Salzburg: Kleines Paradies an der Salzach in Kuchl
Foto: Marisa Möslacher
Dreifach-Jackpot: Ufersanierung schaffte Lebensraum für die Natur, wundervollen Naherholungsraum und mehr Sicherheit bei Hochwasser
(LK) Lautes Vogelgezwitscher ist zu hören, ein Hund spielt im Salzach-Nebenarm, im neu geschaffenen Bachlauf planschen Kleinkinder während die Eltern daneben die Sonne, frische Luft und den Ausblick ins Tennengebirge genießen. Dieser paradiesische Zustand wäre vor kurzem an der Salzach in Kuchl noch nicht denkbar gewesen. Die Sanierung des Uferbereichs hat ein neues Kleinod entstehen lassen. „Moderner Hochwasserschutz, wie wir ihn in Salzburg leben, schafft Sicherheit, Lebensraum für Tiere und Pflanzen und Plätze, an denen die Menschen das Wasser erleben“, fasst Landesrat Josef Schwaiger zusammen.
Von Jänner bis Juni 2019 wurde das Salzach-Ufer in Kuchl saniert. Die Ausgangssituation: Der ehemals geradlinige Uferverbau war unterspült oder steil abgebrochen, insgesamt in einem desolaten Zustand. Im Rahmen der Arbeiten wurden das Flussufer und die Mündung des Mitterbachs wieder naturnah gestaltet. Es entstand auch ein neuer Salzach-Seitenarm sowie eine für Menschen nicht zugängliche Insel als Rückzugsort für die Tiere. „Mittlerweile hat die Natur dieses kleine Paradies schon zu großen Teilen zurück erobert. Kinder spielen hier wieder im Wasser und Erwachsene nutzen den wunderbaren Platz zur Erholung“, freut sich Landesrat Josef Schwaiger über das rundum gelungene Projekt.
Ökologischer Schatz am Flussufer
Und das ist neu: Übergangsbereiche von Seitenbächen bieten selten gewordenen Pflanzen und Tierarten einen wertvollen Lebensraum. Die Mitterbachmündung wurde deshalb wieder naturnah gestaltet. Vor der Sanierung stürzte der Bach zudem zwei Meter tief in die Salzach ab, dadurch konnten einige Fischarten nicht zum laichen vom Fluss in den Bach gelangen, was jetzt wieder möglich ist. Zudem wurde eine Insel, die für Menschen nicht zugänglich ist als Rückzugsort für vor allem Vögel geschaffen. Für Günther Huber, Projektleiter des Landes für die Sanierung in Kuchl, ein schönes Beispiel dafür, „dass wir vor allem in ländlichen Regionen die Möglichkeit haben, Gewässern ihren ursprünglichen, natürlichen Zustand wiederzugeben und so gleichzeitig etwas für die Natur, die Menschen und den Hochwasserschutz zu tun.“
Viel Platz: Salzach darf wieder Fluss sein
Die Salzach erhielt im Rahmen der Bauarbeiten deutlich mehr Platz. „Vor einigen Jahren konnte ein Ufer-Grundstück erworben werden. Das hat uns ermöglicht, die den Fluß an dieser Stelle um bis zu 70 Meter zu erweitern, sodass er bei Hochwasserereignissen mehr aufnehmen kann. Der breitere Querschnitt verlangsamt auch die Fließgeschwindigkeit. Das schont die Uferbereiche und bremst die Eintiefung des Flussbettes. Insgesamt eine nachhaltige Investition, da keine aufwendige Instandhaltung notwendig ist“, sagt Robert Loizl vom Schutzwasserbau des Landes und ergänzt: „Der wichtigste Fluss des Landes hat an dieser Stelle Raum bekommen, in dem er leben, sich bewegen und verändern kann.“
Gut investiertes Geld
Die Gesamtkosten für die Baurbeitern betragen 200.000 Euro, davon kommen 70 Prozent vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus, 30 Prozent vom Land Salzburg. „Für verhältnismäßig wenig Geld konnten wir in Kuchl ein kleines Paradies schaffen, das die Salzach ökologisch aufwertet und den Menschen in der Region über Generationen ermöglichen wird, Wasser zu erleben. Viele erinnern sich daran, wie sie als Kind schon in Bächen und Flüssen gespielt haben, dass ist hier wieder Realität geworden“, gerät sogar Landesrat Schwaiger ein wenig ins Schwärmen.
Quelle: Land Salzburg