Kärnten: Kunstverein Kärnten feiert 110 Jahre Künstlerhaus

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Ausstellungskuratorin Renée Gadsden, LH Peter Kaiser und LAbg. Ruth Feistritzer.
Foto: LPD Kärnten/Jannach
07 Jul 05:00 2024 von Redaktion Salzburg Print This Article

LH Kaiser eröffnete Jubiläumsausstellung, die sich mit Thema KI auseinandersetzt – Kärntner Privatstiftung stellt 450.000 Euro für Renovierung des denkmalgeschützten Gebäudes sicher

KLAGENFURT. Vor 110 Jahren eröffnete der 1907 gegründete Kunstverein Kärnten sein Künstlerhaus im Klagenfurter Goethepark. Aus dem damals österreichweit ausgeschriebenen Architektenwettbewerb ging der in Wien lebende Kärntner Architekt Franz Baumgartner als Gewinner hervor. Das heute unter Denkmalschutz stehende Gebäude soll nun behutsam saniert werden. Kulturreferent Landeshauptmann Peter Kaiser gratulierte dem Kunstverein gestern, Freitag, am Abend zum besonderen Jubiläum. Mit seiner Jubiläumsausstellung blickt der Verein nicht nur zurück, sondern vor allem auch in die Zukunft. Sie steht unter dem Titel „F.E.A.R. KI: FREUND, FEIND UND FAKT“. Zu sehen ist sie bis 10. August.

Kaiser sagte, dass das Gebäude 1913, also noch vor dem Ersten Weltkrieg, geplant und begonnen wurde. Franz Baumgartner habe damals viel zur Entwicklung der Architektur in Kärnten beigetragen. „Das Künstlerhaus soll auch dem damaligen Zeitgeist entsprechend renoviert werden. Seitens der Kärntner Privatstiftung wurden dafür 450.000 Euro sichergestellt“, so der Landeshauptmann als Stiftungsvorsitzender. Zum Ausstellungsthema Künstliche Intelligenz sagte er, dass wir uns alle noch in einem Prozess der Erfahrungssammlung befinden. Wesentlich sei, dass sich Menschen mit positiven Gedanken ganz besonders einbringen. Der Fortschritt solle nämlich für die Weiterentwicklung der Gesellschaft und Menschheit eingesetzt werden. Er meinte das auch mit Blick auf Tendenzen, die sich gegen unsere liberale Demokratie wenden – „der natürlichen Dummheit, als ein Gegenteil der Künstlichen Intelligenz“.

Begrüßt wurden die zahlreichen Anwesenden, unter ihnen auch Landtagsabgeordnete Ruth Feistritzer, von Kunstvereins-Präsident Gilbert Isep. Er sagte, dass Künstliche Intelligenz Kunst nicht ersetzen, sondern maximal unterstützen könne. „1914 war geplant, dass der Kaiser dieses Gebäude eröffnet, jetzt ist es endlich soweit“, meinte er schmunzelnd. Die Eröffnung der Jubiläumsausstellung erfolgte demnach auch gemeinsam mit dem Landeshauptmann und Kunstvereins-Vizepräsident Andreas Klimbacher per Banddurchschnitt.

Ausstellungskuratorin Renée Gadsden sagte, dass wir schwierige Zeiten voll Hässlichkeit, Aggression und wenig Liebe füreinander haben. Kunst könne aber viel zum Frieden in der Welt beitragen. „Wir Menschen können Schönheit schaffen, wie können den Unterschied machen“, sagte die aus New York stammende und in Wien wirkende Kunst- und Kulturhistorikerin im Hinblick auf das Thema Künstliche Intelligenz. Den Besucherinnen und Besuchern der Ausstellung riet sie, sich nicht nur mit den Werken, sondern auch deren Hängung sowie der speziellen Energie des Künstlerhauses auseinanderzusetzen. Hier seien die Prinzipien der Antike angewendet worden, es gehe unter anderem um Harmonie und Entschleunigung.

Dompfarrer Peter Allmaier erinnerte daran, dass der Dadaismus während des Ersten Weltkrieges von Menschen gegründet wurde, die ganz bewusst nicht mitmachen wollten. Auch heute müssten wir alles einsetzen, „um die Menschen mit dem Schönen, dem Wahren und dem Guten in Beziehung zu bringen, damit die Gesellschaft zu Frieden und Miteinander findet.“

Für „F.E.A.R. KI: Freund, Feind und Fakt“ wurden Künstlerinnen und Künstler aufgefordert, Werke einzureichen, die nicht mit Hilfe von künstlicher Intelligenz entstanden sind. Mitgemacht haben Michael Bachhofer, Margaretha Bauer, Cornelia Caufmann, Magda von Hanau, Udo Hohenberger, Rupert Huber, Andres Klimbacher, Markus Korn, Alina Kunitsyna, Ina Loitzl, Astrid Pazelt, Christine de Pauli, Birgit Pleschberger, Wolfgang Semmelrock, Erika Seywald, Larissa Tomassetti, Friedrich Tragauer, Petra Treffner, Rupert Wenzel, Wolfgang Wohlfahrt.

Infos und Veranstaltungen: https://www.kunstvereinkaernten.at




Quelle: Land Kärnten



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