Niederösterreich: LR Danninger zeichnete Nachwuchs-Forscher mit Innovation Award aus
An der IMC FH Krems entwickeltes Verfahren zur Krebstherapie siegt beim tecnet accent Innovation Award
Bereits zum dritten Mal wurde der tecnet accent Innovation Award an der Universität für Weiterbildung Krems vergeben. Erstmals konnten heuer neben der Universität für Weiterbildung Krems auch Studierende, Mitarbeiter und Absolventen der IMC Fachhochschule Krems und der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften am Innovation Award teilnehmen. Die Themen der Siegerprojekte erstrecken sich vom Medizinbereich bis hin zu neuen Entwicklungen im Softwarebereich.
Die Preise wurden von Wirtschafts- und Technologielandesrat Jochen Danninger überreicht. Für den diesjährigen Award waren innovative Erfindungen und Forschungsergebnisse gefragt, die das Potenzial für eine wirtschaftliche Anwendung besitzen. „Damit diese großartigen neuen Ideen, die an unseren heimischen Universitäten und Fachhochschulen, wie zum Beispiel in Krems entstehen, auch wirtschaftlich umgesetzt werden können, haben wir in Niederösterreich für die Forscherinnen und Forscher ein optimales Innovationsklima geschaffen“, betont Jochen Danninger. In enger Kooperation mit der Universität für Weiterbildung Krems tragen die Technologiefinanzierungsgesellschaft tecnet equity und der niederösterreichische Inkubator accent dazu bei, dass Ideen aus der Forschung in Unternehmensgründungen münden und erfolgreich umgesetzt werden. Danninger abschließend: „Mit unserer neuen Spin-off-Initiative SCIENCE TO BUSINESS wollen wir unseren Nachwuchsforscherinnen und Nachwuchsforschern zeigen, welche Möglichkeiten es gibt, herausragende Forschungsprojekte auch wirtschaftlich umzusetzen.“
Im Mittelpunkt des Innovation Awards steht die Frage nach der kommerziellen Verwertbarkeit von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Erfindungen. Die Jury hat deshalb nicht nur die eigentliche Forschungsarbeit, sondern in erster Linie die wirtschaftliche Umsetzungsstrategie der Nachwuchsforscher beurteilt. Dabei geht es um die Weiterentwicklung eines Forschungsprojektes zu einem Produkt, sowie die damit verbundenen Aspekte wie Kundennutzen, Marktpotenzial, Zielgruppen Marketingstrategie oder Patentschutz.
„Der Innovation Award ist eine Anerkennung der Leistung unserer Forscher und Forscherinnen, die wissenschaftlich fundierte Lösungsansätze für aktuelle und zukünftige gesellschaftliche Herausforderungen erarbeiten. Auch in diesem Jahr haben wieder großartige Projekte gewonnen, die in den Bereichen Gesundheit, Mobilität und Digitalisierung die Zukunft mitgestalten“, so Viktoria Weber, Vizerektorin für Forschung und nachhaltige Entwicklung an der Universität für Weiterbildung Krems.
Innovation Award Siegerin wurde Anna Stierschneider vom Department Life Sciences der IMC Fachhochschule Krems. Das Pankreaskarzinom (Bauchspeicheldrüsenkrebs) ist die siebthäufigste Ursache für Krebstodesfälle weltweit und aufgrund der späten Diagnosestellung und des Fehlens einer vollständigen Wiederherstellung der Gesundheit eine der größten Herausforderungen in der Onkologie. Daher werden neue Werkzeuge zur Untersuchung der zugrundeliegenden molekularen Mechanismen dringend gesucht. Die Entwicklung von innovativen zellbasierten Testsystemen, die zur Charakterisierung von bioaktiven Substanzen oder zur Untersuchung von molekularen Mechanismen verschiedener Krankheiten verwendet werden können, liegt daher im Fokus der Forschung an der IMC FH Krems. In einer Kooperation mit der Firma Molecular Devices in Wals-Siezenheim forscht erstmals ein Team rund um Anna Stierschneider an einer optogenetischen Tumorzelllinie. Zelllinien wie diese sind ein ideales Tool, um die zugrundeliegenden molekularen Mechanismen besser verstehen zu können und damit auch Strategien für neue therapeutische Ansätze zu finden. Anna Stierschneider erforscht dieses Thema im Rahmen ihres PhD-Studiums Regenerative Medizin in Kooperation mit der Universität für Weiterbildung Krems und der Karl Landsteiner Privatuniversität.
Die Geschäftsführerin von tecnet equity, Doris Agneter, erklärt: „Mit dem Innovation Award möchten wir hochqualifizierte Forscherinnen und Forscher motivieren, sich auch mit den Möglichkeiten der wirtschaftlichen Anwendung ihrer Entwicklungen auseinanderzusetzen. Zudem möchten wir einen Beitrag zur engeren Kooperation von Wissenschaftsprojekten an den Hochschulen und wirtschaftlichen Partnern in Niederösterreich leisten." Und Michael Moll vom accent-Inkubator des Landes Niederösterreich ergänzt: „Wir freuen uns, dass wir den Award auch heuer wieder an Projektteams überreichen können, die mit ihren innovativen Ideen Beachtliches geleistet und sich auch mit der praktischen Umsetzung beschäftigt haben. Da wächst eine starke Generation junger Wissenschafterinnen und Wissenschafter heran, die auch großes Potenzial in Richtung Unternehmensgründung aufgezeigt haben.“
Den zweiten Platz erhielt Mag. Thomas Wernbacher, MA, MSc. vom Zentrum für angewandte Spielforschung der Universität für Weiterbildung Krems für sein Projekt „Cycle4Value“. In “Cycle4Value” wurde ein transparentes und niederschwelliges Belohnungsmodell zur Forcierung des Radverkehrs basierend auf der Schlüsseltechnologie Blockchain erforscht und praxisnah getestet. Die wirtschaftlichen, gesundheitlichen und ökologischen Effekte des Radfahrens werden nach einem Plausibilitätscheck mittels Machine Learning in einen realen Wert (=Cycle Tokens) übergeführt. Diese Werteinheiten sind in einer digitalen Geldbörse (=Wallet) gespeichert und können in einem testweisen angelegten Marktplatz vergütet werden.
Mit dem dritten Preis ausgezeichnet wurden Dr. Stephan Harm und Dr. Christoph Bauer vom Zentrum für Biomedizinische Technologie und Zentrum für Regenerative Medizin, Universität für Weiterbildung Krems für ihr Projekt „Blood Vessel Chamber“. Im Projekt geht es um ein innovatives Verfahren, mit dem Blutgefäßerkrankungen erkannt werden könnten. Das neuartige Verfahren verwendet dazu menschliches Gewebe (humane Nabelschnur) und könnte damit die bisher notwendigen Tierversuche ersetzen.
Ebenfalls Dritter wurden Desiree Schnauer, BA, Prof. (FH) Dipl. Betriebswirt (FH) Dr. Albert Stöckl, MA vom Department of Business, Institut Tourismus, Wein Business und Marketing, IMC Fachhochschule Krems GmbH für ihr Projekt „Online Training and Tasting Schemes in Wine Education”. Online-Weinkurse ermöglichen besonders in Krisenzeiten den Zugang zu Wissen. Eine Plattform für individuelles und ortsunabhängiges Lernen wird einer breiten Zielgruppe zugänglich gemacht. In kurzen Videoclips und Podcasts werden Lerninhalte im Bereich Weinwissen und Weinverkostung vermittelt. Auch spezifische Begriffe rund um das Thema Wein werden in verschiedenen Sprachen visualisiert zur Verfügung gestellt. Durch die Einbindung von Gamification kann so das Wissen um Wein spielerisch erlernt werden.
Quelle: Land Niederösterreich