Niederösterreich: Kranzniederlegung zu Ehren der Opfer des KZ Außenlagers Melk
Foto: © NLK Filzwieser
LH Mikl-Leitner / BM Karner: „Tag des Gedenkens erinnert uns an die schrecklichen Verbrechen der NS-Zeit und soll uns Mahnung sein“
Am 27. Jänner wird alljährlich der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust begangen. Eingeführt wurde dieser Tag von den Vereinten Nationen zum Gedenken anlässlich des 60. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau. Diesen Tag nehmen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Innenminister Gerhard Karner auch zum Anlass, um das ehemalige Konzentrationslager in Melk zu besuchen und legten zu Ehren der Opfer einen Kranz im ehemaligen Krematorium des KZ nieder.
„Dieser Tag des Gedenkens erinnert uns jedes Jahr an die schrecklichen Verbrechen der NS-Zeit. Gerade mit Blick auf die aktuellen internationalen Spannungen gegenüber Jüdinnen und Juden auf der ganzen Welt - ausgelöst durch den Terror der Hamas in Israel – muss er uns eine eindringliche Mahnung sein: Wir dürfen die Gräueltaten des Holocaust niemals vergessen und wir müssen alles tun, damit sie sich niemals wiederholen“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, die allen dankt, die die Gedenkkultur in Niederösterreich hochhalten. Exemplarisch nannte die Landeshauptfrau dabei die Melker Schülerinnen und Schüler, die im KZ Melk die jährliche Gedenkfeier im Mai mitgestalten. Das Land werde auch weiter in die Gedenkkultur investieren, kündigte Mikl-Leitner an. So ist geplant, im ehemaligen KZ Melk, dem größten Außenlager in Niederösterreich, eine Serviceeinrichtung für Besucherinnen und Besucher zu schaffen.
„Das Gedenken in den Außen- und Nebenlagern des Konzentrationslagers Mauthausen wie Melk und Gunskirchen ist Teil einer zeitgemäßen Gedenkarbeit, die in den vergangenen Jahren vor allem in und mit der Bevölkerung kontinuierlich weiterentwickelt wurde. Konsequentes Vorgehen gegen Extremismus und Antisemitismus ist Verantwortung und Auftrag“, sagte Innenminister Gerhard Karner anlässlich des internationalen Holocaust-Gedenktag am 26. Jänner 2024.
Darüber hinaus betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner: „Der Kampf gegen Antisemitismus ist für uns alle in Österreich Staatsräson. Und wer Mitglied unserer Gesellschaft sein oder noch werden will, der muss die historische Verantwortung, die Österreich als Staat trägt, auch als Staatsbürger mittragen. Denn egal ob wir es mit rechten, linken oder islamischen Antisemitismus zu tun haben:Übergriffe gegen Jüdinnen und Juden werden wir nicht tolerieren und dagegen ankämpfen. Das heißt aber nicht, dass man jede Entscheidung der israelischen Regierung in den letzten 75 Jahren uneingeschränkt gutheißen muss. Aber wir haben die historische Pflicht, noch viel entschlossener gegen judenfeindliche Attacken und Übergriffe vorzugehen.“
Das KZ Melk war das größte Außenlager von Mauthausen in Niederösterreich. In Summe waren rund 14.390 Häftlinge aus 20 Ländern hier im Einsatz, wovon mindestens 4.874 Häftlinge ums Leben kamen. Sie erzeugten in der nahegelegenen Stollenanlage Roggendorf (östlich von Melk) ab Spätherbst 1944 Rüstungsgüter für die Firma Steyr-Daimler-Puch. Das ehemalige KZ Melk gehört organisatorisch zur Gedenkstätte Mauthausen unter der Leitung von Barbara Glück. Melk ist der zentrale Ort der Gedenkarbeit in Verbindung mit einem ehemaligen KZ in Niederösterreich.
Quelle: Land Niederösterreich