Niederösterreich: LH Mikl-Leitner - „Ausnahmesituation zehrt an den Nerven, aber Maßnahmen sind notwendig"
Vier Ruhetage im Handel rund um Ostern
„Wir erleben inzwischen seit über einem Jahr eine Ausnahmesituation. Und ich verstehe, dass viele Corona-müde werden - oder wahrscheinlich schon lange sind, dass diese Ausnahmesituation an den Nerven zehrt. Und ich kann ihnen versichern, dass niemand eine Freude damit hat, immer wieder Gegenmaßnahmen zu verordnen und Einschränkungen zu verfügen. Weder in der Bundesregierung, noch im Parlament und schon gar nicht in den Ländern", sagt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner zu den am gestrigen Mittwoch verkündeten Maßnahmen.
Es sei aber dennoch wichtig und alternativlos, das Notwendige zu tun, Grundlage dieser Entscheidungen müssten Daten und Fakten sein. Daher sei der Termin vorgestern mit den Experten wichtig und nützlich gewesen, so Mikl-Leitner: „Ich habe immer gesagt, dass der Tunnelblick allein auf die Infektionszahlen ein unvollständiger ist. Für ein Gesamtbild muss man auch die Situation in unseren Spitälern miteinbeziehen. Und die Experten haben eine sehr kritische Situation in den Intensivstationen in Wien dargestellt – und die gleiche Entwicklung für ganz Österreich prognostiziert."
Die Ostregion sei davon derzeit früher betroffen, auch durch den Einfluss der besonders belasteten Nachbarstaaten. „Das haben uns die Experten bestätigt", so die Landeshauptfrau, die darauf verwies, dass Niederösterreich schon vergangene Woche eine Reihe von Zusatzmaßnahmen eingeleitet habe. „Wir tragen aber auch die heutigen Maßnahmen mit, um länderübergreifend gemeinsam gegensteuern zu können. Etwa mit den Verschärfungen bei der Einreise nach Österreich, wo in Zukunft nicht mehr negative Test reichen, die eine Woche alt sind, sondern maximal 72 Stunden alte Tests", unterstrich sie.
Im Hinblick auf den Handel sagte Niederösterreichs Landeshauptfrau: „Ich habe mich immer ganz klar dafür ausgesprochen, den Handel offen zu halten, weil dort kaum eine Weiterverbreitung zu beobachten ist. Weil es darum geht, tausende Arbeitsplätze zu sichern und damit die Existenzen ganzer Familien. So wie es zum Offenhalten des Handels unterschiedliche Zugänge gibt, gab es auch unterschiedliche Expertenmeinungen. Letztlich haben wir uns daher gegen einen mehrwöchigen harten Lockdown entschieden, aber für vier Ruhetage im Handel rund um Ostern. Uns gemeinsam war dabei wichtig, dass dafür der Ausfallsbonus fortgeschrieben wird."
Quelle: Land Niederösterreich