Burgenland: LH-Stv. Eisenkopf überreichte Naturparkschule-Zertifikat an die Landwirtschaftliche Fachschule Güssing
Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland
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Die LFS Güssing ist die erste berufsbildende Naturparkschule im Burgenland
Die Landwirtschaftliche Fachschule Güssing arbeitet ab sofort intensiv mit dem Naturpark in der Weinidylle zusammen. Das Prädikat „Österreichische Naturparkschule“ erhalten jene Schulen der Naturpark-Gemeinden, welche ihr Leitbild an die vier Aufgabenbereiche eines Naturparks (Schutz, Bildung, Erholung und Regionalentwicklung) anpassen und unter der Berücksichtigung der Besonderheiten des jeweiligen Naturparks gemeinsame Lehr- und Lernziele definieren. Direktor Gerhard Müllner erhielt dafür heute, Dienstag, 4. Juli 2023, im Beisein vom Naturpark-Obmann Johann Weber (Vizepräsident des Verbandes der Naturparke Österreich) von Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag. Astrid Eisenkopf das Zertifikat „Naturparkschule Weinidylle“ überreicht. In Österreich gibt es damit 173 Naturparkschulen. Eisenkopf gratulierte zur Ernennung: "Es ist wichtig, bereits junge Menschen für den Naturschutz zu begeistern und ihnen ein gesundes Bewusstsein für den Naturschutz und für den Erhalt der Artenvielfalt und deren Bedeutung für eine lebenswerte Umwelt mitzugeben", so Eisenkopf.
Die Landeshauptmann-Stellvertreterin führte weiters aus: "Die Schülerinnen und Schüler der Landwirtschaftlichen Fachschule Güssing sind unsere zukünftigen Bewirtschafter und leisten einen wesentlichen Beitrag zur Pflege unserer wertvollen Naturschutzflächen und zur Weiterentwicklung von regionalen Produkten in unserer Region", so Astrid Eisenkopf. Die Landwirtschaftliche Fachschule in Güssing ist die erste berufsbildende Schule im Burgenland, die die Zertifizierung als Naturparkschule erhält. "Die Schülerinnen und Schüler lernen die Besonderheiten des Landschaftsschutzgebietes und die Zusammenhänge kennen", erklärte die Landeshauptmann-Stellvertreterin. Im Burgenland gibt es somit 34 Naturparkschulen und 15 Naturpark-Kindergärten.
Die österreichweiten Kriterien streichen eine Naturparkschule als etwas ganz Besonderes heraus: Sie bedeuten eine sehr enge Zusammenarbeit zwischen dem Naturpark, dem Schulerhalter und der Schule. Gemeinsam mit der Biodiversität-Expertin des Naturparks wird erarbeitet, welche nachhaltigen Bewirtschaftungsweisen positive Einflüsse auf die Biodiversität der Lebensräume haben und welche Aktivitäten die Landwirtschaft für Klimawandelanpassung setzen kann. Die Schule bewirtschaftet bereits schon seit einiger Zeit Naturschutzflächen im Naturpark, am Schulgelände wird gemeinsam mit Birdlife ein Projekt zum Schwalbenschutz umgesetzt. Von der Baumschule Perintkert wurden der Schule einige Bäume, wie Sumpfeichen, Ahorn, Birken und Rotbuchen gespendet. Aufgrund der beeindruckenden Größe dieser Bäume von bis zu 5 Meter wurde das Einpflanzen zu einer Herausforderung, welche die Schülerinnen und Schüler jedoch gut gemeistert haben. Im Bereich der Regionalentwicklung bietet die Schule vielfältige Möglichkeiten zur Entwicklung von neuen, innovativen Produkten mit dem Naturpark. Ganz besonders hervorzuheben ist auch, dass sich die zukünftigen Landbewirtschafter mit dem Thema Naturschutz sowie nachhaltiger Bewirtschaftung auseinandersetzen, um das Gelernte dann in den eigenen Betrieben in die Tat umzusetzen.
Direktor Gerhard Müllner lädt alle Schülerinnen und Schüler, die noch nicht bei der Landwirtschaftlichen Fachschule in Güssing zu Gast waren, vorbei zu kommen: "Bei uns wird der nachhaltige Gedanke gelebt. In den Sommermonaten gibt es sicher den einen oder anderen Tag, wo es möglich ist, unsere Schule und das Areal zu besichtigen", so Müllner.
Geschäftsführer Franz Handler (Österreichische Naturparke) sieht im Burgenland eine positive Entwicklung. "Es freut mich sehr, dass es nun im Burgenland mit der Landwirtschaftlichen Fachschule in Güssing die erste höhere Schule gibt, die das Zertifikat erhielt. Das Burgenland ist in Sachen Naturparkschulen die Nummer eins in Österreich. Natur hat im Burgenland einen großen Stellenwert und wird sehr erst genommen", so Handler.
Daten und Informationen der Landwirtschaftlichen Fachschule Güssing
Die LFS Güssing bietet interessierten Jugendlichen mit Landwirtschaft, Pferdewirtschaft und Ökowirtschaft drei Ausbildungszweige an. Beim Neubau der Stallungen wurde speziell auf das Tierwohl großer Wert gelegt. Die Holzbauweise entspricht dem Nachhaltigkeitsgedanken. Biologisch bewirtschaftet werden 42 ha Ackerland sowie 28 ha Grünland. Angebaut werden Gerste, Weizen, Sojabohne und Kleegras. Die Wiesen werden als Dauergrünland und Naturschutzwiesen genutzt. Eine 29 kWp-Photovoltaikanlage auf dem Dach des Wirtschaftsbetriebes liefert jährlich erneuerbare Energie im Ausmaß von rund 28.000 kWh und macht die Schule im Bereich Strom energieautark. Zur Wärmebereitstellung durch die Fernwärme Güssing wird mit Hackgutlieferungen beigetragen. Darüber hinaus wird die Küche der Gästehäuser Burgenland (Betreiber des Internats) mit biologischen Produkten des Lehrbetriebes wie Milch, Eier, Schweine-, Rind- und Lammfleisch, Honig, Brotgetreide und Erdäpfel versorgt.
Quelle: Land Burgenland