Wien: Kompakte Lebensretter: 41. Defibrillator in Wiener Gemeindebau installiert
Insgesamt 41 Defis schützen künftig das Leben der Gemeindebau-bewohner*innen. Bisher kamen die Defis 30-mal zum Echt-Einsatz.
In Österreich sterben jährlich über 12.000 Personen am plötzlichen Herztod. Insgesamt fallen 80 Prozent aller Fälle im Wohnbereich an, also in den eigenen vier Wänden. Jede Minute ist dabei entscheidend. Die Überlebenschancen steigen durch rasches Handeln von Ersthelfer*innen mit einem Laien-Defibrillator von 20 auf 70 Prozent. Die kompakten Geräte sind leicht zu bedienen und erzielen große Wirkung. Um die Überlebenswahrscheinlichkeit der Bewohner*innen im Falle eines Herzstillstandes zu erhöhen, forciert Wiener Wohnen die Ausstattung der Wiener Gemeindebauten mit Defibrillatoren. Seit 2019 wird das Projekt gemeinsam mit dem Verein PULS umgesetzt.
Gestern wurde der 41. Defibrillator in der Wohnhausanlage Josef-Bohmann-Hof im Rahmen des Sommerfests am Alfred-Kubin-Platz installiert. Nach den beiden Defis in der Wohnanlage am Rennbahnweg und zwei Defis in der Hartlebengasse ist dieser nun der fünfte Gemeindebau-Defi im 22. Bezirk. Die 4.200 Bewohner*innen der 1.500 Wohnungen im Josef-Bohmann-Hof haben somit 24/7 Zugriff auf einen Defibrillator: „Durch diese erfolgreiche Kooperation zwischen dem Verein Puls und Wiener Wohnen können wir mittlerweile 77.000 Menschen direkt im Ernstfall erstversorgen. Denn im Notfall zählt jede Sekunde – einen Laien-Defibrillator rund um die Uhr in greifbarer Nähe zu haben, ist ein wichtiger Beitrag, der das Leben in und um den Gemeindebau noch sicherer macht“, so Vizebürgermeisterin, Frauen- und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál. „Meine tiefste Anerkennung gilt all jenen couragierten Ersthelferinnen und Ersthelfern die beherzt gehandelt und so Menschenleben gerettet haben. Wahre Heldinnen und Helden deren Zivilcourage uns allen ein Vorbild sein sollte. Denn durch dieses Füreinanderdasein zeigt sich erst der unschätzbare Wert des sozialen Zusammenhalts“, so Gaál.
„Als Bezirksvorsteher der Donaustadt freue ich mich ganz besonders, dass das Defibrillatoren-Netz auch in der Donaustadt immer dichter wird. Mein Dank gilt hier speziell Wiener Wohnen und der Stadt Wien, dass sie die Bestückung der Gemeindebauten mit diesen im Ernstfall lebensrettenden Geräten ausbaut!“, so der Bezirksvorsteher von Wien-Donaustadt, Ernst Nevrivy.
30-Mal im Echt-Einsatz
Alle 41 Defis zusammen erreichen 77.000 Bewohner*innen in 37.000 Wohnungen. Seit 2019 wurden die Defibrillatoren 30-mal beim Einsatz zur Rettung eines Lebens zur Anwendung gebracht. Die Standorte der neuen Defis werden auf allen Stiegen der Wohnanlagen ausgeschildert. Die Kosten für die Installation sowie den laufenden Betrieb der Defibrillatoren trägt Wiener Wohnen, die Mieter*innen werden mit keinen Mehrkosten belastet. „Im Ernstfall zählt jeder Augenblick, hier rasch auf einen Defibrillator zugreifen zu können und Ersthilfemaßnahmen einzuleiten, ist daher ein wichtiger Beitrag für die Sicherheit unserer Bewohner*innen“, so Wiener Wohnen Direktorin Karin Ramser.
Harry Kopietz, Präsident von Puls, betont die entscheidende Bedeutung schnellen Handelns und der richtigen Maßnahmen bei der Wiederbelebung: „Im Falle eines Herzstillstands ist Zeit von essenzieller Bedeutung, und jeder kann sein eigenes Rettungswerkzeug einsetzen – die Hände. Durch das sofortige Wählen des Rettungsnotrufs 144, das Durchführen kräftiger und schneller Herzdruckmassagen in der Mitte des Brustkorbs und die Nutzung verfügbarer öffentlicher Defibrillatoren kann jeder Ersthelfer einen wertvollen Beitrag zur Rettung leisten. Jede Minute ohne Intervention reduziert die Überlebenschance um zehn Prozent, und bereits nach etwa drei Minuten können im Gehirn irreparable Schäden auftreten. Die Maßnahmen für Ersthelfer sind einfach – in Wien“.
Quelle: Stadt Wien