer im Herbst in Begutachtung gehen. „Das neue Fördersystem bringt deutlich höhere Förderungen für alle Rechtsträger und administrative Entlastung. Damit stellen wir die qualitativ hochwertige Kinderbildung und –betreuung in Salzburg sicher. Besonders wichtig ist mir die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wie eine Erhöhung der bezahlten Vorbereitungszeit. Die Sonderförderung für private Träger wird beibehalten“, so die Landesrätin.
Ernst: „Wichtiges Treffen.“
„Aktuelle Herausforderungen gibt es viele. An erster Stelle besteht große Sorge wegen Informationen über Gehaltserhöhungen in Magistrat und Gemeinden. Darüber hinaus leiden wir wie auch die ganze Bevölkerung unter der Teuerung. Die Steigerung bei Mieten, Strom- und Energiepreisen und viele weitere Erhöhungen können wir in Form von Elternbeiträgen nicht mehr weitergeben und wir sind daher auf Unterstützung des Landes angewiesen. Das Treffen heute war wichtig, weil wir auch die Kommunikation mit der Landesrätin brauchen und sie im Gegenzug die Infos aus der Praxis“, so Cornelia Ernst, Sprecherin der IG Kinderbetreuung.
Zahlreiche Verbesserungen
„Wichtig ist aber auch, dass die sonstigen Rahmenbedingungen des Berufes attraktiver werden und das tun wir sehr aktiv“, so Klambauer, die in diesem Zusammenhang insbesondere auf die Novelle zum Kinderbildungs- und betreuungsgesetz mit dem neuen Betreuungsschlüssel im Kindergarten ab dem 20. Kind, mehr Möglichkeiten für Personaleinsatz und die Ausbildung für Kleinkindbetreuung verweist.
Knapp 200 private Einrichtungen
Von den insgesamt 620 institutionellen Kinderbetreuungseinrichtungen in Salzburg werden rund ein Drittel von privaten Trägern, also Vereinen, gemeinnützigen Institutionen, der katholischen und evangelischen Religionsgemeinschaft, Betrieben oder Privatpersonen geführt.
Quelle: Land Salzburg