Oberösterreich: LH Stelzer und LR Steinkellner unterzeichnen Verkehrsdienstevertrag für die Bestellung der oö Privatbahnen
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Der Verkehrsdienstevertrag auf den von Stern&Hafferl betriebenen oberösterreichischen Privatbahnen besiegelt für weitere zehn Jahre Öffentliche Verkehrsleistungen. Rund 225 Mio. Euro werden in den Fahrbetrieb, die Qualität und Attraktivität der Schienenmobilität investiert
Er ist drei cm dick, wiegt etwas mehr als 1,2 Kilogramm, umfasst rund 500 Seiten und enthält ein Leistungsvolumen von rund 225 Millionen Euro. Die Rede ist vom Privatbahnen Verkehrsdienstevertrag. Dieser sichert den Betrieb auf den oberösterreichischen Privatbahnstrecken bis in das Jahr 2030 und wurde zwischen Bund und Land unterfertigt. Als Privatbahnen bezeichnet man Eisenbahnunternehmen, die im Regelfall nicht im Eigentum des jeweiligen Staates stehen. In Oberösterreich zählt hierzu bspw. das Privatbahnunternehmen Stern und Hafferl, die den Personenverkehr auf den Strecken Linz Peuerbach/Neumarkt Kalham, Lambach Vorchdorf Eggenberg, Gmunden Vorchdorf und Vöcklamarkt Attersee, bedienen. Rund 225 Millionen werden bis 2030 für die Fahrleistungen investiert. Der Landesanteil beträgt 136 Millionen Euro.
Bund und Länder sind bereits im Jahr 2017 übereingekommen, das bisherige duale Bestellsystem in Österreich zu beenden und für die Folgeperiode die betreffenden Verkehrsdienste einer gebündelten Vergabe zuzuführen. Die Vorteile die sich daraus ergeben sind transparente Verwaltungsabläufe und eine gebündelte Finanzierung. Rund 1,9 Millionen Fahrplankilometer werden von 2021 bis 2030 im Rahmen dieses Bruttovertrags vergeben. Alle Privatbahnstrecken haben für den Schul-, Berufspendel-, als auch für den touristischen Verkehr einen großen Stellenwert und sind besonders für eine umweltfreundliche Mobilität in den jeweiligen Regionen unabdingbar.
„Unsere regionalen Bahnstrecken sind wichtige Lebensadern für den ländlichen Raum. Sie stehen für klimafreundliche Mobilität und Lebensqualität vor Ort. Daher investieren wir auch bewusst in die regionale Infrastruktur, attraktiveren die Angebote für Pendlerinnen und Pendler und sichern den Betrieb der Privatbahnen in Oberösterreich langfristig ab“, erläutert Landeshauptmann Thomas Stelzer.
„Bis vor nicht allzu langer Zeit waren zahlreiche Regionalbahnen in OÖ von deren Schließung bedroht. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern rettet Oberösterreich seine Bahnverbindungen. Mit dem Erhalt der Regionalbahnen setzen wird ein starkes Zeichen, dass die Politik auf die Besonderheiten und die charakteristischen Eigenheiten der Regionen eingeht und diese ernst nimmt. Investitionen in den Öffentlichen Verkehr sind nachhaltige Zukunftsinvestitionen für unsere Heimat und stellen einen effektiven und konkreten Beitrag zum Klimaschutz dar“, so Steinkellner.
Ein wichtiges Element des neuen Verkehrsdienstevertrages ist auch der Einsatz neuer Fahrzeuge. Bereits seit 70 Jahren sind auf der Lokalbahn Lambach Vorchdorf in die Jahre gekommene Fahrzeuge im Einsatz. Ab dem Jahr 2026 ist schrittweise bis einschließlich 2030 der Einsatz von zwanzig neuen, modernen und barrierefreien Elektrotriebwagen auf der Linzer Lokalbahn und der Lokalbahn Lambach Vorchdorf vorgesehen. Im Zusammenhang mit dem Stadtbahn-Projekt, das ausgehend vom Linzer Hauptbahnhof, weitere Haltestationen in den Linzer Norden bedient, ist dieser Fahrzeugeinsatz von großer Relevanz. Im Rahmen der städtischen Ausbauschritte könnte die LILO künftig am Europaplatz, dem Kepler-Universitätsklinikum, der Unteren Donaulände oder der Johannes-Kepler-Universität Halt machen. Aktuell wartet das Land noch auf eine Zusage hinsichtlich der Finanzierungsbeteiligungen von der Bundesseite.
„Um Oberösterreich wieder stark zu machen, braucht es schnelle Verbindungen. Deshalb ist der Ausbau der Infrastruktur und des Öffentlichen Verkehrs für uns eine der vordringlichsten Aufgaben. Das Konzept der Stadtbahn sorgt mit einer leistungsfähigen Infrastruktur für Wirtschaftswachstum, schafft Arbeitsplätze, steigert die Lebensqualität und schützt die Umwelt. Dieses Projekt ist für den Zentralraum essentiell und nur mit einer Finanzierungsbeteiligung des Bundes realisierbar“, betonen Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer und Infrastruktur-Landesrat Mag. Günther Steinkellner.
Quelle: Land Oberösterreich