Burgenland: LH-Stv. Eisenkopf - Besser leben und arbeiten im Südburgenland: LEADER-Projekt für Frauen

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 Leaderprojekt Frauen Südburgenland_1: Bürgermeisterin Andrea Reichl (Deutsch Kaltenbrunn), Geschäftsführerin Mag. Margit Nöhrer (südburgenland plus), Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Astrid Eisenkopf, Zweiter Landtagspräsident und Obmann Walter Temmel (südburgenland plus), Projektleiterin DI Elke Szalai, MA und Bürgermeisterin Renate Habetler (Bernstein) (v.l.) präsentierten das LEADER-Projekt für Frauen.  Leaderprojekt Frauen Südburgenland_2: Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Astrid Eisenkopf berichtete über die Wichtigkeit des Projektes.
Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland
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 Leaderprojekt Frauen Südburgenland_1: Bürgermeisterin Andrea Reichl (Deutsch Kaltenbrunn), Geschäftsführerin Mag. Margit Nöhrer (südburgenland plus), Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Astrid Eisenkopf, Zweiter Landtagspräsident und Obmann Walter Temmel (südburgenland plus), Projektleiterin DI Elke Szalai, MA und Bürgermeisterin Renate Habetler (Bernstein) (v.l.) präsentierten das LEADER-Projekt für Frauen.  Leaderprojekt Frauen Südburgenland_2: Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Astrid Eisenkopf berichtete über die Wichtigkeit des Projektes.
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14 Sep 16:00 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

Workshops arbeiten brennende Themen der Region auf – Teilnahme der Frauen am Wirtschafts- und Vereinsleben und an der Gemeindepolitik soll gefördert werden

Dass Frauen gute Lebens- und Arbeitsbedingungen vorfinden, trägt wesentlich zum Erhalt lebendiger Dörfer bei. Ein LEADER-Projekt, welches sich mit der Teilhabe von Frauen im Südburgenland beschäftigt, widmet sich genau diesem Thema. Es soll dazu beitragen, die regionale Identität zu stärken und die Perspektiven für ein gutes Leben für Frauen verbessern. Unter dem Motto „be Part of it“ finden im Südburgenland acht Workshops statt, in denen die brennenden Themen der Region aufgearbeitet werden. „Die Projektergebnisse werden in einem Handbuch zusammengefasst. Dieses soll umsetzbare Schritte enthalten, um Frauen im Südburgenland mehr Teilhabe in ihrer Region zu ermöglichen“, erläuterte Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Astrid Eisenkopf heute Mittwoch, am 13. September 2023, bei der Präsentation in Bernstein.

Die Landeshauptmann-Stellvertreterin erinnerte an die im Vorjahr präsentierte burgenländische Frauenstrategie, die als Wegweiser in die Gleichstellungszukunft des Burgenlandes diene. „Ziel dieser Strategie war es von Beginn an, Chancen aufzuzeigen, wie wir es im Burgenland schaffen können, endlich gleiche Chancen für Frauen und Mädchen zu schaffen - und zwar im gesamten Burgenland“, betonte Eisenkopf. Mittels Fragebogen, den mehr als 1.600 Burgenländerinnen und Burgenländer ausgefüllt retournierten, wurde dabei auch untersucht, in welchen Bereichen sich Frauen und Mädchen Unterstützung beziehungsweise Angebote wünschen.

Die Antworten ließen hinsichtlich der Zukunftswünsche erkennen, dass es mehr Anreize brauche, um Frauen in die politische Landschaft zu holen. Frauen sollten gezielt angesprochen und ermutigt werden, sich in politischen und wirtschaftspolitischen Funktionen zu engagieren. Wichtig sei, dass Frauen auch gehört werden: “Ihre Erfahrungen würden sehr viele Verbesserungen bringen“, hob die Landeshauptmann-Stellvertreterin hervor.

Ein weiteres Ergebnis der Befragung war, dass die Partizipation – abgebildet durch die Mitgliedschaft in Organisationen und Vereinen – bei Männern höher sei als bei Frauen. Nach Gründen befragt, gaben zwei Drittel der Frauen an, „keine Zeit“ zu haben. Bei Männern traf dies nur auf ein Drittel zu. Besonders bei den Betreuungspflichten habe sich gezeigt, dass Betreuung von Kindern und Pflegebedürftigen für Männer überhaupt keine Barriere darstelle, sich in der Gemeindepolitik und im Vereinsleben zu engagieren. Bei Frauen seien Betreuungspflichten hingegen der Hemmschuh, wenn es darum gehe, sich am öffentlichen Leben der Gemeinde zu beteiligen.

Ein weiteres Ergebnis der Workshops zur Erarbeitung der Frauenstrategie sei gewesen, dass sich Frauen eher „im Hintergrund“ beteiligen. „Hier spielen Rollenstereotype und Vorstellungen von Fähigkeiten und Möglichkeiten für Frauen, sich zu beteiligen, noch eine sehr einflussreiche Rolle“, berichtete Eisenkopf.

Genau an diesem Punkt setzt das zukunftsweisende LEADER-Projekt „Frauen und Partizipation im Südburgenland“ an. Ziel sei es, sich genauer anzuschauen, wie Teilhabe von Frauen und Mädchen gefördert werden könne, „sei es in der Kommunalpolitik, bei der Feuerwehr, im Musikverein, im Fußballclub, in sonstigen Vereinen oder auch im sonstigen öffentlichen Leben. Denn Perspektiven für ein gutes Leben für Frauen im ländlichen Raum sind entscheidend für den Erhalt lebendiger Dörfer“, betonte die Landeshauptmann-Stellvertreterin.

Unter dem Motto „be Part of it“ werden in acht Beteiligungsworkshops in unterschiedlichen Gemeinden im Südburgenland bis zum Sommer 2024 verschiedenste Formate ausprobiert. Dabei liegt das Hauptaugenmerk darauf, was wie in der jeweiligen Gemeinde gut funktionieren könnte.

Das Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums („ELER“) finanziert. Die Projektlaufzeit ist von 1. Februar 2023 bis 31. August 2024 angesetzt. Das Projektbudget beträgt 94.000 Euro. Fördergeber sind das Amt der burgenländischen Landesregierung - Land Burgenland, die Europäische Union, das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft sowie ELER.

„Die Frage nach der Teilhabe von Frauen zu stellen, sollte gar nicht mehr nötig sein. Dass sich Frauen am öffentlichen Leben, in Wirtschaft und Politik beteiligen, sollte selbstverständlich sein. Frauen bringen besondere, einzigartige Fähigkeiten und Talente in die Gesellschaft ein. Umso wichtiger wäre es, dass viele Frauen die Chance dazu auch nützen“, betonte Bernsteins Bürgermeisterin Renate Habetler.

„Bei der Ausarbeitung der Gleichstellungsstrategie wurde deutlich, dass das Thema Partizipation noch deutlich ‚Luft nach oben‘ hat. Im Südburgenland finden sich wenig Frauen in politischen Entscheidungspositionen, wie die Statistik zeigt. Ersichtlich wurde auch, dass Südburgenländerinnen sich gerne einbringen würden, dass dies aber aktuell schwierig scheint. Insbesondere für Frauen mit Betreuungsverpflichtungen, Auspendlerinnen, aber auch ‚Zuag’roaste‘ finden wenig konkrete Möglichkeiten sich einzubringen“, schilderte Projektleiterin Elke Szalai von der FH Burgenland.

„Im Projekt sind acht Workshops geplant, in denen unterschiedliche Beteiligungsmethoden mit den Südburgenländerinnen erprobt werden“, skizzierte Szalai den Ablauf. „Die Durchführung und Brauchbarkeit der Methoden wird begleitend evaluiert und die brauchbarsten kommen in ein Handbuch für Beteiligung von Frauen im Südburgenland. Mit diesem werden parallel 25 Botschafterinnen geschult, die nach Projektabschluss die Methoden für eigene Themen und Settings nutzen können“, beschrieb Szalai. Interessierte Gemeinden im Südburgenland, die an dem Projekt teilnehmen und ihren Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürger mehr Möglichkeiten zur Mitgestaltung bieten möchten, können sich direkt bei Projektleiterin Elke Szalai melden.

„Uns ist es ein wichtiges Anliegen, Frauen im Südburgenland mit diesem Projekt zu stärken sowie Netzwerke und Botschafterinnen aufzubauen, um ihre Beteiligungsmöglichkeiten an der Entwicklung der Region noch zu erhöhen. Deshalb haben wir im LEADER-Vorstand von südburgenland plus einstimmig beschlossen, dieses Projekt mit einer Fördersumme von 81,627 Euro zu unterstützen,“ erläutert der Zweite Landtagspräsident Walter Temmel, Obmann von südburgenland plus und ergänzt: „So können echte Teilhabe-Instrumente und -Methoden erarbeitet werden, damit sich Frauen und Mädchen in alle politischen und gesellschaftlichen Themen umfassend einbringen können.“

Geschäftsführerin Mag. Margit Nöhrer führt weiter aus: „In den kommenden Jahren rücken wir das Südburgenland als attraktiven Wohnstandort in den Mittelpunkt von LEADER. Dieses Projekt trägt optimal dazu bei, mit Frauen konkrete Maßnahmen für regionsspezifische Herausforderungen und Bedarfe zu erarbeiten.

"Behind every successful woman is herself" oder anders ausgedrückt: "Hinter jeder erfolgreichen Frau steht sie selber", so die Bürgermeisterin von Deutsch-Kaltenbrunn, Andrea Reichl. „Frauen stellen sich und ihre Fähigkeiten meist immer noch in den Hintergrund und wissen vielfach gar nicht, wozu sie fähig sind. Deshalb halte ich das Projekt „be Part of it“ für besonders wichtig“, stellte Reichl fest.


Quelle: Land Burgenland



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