Vorarlberg: LH Wallner - „Laufende Investitionen zum Schutz vor den Naturgewalten“
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Landesregierung bewilligte für sechs entsprechende Projekte Beiträge in Gesamthöhe von über 480.000 Euro
Bregenz (VLK) – Um Bevölkerung und Infrastruktur vor den Gefahren der Natur wie Hochwasser, Murenabgängen, Steinschlägen oder Lawinen zu schützen, wird in Vorarlberg kontinuierlich investiert. Für sechs entsprechende Projekte der Gemeinden sind von der Landesregierung weitere Finanzmittel im Ausmaß von über 480.000 Euro freigegeben worden, geben Landeshauptmann Markus Wallner und Sicherheitslandesrat Christian Gantner bekannt. Zusätzlich werden die Vorhaben vom Bund unterstützt. Das Investitionsvolumen liegt in Summe bei mehr als 1,63 Millionen Euro. „Im Sinne einer größtmöglichen Sicherheit ist es wichtig, dass alle Partner konsequent an einem Strang ziehen“, bekräftigen Wallner und Gantner.
Welche extremen, zerstörerischen Kräfte die Natur freisetzen kann, hat sich im Zuge der jüngsten Hochwasserereignisse wieder gezeigt. Dieser permanenten Bedrohung begegnen Land, Bund und Gemeinden mit massiven Investitionen zur Sicherung von Siedlungen, Verkehrswegen und betrieblicher Infrastruktur. „100-prozentiger Schutz lässt sich zwar niemals umfassend garantieren. Was wir aber können ist, heute und in Zukunft weiter mit aller Kraft in einen möglichst großen Schutz zu investieren“, betont der Landeshauptmann.
Rhesi: Grünes Licht für offizielle Verhandlungen
In diesem Zusammenhang besonders wichtig war der kürzlich im Ministerrat in Wien gefasste Beschluss, in Sachen grenzüberschreitendes Hochwasserschutzprojekt RHESI (Rhein-Erholung-Sicherheit) mit der Schweiz in offizielle Staatsvertragsverhandlungen zu treten. Daneben wurde auch das österreichische Verhandlungskomitee nominiert. Im Zuge des Generationenprojekts am unteren Alpenrhein soll die Abflusskapazität des Stroms auf mindestens 4.300 Kubikmeter pro Sekunde ausgebaut werden, um nicht mehr nur für ein 100-jähriges, sondern künftig für ein 300-jähriges Hochwasserereignis gewappnet zu sein. „Wie notwendig ein umfassender Hochwasserschutz ist, wurde uns erst kürzlich wieder vor Augen geführt. Zuwarten ist keine Option“, drängt Wallner auf zügige Verhandlungen, damit der für den Baustart notwendige Staatsvertrag möglichst schnell unterzeichnet werden kann.
Integrale Strategie beim Hochwasserschutz
Mit Blick auf die jüngsten Hochwasserereignisse, die viele Menschenleben gekostet haben, verweist Sicherheitslandesrat Gantner auf die hierzulande verfolgte Strategie des integralen Hochwasserschutzes: „Es geht darum, die Risiken zu erkennen und zu vermindern, wo es technisch möglich und finanzierbar ist. Ein gewisses Risiko müssen wir akzeptieren und im Katastrophenfall richtig managen“. Neben der räumlichen Vorsorge umfasst dieses Konzept technische Verbauungen, den Bereich private und betriebliche Vorsorge durch Objektschutzmaßnahmen sowie einen wirksamen Katastrophenschutz mit regional gut ausgebauten Sicherheitsstrukturen. „Nur mit allen Komponenten zusammen ergibt sich ein höchstmögliches Schutzniveau“, erklärt Gantner.
Landesmittel für sechs weitere Projekte
Mit den größten Kosten verbunden ist die Fortsetzung des Hochwasserschutzprojektes am Alvier im Gemeindegebiet von Bürs. Als eine wesentliche Maßnahme zur Erhöhung der Hochwassersicherheit wird die bestehende Landesstraßenbrücke abgetragen und neu errichtet. Während der Umsetzungsphase kommt eine provisorische Behelfsbrücke für den motorisierten Verkehr zum Einsatz. Fußgängern wird ein Übergang vorübergehend durch einen Steg ermöglicht. Für die Abtragung der bestehenden Brücke und den Neubau sind in Summe rund 1,2 Millionen Euro veranschlagt. „Ziel ist eine deutliche Erhöhung der Durchflusskapazität“, erklärt der Sicherheitsreferent.
Vorausschauend Vorsorge treffen
Daneben beteiligt sich das Land an anfallenden Kosten, die im Zusammenhang mit der Ausarbeitung und Aktualisierung von örtlichen Gefahrenzonenplänen stehen. Konkret unterstützt wird die Revision des Gefahrenzonenplans für die Lutz im Gemeindegebiet von Thüringen und Ludesch. Neu erstellt werden Gefahrenzonenpläne für den Bereich Waldrasttobel inklusive umliegender Gerinne in der Gemeinde Ludesch sowie Mühlbach samt Gewässernetz in der Gemeinde Nüziders. Ebenfalls am Mühlbach wird ein Projekt in der Gemeinde Dalaas umgesetzt. Von Landesseite unterstützt wird darüber hinaus eine gesammelte Ausschreibung für mehrere Gefahrenzonenpläne. Solche Pläne machen ein vorausschauendes Handeln im Sinne der Sicherheit möglich, begründet der Sicherheitsreferent die bewilligte Landesunterstützung.
Quelle: Land Vorarlberg