Vorarlberg: Know-how aus Vorarlberg für eine nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit
Foto: Walter Duer
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Land Vorarlberg fördert in Zusammenarbeit mit Firma Blum fördern Berufsausbildung in Kenia
Bregenz/Höchst (VLK) – Bei einem Betriebsbesuch bei der Firma Blum in Höchst informierte sich Landesrätin Katharina Wiesflecker über ein Projekt der Entwicklungszusammenarbeit, das die Landesregierung und das Unternehmen Blum gemeinsam finanzieren. Jugendliche in Kenia erhalten eine duale Tischlerausbildung. Zudem werden auch Spezialisierungskurse für Tischler vor Ort angeboten. „Uns ist wichtig, dass die Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit in den Ländern des globalen Südens nachhaltige Effekte haben und die Menschen dort vom Know-how unserer Betriebe profitieren“, erklärte Landesrätin Wiesflecker die Strategie der Vorarlberger Landesregierung.
Das Land fördert das Projekt mit 100.000 Euro, die Gesamtprojektkosten belaufen sich auf 126.500 Euro. Das Projekt läuft seit September 2019 und ist bis Ende August 2022 befristet. Blum liefert Ende Juli dieses Jahres zwei Montagemaschinen zum Einbau von Beschlägen. Projektpartner sind neben der Firma Blum ihr Unternehmenspartner im südlichen Afrika PG Bison, das Berufbildungszentrum Kizito in Nairobi und die österreichische NGO ICEP (Inspiring Cooperation Empowering People, Vertragspartner des Landes Vorarlberg).
ICEP fördert seit der Gründung 1996 – vor 25 Jahren - Berufsbildungen in Lateinamerika und in Ostafrika, die sich am Bedarf der lokalen Wirtschaft orientieren und die Chancen von Jugendlichen am Arbeitsmarkt verbessern. In Nairobi in Kenia unterstützt ICEP u.a. das Berufsbildungszentrum Kizito dabei, Elemente der dualen Ausbildung in ihre Lehrpläne zu integrieren und in Zusammenarbeit mit Unternehmen praxisorientierte Berufsausbildungen zum Elektriker, Schweißer, Installateur, KFZ-Mechaniker oder Tischler anzubieten.
Im Rahmen des vom Land Vorarlberg geförderten Projekts geht es darum, unter Einbindung der Firmen Blum und PG Bison die Qualität der Tischlereiausbildung von Kizito auf eine neue Ebene zu bringen.
In der ersten Phase des vom Land Vorarlberg geförderten Projekts erfolgte die Planung und Ausarbeitung des neuen Lehrplans für den Kurs „cabinet maker“ mit Spezialisierung auf Möbeltischlerei. Dank der Unterstützung von Blum und PG Bison gelang es Kizito, den Lehrplan mit NITA (National Industrial Training Authority, verantwortlich für Curricula und Prüfungen) abzustimmen und fertigzustellen. Der erste Jahrgang mit dem neuen Lehrplan konnte im Oktober 2020 mit insgesamt 21 Lehrlingen (9 Frauen/12 Männer) starten. „Besonders erfreulich ist hier der hohe Mädchenanteil in einer sonst traditionell männlich geprägten Ausbildung“, stellt Landesrätin Wiesflecker fest.
Die Zeit der aufgrund von Covid-19 notwendigen Schulschließung wurde zur Neugestaltung der Tischlereiwerkstätte in Kizito genutzt. PG Bison und Blum brachten auch hier ihr Know how ein, etwa bei der Planung und Ausarbeitung der neuen Werkbänke oder der Schulungskorpusse für das Training von Montagen von hochwertigen Funktionsbeschlägen. Spezialmaschinen zur Montage von Beschlägen wurden von Blum bereits im Sommer 2020 bereitgestellt, der Versand verzögerte sich jedoch aufgrund von Covid-19.
Insgesamt konnten bisher durch das vom Land Vorarlberg unterstützte Programm in 18 Monaten 42 (11 Frauen/31 Männer) Lehrlinge zu Tischlerinnen und Tischlern ausgebildet werden, den Praxisteil ihrer Ausbildung konnten sie unter Einhaltung der Covid Sicherheitsvorschriften bei zwei qualitativ hochwertigen Möbeltischlereien in Nairobi absolvieren. Gemeinsam mit PG Bison und Blum werden derzeit weitere Kurse für die Möbelplanung, die Verarbeitung von Spanplatten und die Montage von Beschlägen vorbereitet.
Quelle: Land Vorarlberg