Vorarlberg: LH Wallner - „Versorgungssicherheit bei Strom und Gas weiter gewährleisten“
Krisenstab Energie beriet über aktuelle Entwicklungen im Energiesektor
Bregenz (VLK) – Heute Vormittag (27. Jänner) trat der Krisenstab Energie zum zweiten Mal zusammen, um aktuelle Entwicklungen im Energiesektor zu beurteilen. Vorsitzender Landeshauptmann Markus Wallner und illwerke vkw-Vorstand Helmut Mennel hielten fest, dass sich die energiewirtschaftliche Lage im Land seit der ersten Sitzung etwas entspannt habe, die Versorgungssicherheit aber weiter im Fokus stehe. Der Vorstand der für die Strom- und Gaswirtschaft zuständigen Regulierungsbehörde (E-Control), Wolfgang Urbantschitsch, informierte den Krisenstab Energie per Online-Zuschaltung über aktuelle Entwicklungen auf den Strom- und Gasmärkten in Österreich und die Auswirkungen auf Vorarlberg.
Ziel der Sitzung war, so erklärte Landeshauptmann Wallner, ein aktuelles Lagebild des Energiesektors zu erhalten und weitere Schritte anzustoßen. In diesem Sinne beleuchteten die Vertretenden der wesentlichen energiewirtschaftlichen Institutionen im Land die derzeitige Lage von allen Seiten. Landeshauptmann Wallner resümierte im Anschluss an die Sitzung: „Die Energiesituation in Europa hat sich seit Winterbeginn wieder etwas entspannt. Die Temperaturen waren moderat und die Versorgung mit Strom und Erdgas im Land zu keinem Zeitpunkt gefährdet.“
Laut Helmut Mennel, Vorstand der illwerke vkw, liegen die Gasfüllstände der illwerke vkw gegenwärtig bei 100 Prozent. „Im Unternehmen wurde festgelegt, die Ausspeicherung nur bis zu einem Sicherheitsfüllstand von 50 Prozent vorzunehmen. Bei Ausspeicherungen werden zeitgleich die Erdgasmengen für die Einspeicherung im Sommer am Terminmarkt eingekauft. Damit wird bereits für den nächsten Winter vorgesorgt“, so Mennel. Im Hinblick auf die langfristige Versorgungssicherheit drängte der Landeshauptmann auf eine rasche Unterzeichnung des Abkommens zur gesicherten Durchleitung der strategischen Gasreserven Vorarlbergs. Diese befinden sich in Speichern in Oberösterreich und müssen bei Gasmangellage durch deutsche Leitungen nach Vorarlberg. Österreich und Deutschland hatten sich bereits im Oktober auf ein entsprechendes bilaterales Abkommen geeinigt, die Unterzeichnung durch die verantwortlichen Minister beider Seiten steht allerdings weiterhin aus.
Energiesparen zeigt Wirkung
Im Vergleich zum Jahr 2021 konnten die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger 13 Prozent des Gasverbrauchs einsparen. Beim Strom wurde in Summe 1,4 Prozent eingespart. Die Haushaltskunden und die Kleingewerbe allein betrachtet haben rund 2,6 Prozent ihres letztjährigen Stromverbrauchs eingespart. „Unsere Energiesparmaßnahmen haben Früchte getragen“, stellte der Landeshauptmann fest. Die Vorarlberger Bevölkerung profitiere davon auch finanziell spürbar.
In Bezug auf die Stromversorgung waren auch die potenziellen Folgen eines großflächigen Stromausfalls auf der Agenda des Krisenstabs Energie. Im Jänner wurde eine Blackout-Informationsbroschüre an alle Haushalte versendet. Diese bietet mit Tipps, Checklisten und anderen Hilfestellungen einen Leitfaden für die Notfallplanung und wurde von der Bevölkerung gut aufgenommen.
E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch präsentierte dem „Krisenstab Energie“ die neuesten Zahlen des österreichischen Gas- und Strommarkts – samt Vergleich zu bzw. Einfluss auf Vorarlberg. So skizzierte er die Auswirkungen der hohen Marktpreise auf die heimischen Netzentgelte und letztlich auf die Energiepreise. Weiters referierte er über Entwicklungen der energiebezogenen Gesetzgebung bundesweit sowie auf EU-Ebene. Er nannte dazu u.a. die vorgestern im Nationalrat beschlossene Erweiterung der Stromkostenbremse und die neue EU-Notverordnung zur Beschleunigung der Einführung erneuerbarer Energien. „Die Versorgung mit Gas und Strom für die aktuelle Wintersaison ist gesichert. Nun gilt es aber, uns bereits jetzt auf den nächsten Winter vorzubereiten. Wir müssen schauen, dass wir am Ende der Heizsaison möglichst gut gefüllte Speicher zur Verfügung haben. Und da kann jede nicht verbrauchte Kilowattstunde Strom und Gas einen Beitrag leisten“, betonte Urbantschitsch.
Krisenstab Energie
Der Krisenstab Energie setzt sich zusammen aus den vier Regierungsmitgliedern: Landeshauptmann Markus Wallner (Vorsitzender), den Landesräten Christian Gantner, Marco Tittler und Daniel Zadra. Weiters gehören ihm die Leitenden der zuständigen Abteilungen der Vorarlberger Landesregierung an sowie Vertretende der illwerke vkw AG, des Vorarlberger Gemeindeverbands, der Wirtschaftskammer Vorarlberg, der Arbeiterkammer Vorarlberg und des Energieinstituts Vorarlberg.
Quelle: Land Vorarlberg