Steiermark: Kulinarisches Bindeglied zwischen Stadt und Land

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Der Direktor der Fachschule Grottenhof, Erich Kerngast, Agrarlandesrat Hans Seitinger, Bürgermeister Siegfried Nagl und Bio Ernte Steiermark-Obmann Thomas Gschier (v.l.) freuten sich über den Startschuss für das Bio-Kompetenzzentrum und die Modernisierung der traditionsreichen Schule in Graz. 
Fotos: StadtGrazFischer
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Agrarlandesrat Hans Seitinger zeigte sich erfreut, dass das Zukunftsprojekt Bio-Kompetenzzentrum nun endlich Realität wird. 
Fotos: StadtGrazFischer
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Bürgermeister Siegfried Nagl unterstrich, dass die Fachschule Grottenhof als wichtiger Partner der Bildungsstadt Graz das Thema der regionalen Bio-Lebensmittelproduktion sichtbar macht. 
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12 Sep 14:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

Start des Bio-Kompetenzzentrums Grottenhof:

Graz (10. September 2021).- In die landwirtschaftliche Fachschule Grottenhof werden 18,6 Millionen Euro investiert. Agrarlandesrat Hans Seitinger und Bürgermeister Siegfried Nagl feierten den Startschuss für das Bio-Kompetenzzentrum und die Modernisierung der traditionsreichen Schule.

Die traditionsreiche landwirtschaftliche Fachschule Grottenhof im Westen der Landeshauptstadt Graz ist seit jeher als hervorragende Ausbildungsstätte für den bäuerlichen Nachwuchs bekannt. Darüber hinaus ist das weitläufige Schulareal auch ein beliebtes Ausflugsziel der Grazerinnen und Grazer. Sie gehen dort spazieren, bewundern die Tiere, holen sich ihre frische Milch beim Milchautomaten, oder versorgen sich mit Lebensmittel aus der schuleigenen Produktion sowie vom jeden Freitag stattfindenden Bio-Bauernmarkt.

Auftakt für das Bio-Kompetenzzentrum Am Freitag, 10.9.2021, erfolgte nun der Startschuss zum Bau des modernsten Bio-Kompetenzzentrums Österreichs. Agrarlandesrat Hans Seitinger, Bürgermeister Siegfried Nagl, Grottenhof-Direktor Erich Kerngast sowie Bio Ernte Steiermark-Obmann Thomas Gschier präsentierten dabei die umfassenden Pläne: Bis Sommer 2023 wird das alte Schulgebäude umfassend saniert und zu einem Internatsgebäude umgebaut. In einem Zubau - „selbstverständlich in nachhaltiger Holzbauweise", wie Landesrat Hans Seitinger betont - entsteht eine moderne Ausbildungs-, Verwaltungs- und Technikinfrastruktur. Darüber hinaus werden auch neue Verkaufsflächen mit einem Biocafé, das zum Verweilen einlädt, errichtet.

Ort der Begegnung und der Bildung Besonders erfreut über den Auftakt zeigt sich der zuständige Landesrat Hans Seitinger: „Wir arbeiten seit Jahren an diesem Zukunftsprojekt und nun wird das Bio-Kompetenzzentrum endlich Realität. Denn mit ihm tragen wir dem immer stärker werdenden Trend zur biologischen Landwirtschaft, sowohl bei den Bauern, als auch bei den Konsumenten, Rechnung. Mit dieser Investition wollen wir den Grottenhof weiter für Besucher öffnen und so den Austausch zwischen Landwirtschaft und Bevölkerung verstärken. Nur durch das wechselseitige Verständnis für die Bedürfnisse von Stadt und Land können wir eine Spaltung der Gesellschaft verhindern. Besonders wichtig war mir, dass das neue Schul- und Internatsgebäude aus nachhaltigen Baustoffen errichtet wird, um der großen Tradition dieser Schule als Zukunftsschmiede gerecht zu werden." Den hohen Stellenwert einer hervorragenden Ausbildung unterstreicht auch der Direktor der Fachschule Grottenhof Erich Kerngast: „Wer in die Bildung unserer Jugendlichen investiert, setzt auf eine Aktie die in Zukunft stetig an Wert gewinnt."

Mehrfacher Grund zur Freude für die Bildungsstadt Graz Für Bürgermeister Siegfried Nagl, er ist auch Präsident des Ökosozialen Forums Steiermark, ist dieser Spatenstich ein mehrfacher Grund zur Freude: „Die Schule ist für uns ein wichtiger Partner für die Bildungsstadt Graz und zugleich wird das Thema der regionalen Bio-Lebensmittelproduktion in der urbanen Gesellschaft sichtbar. Ich bin stolz, dass die Jugend aus der Steiermark und anderen Bundesländern direkt in Graz lernt wie man Lebensmittel naturgerecht, sozial verträglich und wirtschaftlich notwendig produziert. - Biolandbau ist das Herz der ökosozialen Marktwirtschaft und gibt wichtige Antworten auf die Zukunftsfragen Klimawandel, Artenvielfalt und Gesundheitsvorsorge. Ich freue mich selbst schon über die Spezialitäten des Biobauernmarktes am Grottenhof und die Weiterentwicklung unserer Kulturlandschaft!"

Vorgeschmack und Vorfreude bei den Bio-Bauern Seit 12 Jahren findet am Grottenhof der Bio-Bauernmarkt mit Bio Ernte Steiermark Biobäuerinnen und Biobauern statt. Dieser Markt gibt heute schon einen kleinen Vorgeschmack auf die Bio-Zukunft am Grottenhof. Der Bio-Bauernmarkt versorgt jeden Freitag von 12 bis 16 Uhr Grazer und Grazerinnen mit Bio-Lebensmitteln von höchster Qualität. „Die Nachfrage nach Bio-Lebensmittel steigt stetig. Unser Ziel als Verband ist es die regionalen Wertschöpfungsketten weiter auszubauen und noch mehr Menschen mit regionalen Bio-Lebensmitteln zu versorgen. Unsere Vorfreude auf das Bio-Zentrum ist groß, wir sind unseren Zielen damit einen Schritt näher", blickt Thomas Gschier Obmann von Bio Ernte Steiermark optimistisch in die Zukunft.

Ökologie erlebbar machen Aus dem internationalen Architekturwettbewerb ging die ARGE LFS GROTTENHOF, bestehend aus Caspar Wichert Architektur und OSNAP (Open South North Architecture Practice) als Sieger hervor. Architekt Christoph Hinterreiter erläutert: „Der Zubau verkörpert einen Paradigmenwechsel in Bezug auf Pädagogik und Ökologie. Die ökologischen Aspekte werden so weit wie möglich erlebbar gemacht und als Teil einer umfassenden Ausbildung zur landwirtschaftlichen Fachkraft verstanden. Mit der Erweiterung wird auch der zentrale Hof der LFS Grottenhof gefasst und zum Dreh- und Angelpunkt im täglichen Schulbetrieb, Begegnungszone, Naherholungsgebiet und Marktplatz für regionale Bioprodukte." Seitens des Bauherrn, der Landesimmobiliengesellschaft Steiermark betont deren Geschäftsführer Carl Skela: „Nach einer langen Planungsphase freue ich mich, dass dieses Projekt nun in die Umsetzung geht."

Zahlen, Daten & Fakten zum „neuen Grottenhof"

Bauherr für den Um- und Zubau ist die Landesimmobiliengesellschaft.Nach einem vorangegangenen internationalen Architektenwettbewerb starteten Ende 2020 die Detailplanungen.Während der Bauarbeiten erfolgt der Schulbetrieb am zweiten Standort der Fachschule in Hardt (Gemeinde Thal).Die Weiterentwicklung des Grottenhofs begann mit der Errichtung des neuen, modernen Rinderstalls, der im Mai 2019 eröffnet wurde. Dieser erfüllt die höchsten Ansprüche hinsichtlich Tierwohl und Emissionsreduktion. Zusätzlich wurde beim Bau auch Wert auf ein Höchstmaß an Besucherfreundlichkeit gelegt, was sich in der großen Beliebtheit und hohen Besucherzahl widerspiegelt.

Die landwirtschaftliche Fachschule Grottenhof:

Gegründet wurde die Fachschule Grottenhof im Jahr 1867, 2017 wurde das 150-jährige Bestehen gefeiert.In Graz-Wetzelsdorf befindet sich die Fachschule Grottenhof mit dem eigenem Lehr- und Versuchsbetrieb. In Thal wird die pferdewirtschaftliche Ausbildung durchgeführt.Das Angebot erstreckt sich von der 3-jährigen Fachschule über unterschiedliche Lehrgänge bis hin zur Möglichkeit die Berufsreifeprüfung abzulegen (in Kooperation mit der Business School Benko).Der Grottenhof ist landesweit für die Ausbildung in der biologischen Landwirtschaft und für den Schwerpunkt Direktvermarktung bekannt. Die Direktvermarktung umfasst dabei Fachwissen und Kompetenzen vom Ur-Produkt über die Pflege, Ernte, Verarbeitung und Veredelung bis hin zum Verkauf. Zudem wird durch die Pferdewirtschaft und die Angebote für Erwachsene das Bildungsangebot des Grottenhofs für neue Zielgruppen geöffnet.Mit dem schuleigenen Hofladen, dem Milch- und Verkaufsautomaten und dem wöchentlichen Bio-Bauernmarkt ist der Grottenhof auch als regionaler Nahversorger mit hochwertigen Lebensmitteln in Graz etabliert.

Bio in der Steiermark

4.238 Bio-Betriebe (19,2 Prozent)86.273 ha Bio-Gesamtfläche (24,9 Prozent), davon:- 72.160 ha Bio-Dauergrünland (35,4 Prozent Anteil am Dauergrünland)- 10.351 ha Bio-Ackerflächen (8,1 Prozent)- 3.068 ha Bio-Obstanlagen (33,6 Prozent)- 680 ha Bio-Weingärten (13,1 Prozent)



Quelle: Land Steiermark



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