Wien: LIFE DICCA - Donauinsel ist Wildbienenparadies
Foto: Philipp Meier/Wiener Wildnis/MA 45
Auf der Donauinsel wurden in einer aktuellen Studie 136 Wildbienenarten nachgewiesen
Ob Flockenblumen-Langhornbiene, Goldene Steinbiene, Ochsenzungen-Sandbiene oder Gelbbindige Furchenbiene – eines haben viele Wildbienenarten gemeinsam: Sie teilen sich den vielseitigen Lebensraum Donauinsel und können mit etwas Glück dort beobachtet werden. Im Zuge des EU-Projekts LIFE DICCA hat eine Studie der BOKU Wien den Wildbienenbestand auf der Donauinsel unter die Lupe genommen. Die künstlich errichtete Donauinsel ist nicht nur Freizeitparadies für die Wienerinnen und Wiener, sondern auch ein Hot-Spot für Tiere und Pflanzen. Diese Artenvielfalt zu erhalten, ist auch eines der Ziele des EU-Projekts, welches die Fachabteilung Wiener Gewässer seit 2019 auf der Donauinsel durchführt.
Vielfältige naturnahe Lebensräume
Vielfältige Vegetation und naturnahe Lebensräume sind die Grundlage für ein artenreiches Bienenvorkommen. Denn je nach Art summt und brummt es besonders dort, wo spezifische Nistplätze und ein passendes Nahrungsangebot für Wildbienen zur Verfügung stehen. Artenreiche Wiesen mit einem breiten Blühangebot, sonnige Lehmwände sowie Totholzbereiche, Obstwiesen mit heimischen Bäumen und Sträuchern, aber auch freiliegende Bodenstellen fördern den Bestand von Wildbienenarten auf der Donauinsel.
136 Wildbienenarten auf der Donauinsel Insgesamt konnten 2021 an 23 repräsentativen Standorten 136 Wildbienenarten auf der Donauinsel nachgewiesen werden. Dabei handelt es sich um etwa 20 % der österreichweit 700 vorkommenden Arten. Als besonders artenreich erwies sich eine angesäte Wiese mit angrenzender, sporadisch bewachsener Böschung nahe des Donaukraftwerks Freudenau (38 Wildbienenarten) sowie der Standort Phönixteich im Norden der Donauinsel (37 Wildbienenarten). Die Schafbeweidung im naturbelassenen Norden der Donauinsel bringt nachweisbare Vorteile für Wildbienen und andere Insektenarten mit sich: Wegdisteln, Flockenblumen oder Schafgarben werden von den Schafen gemieden und bleiben, im Unterschied zur maschinellen Mahd, auf den Wiesen stehen. Sie dienen vielen Insektenarten als Nahrungsquelle. Zudem werden offene Bodenstellen von den Wildbienen als Nistplätze genutzt. Fördermaßnahmen der Stadt Wien – Wiener Gewässer
Die Stadt Wien – Wiener Gewässer, die die Donauinsel verwaltet und pflegt, setzt zahlreiche Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung der Wildbienen und anderer Insektenarten um. Dazu gehören zum Beispiel:
Freihalten von sonnigen Totholz- bzw. Wandbereichen vor zu dichtem Bewuchs Zeitliche Staffelung von Mahd-Zyklen Anlegen von Nistplätzen in Form von Steinhaufen und Trockensteinmauern Förderung artenreicher Wiesen. LIFE DICCA – Gutes Klima für die Donauinsel!
Die Donauinsel ist ein wertvoller Naturraum und Wiens größtes Erholungsgebiet am Wasser. Doch der Klimawandel setzt auch der Donauinsel zu. Das auf sechs Jahre angelegte EU-Projekt LIFE DICCA soll den negativen Auswirkungen des Klimawandels auf die Donauinsel mit gezielten Maßnahmen entgegenwirken. Baumpflanzungen, naturnahe Ufergestaltungen, neue Teiche, die Schafbeweidung oder ein nachhaltiges Bewässerungssystem für die Donauinsel-Teiche sollen mithelfen, die Donauinsel klima-fit zu machen.
Wildbienen-Studie: https://www.wien.gv.at/umwelt/gewaesser/donauinsel/dicca/publikationen/
EU-Projekt LIFE DICCA: www.life-donauinsel.wien.at
Quelle: Stadt Wien