Salzburg: Kunstunterricht hat in Salzburg einen besonderen Stellenwert
Foto: Land Salzburg / Franz Neumayr / Manfred Laux
Musiklehrer im fachlichen Austausch / Drei Fragen an Landes-Koordinator Christoph Matl
(HP) Musik, Werken, Zeichnen und Malen sind Fixstarter bei den Schulfächern. Und sollen es auch bleiben. Jedenfalls in Salzburg, wo dem Unterricht für das kreative Gestalten auch künftig ein hoher Stellenwert zukommt.
30 Musik-Fachdidaktiker aus ganz Österreich treffen einander dieser Tage in Salzburg, neben Lehrpersonen an Schulen auch jene, die sie dazu ausbilden. Ziel ist, sich über die besten Ideen und Möglichkeiten für den Musikunterricht auszutauschen und selber dazuzulernen.
Gutschi: „Salzburg setzt auf kreatives Lernen.“
„Anders als in benachbarten Ländern wie in Bayern, wo künstlerische Fächer zurückgedrängt werden, setzen wir in Salzburg nicht nur ein klares Bekenntnis zum Kreativunterricht, sondern haben in der Bildungsdirektion einen eigenen Landes-Koordinator eingesetzt, der die zahlreichen Aktivitäten bündelt“, bekräftigt Landesrätin Daniela Gutschi den Weg Salzburgs.
Musik, Kunst und Kultur in einer Hand
Bei Christoph Matl laufen in der Bildungsdirektion die Fäden für die Fächer Kunst und Gestaltung, Musik, Technik und Design zusammen. Das „Zielpublikum“ der von ihm betreuten Lehrerinnen und Lehrer reicht vom Vorschüler bis zur Maturantin. Das Landes-Medienzentrum (LMZ) hat mit dem Koordinator für Musik, Kunst und Kultur, der gleichzeitig Autor und Komponist zahlreicher Lieder, Theaterstücke, Weihnachtsspiele vor allem für Kinder im Pflichtschulalter ist, über seine Aufgabe gesprochen.
LMZ: Warum braucht es überhaupt Kunstunterricht?
Christoph Matl: Beim kreativen Gestalten lernt man anders als in den „Kopffächern“. Der ganze Körper wird angesprochen, die Motorik ist eine andere. Dutzende Studien belegen große Vorteile beim Spracherwerb durch Musik bis hin zur Gesundheitsvorsorge gegen Depressionen. Man darf nicht vergessen: Musik und Kunst erzeugen sehr viel Wohlfühlatmosphäre an der Schule. Und gerade in diesen Fächern, die ja den gesamten Körper und Geist des Menschen fördern und fordern, gilt der Grundsatz: Je früher begonnen, desto mehr ist gewonnen.
LMZ: Ist Salzburg hier etwas Besonderes?
Christoph Matl: Es gab in der Vergangenheit immer wieder tolle Schulversuche wie die Musikvolksschulen. In Salzburg sind wir stolz auf das „Klingende Klassenzimmer“, hier werden die Lehrpersonen ganz intensiv in ihrem persönlichen Schulalltag gecoacht und erhalten Tipps von Musik-Profis, wie sie ihren Unterricht spannend, mitreißend und vor allem ganzheitlich gestalten können. Das Schwestern-Projekt, das „Singende Klassenzimmer“, bei dem alle täglich zusammen singen, zielt mehr auf die Breitenwirkung und löst so viele positive Reaktionen in den Schulen, bei den Kindern und Eltern aus.
LMZ: Was wird durch die Funktion eines Koordinators möglich?
Christoph Matl: Man kann einen Rahmen schaffen, dass so beliebte Events wie zB. der „Tag der Stimme“ oder „Pop Voices & Band Power“ im Mai möglich werden. Aber nicht nur in Musik, auch in Kunst und Gestaltung bzw. Technik und Design bemühen wir uns, Vernetzungs- und Austauschmöglichkeiten für die Lehrkräfte zu schaffen, sei es durch Dienstbesprechungen, Fortbildungsveranstaltungen, durch die Verknüpfung mit Ausbildungsstätten, Kulturinstitutionen und Kunstschaffenden.
Info-Kampagne des Landes
Neue Lehrpersonen sind in den Kreativfächern besonders gefragt. Unter dem Slogan „Ohne Lehrer*innen keine Klasse“ macht das Land auf das Berufsbild Lehrer aufmerksam und will Menschen für den Job begeistern. Der aktuelle Schwerpunkt der Kampagne richtet sich vorrangig an Schulabgängerinnen und Schulabgänger sowie an potentielle Umsteigerinnen und Umsteiger zum Lehramtsstudium. Alle Informationen dazu sind auf www.ohnelehrerinnen.at zu finden.
Quelle: Land Salzburg