Tirol: LHStv Geisler - „Wollen dem Wolf auf die Spur kommen“

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Unter anderem mit Hilfe von Wildkameras will man im Kaiserwinkl gemeinsam mit der Jägerschaft Streifrouten und Aufenthaltsorte des Wolfs ausfindig machen.
Foto: Tiroler Jägerverband
17 Aug 16:57 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

Wolf im Kaiserwinkl soll bestmöglich lokalisiert werden

Das Land Tirol will jenen Wolf, der sich seit einiger Zeit im Kaiserwinkl im Grenzgebiet zu Bayern aufhält und in Kössen und Walchsee zwischen Anfang Juni und Ende Juli dieses Jahres nachweislich für rund 30 Schafrisse sowie für elf Ziegenrisse in Kirchdorf verantwortlich war, bestmöglich lokalisieren. „Wir wollen dem Wolf auf die Spur kommen. Zu wissen, wo sich das Tier aufhält, ist die Voraussetzung für jegliche weitere Maßnahme“, erklärt LHStv Josef Geisler. Der Tiroler Jägerverband und die örtliche Jägerschaft unterstützen das Land beim intensiven Monitoring und der Sammlung von Datenmaterial. Aufgrund von Rissen, Sichtungen und Aufnahmen von Wildkameras gibt es einige Hinweisen, denen man nachgehen kann.

Mit Hilfe der Sammlung von Datenmaterial will man Streifrouten und Aufenthaltsorte des Wolfs nachvollziehen und eine Vorstellung über das Raumnutzungsverhalten des Tieres bekommen. Dazu steht man auch im Austausch mit den Behörden und der Jägerschaft im angrenzenden Bayern. In einem ersten Schritt wurden unter tatkräftiger Mitarbeit der Jägerschaft die Koordinaten von Rissen, Sichtungen und Aufnahmen in einer Übersichtskarte zusammengeführt. In weiterer Folge werden an ausgewählten Plätzen weitere Fotofallen aufgestellt. Die Positionierung der Kameras erfolgt in Abstimmung mit der örtlichen Jägerschaft.

Land will Handlungsspielraum

Rechtlich sind dem Land Tirol aufgrund der EU-Vorgaben und des Schutzstatus des Wolfs enge Grenzen gesetzt. Die Entnahme eines Wolfs ist etwa nur dann zulässig, wenn Wölfe ohne ersichtlichen Grund aggressiv auf Menschen reagieren oder wiederholt sachgerecht geschützte Nutz- und Haustiere töten. Das Land Tirol hat ein Beratungs- und Förderprogramm für Herdenschutzmaßnahmen aufgelegt, das für 2020 und 2021 mit je 500.000 Euro dotiert ist. „Die Möglichkeiten, die wir haben, werden wir voll ausreizen. Gleichzeitig fordern wird den Bund auf, das Thema in Brüssel auf’s Tapet zu bringen. Wir brauchen dringend mehr Handlungsspielraum“, verlangt LHStv Geisler.


Quelle: Land Tirol



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