Wien: Kurzzeit-Vermietungen - Wiener Grüne fordern strengere Regulierung zum Schutz von Wohnraum
Fünf Maßnahmen gegen dauerhafte „Zweckentfremdung von Wohnungen“
Die nicht amtsführende Stadträtin Judith Pühringer sowie Gemeinderat und Wohnsprecher Georg Prack (beide Grüne) haben heute, Mittwoch, in einem Mediengespräch verlangt, dass die Stadt Wien strenger gegen die Umwandlung von leistbaren Wohnungen in Tourismus-Appartements vorgeht. „Wohnen ist ein großes Thema für die Menschen in unserer Stadt. Der Missbrauch des ursprünglichen Sharing-Gedankens von Plattformen wie Airbnb führt dazu, dass dauerhaft leistbare Wohnungen für die Bevölkerung verloren gehen. Es ist höchste Zeit, dass in Wien strengere Regeln gegen diesen ‚Wohnraub‘ einführt“, sagte Pühringer. „Touristische Zweckentfremdung raubt jungen Menschen und Familien leistbaren Wohnraum. Wohnungen werden zum Zweck des Wohnens errichtet und sollten auch in diesem Sinne verwendet werden. Deshalb fordern wir entschlossenes gesetzliches Vorgehen gegen den dauerhaften Verlust von Wohnungen“, forderte Prack.
So seien etwa in der Nähe von Schönbrunn in einem Mehrparteienhaus, in dem bereits mehrere Wohnungen zu touristischen Zwecken vermietet werden, allen Mieter*innen das Auslaufen der befristeten Mietverträge angekündigt worden. Hier fehle es an dem entsprechenden rechtlichen Schutz, um diese Wohnungen für den Wohnbedarf von jungen Menschen und Familien zu erhalten, so die Wiener Grünen. „Diese Vorgehensweise führt zu steigenden Mieten, dauerhafter Ruhestörung und dem Verschwinden von wichtiger Grätzl-Infrastruktur. Wien muss jetzt diesen unkontrollierten Wildwuchs eindämmen, Städte wie Amsterdam zeigen vor, dass das möglich ist“, verlangte Stadträtin Pühringer.
Die präsentierten Vorschläge der Grünen umfassen gesetzliche Maßnahmen wie die Präzisierung des Begriffs Wohnen in der Bauordnung, den verstärkten Schutz durch und die Ausweitung von Wohnzonen in weiteren Teilen des Stadtgebiets sowie die Schaffung eines öffentlichen Wohnungsregisters. Außerdem soll das Personal der Baupolizei aufgestockt werden, um damit rechtswidrige gewerbliche Kurzzeitvermietungen verfolgen zu können. Auch soll die Erhebung der Stadt über das Ausmaß der touristischen Zweckentfremdung ausgeweitet und regelmäßig veröffentlicht werden.
Weiter Informationen: Grüner Klub im Rathaus, Kommunikation, Tel.: 01/4000-81814
Quelle: Stadt Wien