Oberösterreich: LR Achleitner / Schwarz - Für MAN Steyr muss Lösung ohne Standortschließung gefunden werden
Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner: „Klare Festlegung bei der heutigen Sitzung der Staatlichen Wirtschaftskommission: Verbleib im MAN-Konzern und zukunftsfähige Neuausrichtung hat für Standort Steyr oberste Priorität“
Auf Einladung vor Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner fand die zweite Sitzung der Staatlichen Wirtschaftskommission zur Zukunft des MAN-Werks in Steyr heute in Oberösterreich, in den Redoutensälen in Linz, statt. In seiner Begrüßung zu Beginn der Sitzung stellte Landesrat Achleitner klar: „Die Erhaltung des Standorts Steyr im Produktionsverbund von MAN und eine zukunftsfähige Neuausrichtung des Werks in Richtung Zukunftstechnologien hat für aus unserer Sicht oberste Priorität. Betriebe wie MAN Steyr sind die Grundlage für den Erfolg Oberösterreichs als Wirtschafts- und Industriebundesland Nr. 1 der Republik. Vor allem sind mit dem Erhalt des Standorts aber auch das Schicksal der tausenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihrer Familien verknüpft. Daher haben wir uns auch seit der Bekanntgabe der Schließungspläne im September des Vorjahres durch die Konzernführung gemeinsam mit dem Betriebsrat und der Stadt Steyr vehement für den Weiterbestand des Werks in Steyr eingesetzt. In einem Schulterschluss werden jetzt auch Bundes- und Landesregierung mit Argus-Augen darauf achten, welche Konzepte für eine positive Zukunft von MAN Steyr in den Beratungen der Staatlichen Wirtschaftskommission vorgelegt werden“, so Landesrat Achleitner.
„Was in Deutschland möglich ist, nämlich die Abkehr von einer Schließung des Werks Wittlich in Rheinland-Pfalz und ein Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen sowie ein Zukunftskonzept für den Standort, das muss auch für Österreich gelten. Die Eckpunkte der Vereinbarung zwischen Konzernführung und Belegschaftsvertretung in Deutschland müssen auch beim Werk in Steyr umgesetzt werden: Einsparungen Ja, Erhalt des Standorts Ja, betriebsbedingte Kündigungen Nein. Umso mehr, als der Standort Steyr immer Gewinne geschrieben hat. Ich habe nach wie vor seitens der Konzernführung noch keine Antwort auf meine Frage bekommen, warum man, um gegen Verluste anzukämpfen, dort mit Schließungen beginnen will, wo Gewinne geschrieben werden. Bei 14 % Personalkosten am Standort Steyr kann eine Verlagerung der Produktion in Billiglohnländer auch keine wesentlichen Einsparungen bringen. Vielmehr gilt es, das vorhandene Know-how und das Potenzial der hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Steyr zu nutzen, um den Standort in Richtung Zukunftstechnologien wie E-Mobilität oder Wasserstoff neu aufzustellen. MAN Steyr kann und soll bei der angestrebten Neuausrichtung des Konzern eine tragende Rolle spielen“, unterstrich Landesrat Achleitner in Richtung Staatliche Wirtschaftskommission.
Erich Schwarz, der Vorsitzende des Arbeiter-Betriebsrates vom MAN-Steyr, bewertete diese Sitzung der Staatlichen Wirtschaftskommission im Anschluss daran grundsätzlich positiv: „Es war ein guter und konstruktiver Austausch über die aktuelle Sachlage. Beim nächsten Termin der Staatlichen Wirtschaftskommission wird das aber auch seitens des Konzerns mit Fakten zu unterlegen sein.“
Die Staatliche Wirtschaftskommission ist eine auf Bundesebene verankerte Schlichtungsstelle, die bei übergeordneten Wirtschaftsinteressen zum Einsatz kommt, wenn in einem Betrieb zwischen Firmenleitung und Belegschaft keine Einigung erzielt werden kann. Das Gremium ist von den Sozialpartnern paritätisch besetzt. Sie tagte heute in Linz unter dem Vorsitz von Sektionschef Dr. Matthias Tschirf vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort.
Quelle: Land Oberösterreich