Burgenland: Krebsreport - Prävention und Früherkennung als Schlüssel in der Krebsvorsorge

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  Präsentierten den Österreichischen Krebsreport 2023 sowie die Leistungsbilanz und Arbeitsschwerpunkte der Krebshilfe Burgenland: v.l. Prim. Dr. Marco Hassler, Vizepräsident der Österreichischen Krebshilfe Burgenland, LH-Stv.in Mag.a Astrid Eisenkopf, Dr.in Michaela Klein, Präsidentin der Österreichischen Krebshilfe Burgenland, Mag.a Andrea Konrath, GFin der Krebshilfe Burgenland, Mag.a Anja Skarits-Haas, Psychoonkologin, mit Bgm. Gerhard Hutter
Bildquelle:  Bgld. Landesmedienservice
01 Feb 05:00 2024 von Redaktion International Print This Article

Österreichische Krebshilfe Burgenland und LH-Stellvertreterin Eisenkopf präsentierten in Bad Sauerbrunn anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar den Österreichischen Krebsreport und die Leistungsbilanz des vergangenen Jahres

Die Krebshilfe Burgenland und Landeshauptmannstellvertreterin Astrid Eisenkopf präsentierten heute, Mittwoch, anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar in der Genussquelle in Bad Sauerbrunn den vor wenigen Tagen veröffentlichten Österreichischen Krebsreport sowie die Leistungsbilanz des vergangenen Jahres und Arbeitsschwerpunkte der Krebshilfe Burgenland. „Dass erfreulicherweise die Überlebenschancen nach einer Krebsdiagnose weiter steigen und Österreich diesbezüglich zu den Spitzenreitern in Europa zählt, belegen die aktuellen Zahlen aus dem Krebsreport. Das haben wir zum einen unserer hervorragenden Gesundheitsversorgung, aber auch solch wichtigen Institutionen wie der Krebshilfe Burgenland zu verdanken. Sie leisten nicht nur wichtige und unermüdliche Aufklärungsarbeit, sondern beraten, begleiten und unterstützen Krebspatient:innen und ihre Angehörigen und leisten damit einen unverzichtbaren Beitrag im Kampf gegen Krebs“, betonte Eisenkopf.

Hälfte aller Krebs-Todesfälle wäre durch bessere Vorsorge vermeidbar
Aktuell leben hierzulande rund 400.000 Personen mit einer Krebsdiagnose. Krebs ist die zweithäufigste Todesursache in Österreich. Die Hälfte aller Krebs-Todesfälle wäre indes durch bessere Vorsorge vermeidbar gewesen. Früherkennungsuntersuchungen, aber auch Impfungen, die beispielsweise vor potentiell krebsauslösenden HPV-Viren schützen, sind neben gesunder Ernährung und regelmäßiger Bewegung ein wichtiger Baustein der Krebsvorsorge. „Nehmen Sie sich die Zeit und scheuen Sie sich nicht davor, das Angebot der Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. Denn in den meisten Fällen gilt: Je früher ein bösartiger Tumor entdeckt wird, umso größer ist die Chance auf Heilung“, appelliert Eisenkopf. Das Burgenland sei dabei, das Versorgungsnetz, vor allem die wohnortnahe Versorgung, weiter auszubauen.

Krebshilfe Burgenland: Höchstzahl an Betreuungsfällen
„Wir hatten im Vorjahr eine Höchstzahl an betreuten Personen“, berichtete Andrea Konrath, Geschäftsführerin der Krebshilfe Burgenland. „Insgesamt haben wir 2.150 Begleitungen von Krebspatient:innen durchgeführt und aus dem Soforthilfefonds 69.000 Euro ausbezahlt, so viel wie noch nie“. Die Summe wurde ausschließlich aus Spenden lukriert. Konrath ortet eine Stagnation bei den Vorsorgeuntersuchungen, der Grund seien die aktuellen Krisen und die Verunsicherung bei den Menschen.

HPV-Impfaktion für Personen ab dem 21. Lebensjahr
Fortgeführt wird 2024 die vom Land und der Krebshilfe Burgenland gemeinsam durchgeführte Impfaktion für alle Personen ab dem 21. Lebensjahr mit Hauptwohnsitz im Burgenland. Für sie gibt es den Impfstoff zum vergünstigten Preis von 154 Euro pro Packung – drei Impfungen sind nötig. Seit 1.2.2023 wird HPV-Impfung im Rahmen des kostenfreien Impfprogramms des Bundes, der Bundesländer und der SV-Träger bis zum vollendeten 21. Lebensjahr kostenlos zur Verfügung gestellt.

Krebsreport 2023

  • Die österreichische Bevölkerung wird bis 2040 um rund 5 %, die Altersgruppe 64+ um 50 % wachsen, damit auch die Zahl der Krebspatient:innen deutlich zunehmen. Erfolgreiche Vorsorgeprogramme und neue Diagnostik und Therapien wirken sich zugleich lebensverlängernd aus – all das führt dazu, dass sich die Anzahl der zu versorgenden Krebspatient:innen bis 2040 verdoppeln wird. ? Personen über 80 Jahre werden dann mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 % (Männer) bzw. von 40 % (Frauen) mit der Diagnose Krebs konfrontiert werden
  • Jedes Jahr erkranken etwa 45.000 Menschen in Österreich an Krebs, ein Drittel überlebt die Erkrankung nicht.
  • Zugleich gibt es in der Forschung enorme Fortschritte: Allein in Österreich wurden im Vorjahr 16 neue onkologische Medikamente zugelassen. Auch die Therapien werden immer komplexer und besser, was die Lebenserwartung von Betroffenen erhöht
  • der Krebsreport empfiehlt daher die Implementierung des Berufsbildes der „Cancer Nurse“ ins Gesundheitssystem, um eine qualitätsvolle Versorgung von Krebspatient:innen in der Zukunft sicherzustellen. In vielen europäischen Ländern sind Cancer Nurses bereits fixer Bestandteil im Versorgungsnetz.
  • Eine entscheidende Rolle in der Behandlung wird künftig die Genetik spielen, und es werden Subspezialisierungen in der Ausbildung notwendig sein. Mehr Menschen werden überleben, ein Drittel wird die Diagnose Krebs nicht überleben. Auch die KI kann hilfreich sein, sie kann kostendeckend wirken.
  • Brustkrebs-Früherkennungsprogramm - Beratung und Risikoaufklärung als neue Leistung der Krankenversicherung: Das seit 2014 in Österreich bestehende Brustkrebs-Früherkennungsprogramm für alle Frauen zwischen 45 und 69 Jahren wurde im Vorjahr auf die Altersgruppe von 70 bis 74 Jahren erweitert, um die Teilnahmerate zu erhöhen.
  • Österr. Krebshilfe und Österr. Ges. f. Gastroenterologie und Hepatologie (ÖGGH) haben ihre Vorsorgeempfehlungen geändert: Darmkrebs-Screening bereits ab dem 45. Lebensjahr (davor 50. Lj.) für Frauen und Männer wahlweise entweder Koloskopie oder Blutstuhltest
  • 2024 sollen (wie in 20 EU-Mitgliedsstaaten, Stand 2020) auch in Österreich nationale Darmkrebsscreenings eingeführt werden.
  • Erfolgsmodell Burgenland: 2002 war die Zahl der Darmkrebserkrankungen im Burgenland ebenso wie jene der Sterblichkeit im Bundesländervergleich am höchsten, dank des Vorsorgemodells „Burgenland gegen Dickdarmkrebs“ ist sie heute am geringsten

Quelle: Land Burgenland



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