Vorarlberg: LR Gantner - Wir brauchen die Bienen – und sie uns!

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LR Gantner: Wir brauchen die Bienen – und sie uns!::
Foto: Alexandra Serra
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LR Gantner: Wir brauchen die Bienen – und sie uns!::
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21 Mai 16:00 2021 von Redaktion International Print This Article

Land, Landwirtschaftskammer und Imkerverband laden zur Mitarbeit für die Zukunft der Bienen in Vorarlberg ein

Bregenz (VLK) – Bienen sind als Bestäuber von elementarer Bedeutung für Biodiversität und Ernährungssicherheit. Kaum ein Tier begleitet die Entwicklung der Menschen so lange wie die Biene und rund 80 Prozent der Kulturpflanzen sind auf den Blütenbesuch von Honigbienen angewiesen. Deshalb nehmen Land und Landwirtschaftskammer Vorarlberg sowie der Vorarlberger Imkerverband auch heuer den Weltbienentag („world bee day“) am 20. Mai zum Anlass, die Zukunft der Bienen im Lande ins öffentliche Blickfeld zu rücken. „Gemeinsam möchten wir das Bewusstsein für die Bedeutung der Bienen und der Bienenzucht schärfen. Imkerinnen und Imker in Vorarlberg leisten mit ihren Bienenvölkern einen unverzichtbaren Beitrag zur vielfältigen Kulturlandschaft und sichern auch landwirtschaftliche Erträge“, sagte Landesrat Christian Gantner bei einer Pressekonferenz in Wolfurt.

Für ihn ist erfreulich, dass ganz im Sinne der Vorarlberger Landwirtschaftsstrategie ‚Landwirt.schafft.Leben‘ über 90 Prozent der Bäuerinnen und Bauern am Österreichischen Agrarumweltprogramm ÖPUL mitwirken, das die vielfältige, vitale Bienenfauna fördert. Dadurch werden 1.000 Hektar Biodiversitätsflächen und 3.430 Hektar Naturschutz-Flächen (WF) bewirtschaftet.

Damit Bienen ein kontinuierliches gutes Nahrungsangebot vorfinden, braucht es Blühstreifen entlang der Felder und Biodiversitätsflächen. Diese sind insbesondere für die Förderung von Wildbienen wichtig, aber auch als Rückzugs- und Lebensraum für andere Insekten, Vögel oder Wildtiere. „Unsere Landwirtinnen und Landwirte schaffen durch den abgestuften Wiesenbau und die gezielte Anlage und Pflege von Blühstreifen und Biodiversitätsflächen eine wertvolle Nahrungsquelle für die Bienen und gleichzeitig ein attraktives Landschaftsbild“, so Gantner. Mit der schon seit fast 20 Jahren ausgetragenen Wiesenmeisterschaft setzen Land und Landwirtschaftskammer Vorarlberg eine positive Initiative für die Erhaltung einer artenreichen Kulturlandschaft.

Fruchtbare Partnerschaft

Auch Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger betonte die enge Verbindung zwischen Landwirtschaft und vitalen Bienenpopulationen. Bäuerlicher Einsatz sorge für Pflege und Erhaltung der Lebensräume für Honigbienen, hunderte Wildbienenarten und viele weitere Insekten- und Tierarten. Umgekehrt sei die Landwirtschaft wie kaum ein anderer Sektor unmittelbar auf die Bestäubungsleistungen angewiesen, insbesondere im Obst- und Gemüsebereich. „Ohne Insekten gibt es keine Früchte“, verdeutlichte Moosbrugger.

Erfreulich ist für ihn, dass es gelungen ist, Ländle Honig ins Gütesiegelprogramm aufzunehmen. Im Jahr 2020 wurden über den Lebensmitteleinzelhandel mehr als acht Tonnen Honig verkauft, die dem 3G-Herkunftsprinzip „gehalten, gesammelt und geschleudert“ in Vorarlberg entsprechen. Ebenso wichtig aus ökologischer Sicht: Das österreichische Imkerprogramm mit Schwerpunkten Weiterbildung, Forschung, Qualitätssicherung, Zucht, Bienengesundheit und Wirtschaftlichkeit der Honigerzeugung wird als Bestandteil der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union jährlich mit 1,7 Millionen Euro unterstützt.

Tipps für den Hausgarten

Gefahren für die Bienenpopulationen sind vor allem der Klimawandel (extreme Sommer und Winter, Trockenheit …) und die Versiegelung von Flächen. Landesrat Gantner und LK-Präsident Moosbrugger sehen daher nicht nur die Landwirtschaft, sondern die gesamte Bevölkerung gefordert – Gemeinden, öffentliche Institutionen, Wirtschaft und natürlich auch Privathaushalte: „Jede und jeder kann einen Beitrag für unsere Bestäuber leisten.“ In Vorarlberg gibt es über 4.000 Hektar Hausgärten, die zu Blüh- und Farbparadiesen gestaltet werden können. Dazu einige nützliche Tipps:
- Pflanzen mit unterschiedlichen Blühzeitpunkten setzen, damit die Bienen ganzjährig Futter finden
- Keine Pflanzen mit gefüllten Blüten kaufen, die keine zugängliche Nahrungsfülle bieten
- Auf Pflanzenschutzmittel, künstliche Dünger und Insektenvernichter verzichten
- Teile des Gartens nicht regelmäßig mähen und Blumenwiesen fördern

Breites Service- und Bildungsangebot der Imkerei

„Interessierte sind gerne eingeladen, die Grundausbildung für Imkerinnen/Imker zu besuchen“, sage Imkerverbandsobmann Gerhard Mohr und verwies auf das breite Service- und Bildungsangebot der Imkerei. Heuer waren trotz Corona-Einschränkungen schon über 300 Teilnehmende bei 20 Theorie- und 15 Praxiskursen dabei. Und das Angebot wird weiter ausgebaut. So wird für Insektenliebhaber, die nicht unbedingt Honigbienen halten wollen, eine Ausbildung zum Wildbienenexperten bzw. zur Wildbienenexpertin entwickelt, die voraussichtlich im Herbst 2021 starten kann. Und im Jahr 2022 wird eine Imkerfacharbeiterausbildung starten. Details siehe auf www.imker-vorarlberg.at/kursprogramm/.


Quelle: Land Vorarlberg



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