Oberösterreich: LR Hattmannsdorfer - Partnerschaft mit Universitäten auf den Philippinen steigert Attraktivität Oberösterreichs
Foto: Theresa Glötzl/Reisedelegation,
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Stärkere Zusammenarbeit im Bereich Deutsch, Bewerbung Oberösterreichs als Arbeits-Standort, Vorbereitung auf Ausbildungsanerkennung und Mentoring-Programm
„Qualifizierte Zuwanderung wird zu einer Schicksalsfrage. Nicht nur in Oberösterreich, sondern in vielen westlichen Ländern. Daher brauchen wir einen Paradigmenwechsel in der Migrationspolitik: Harte Auswahl, volle Chancen. Wir dürfen Zuwanderung nicht dem Zufall überlassen, sondern müssen streng auswählen, wer zu uns kommt. Wir brauchen Zuwanderer, die auch einen Beitrag zu unserem Wohlstand leisten und hart arbeiten. Das bedeutet auch, dass wir uns in potenziellen Herkunftsländern möglichst attraktiv positionieren, um leistungsbereite Menschen anzuziehen“, sagt Sozial- und Integrationslandesrat Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer.
Alleine in Oberösterreich werden bis 2030 rund 5.200 Pflegekräfte aufgrund des demographischen Wandels und von Pensionierungen gebraucht. Als eine Maßnahme der Fachkräftestrategie Pflege sollen Pflegekräfte aus dem Ausland unterstützen, die eine international anerkannte Diplom-Ausbildung besitzen. Derzeit arbeiten bereits 81 philippinische diplomierte Pflegekräfte in oberösterreichischen Pflegeheimen. Noch heuer sollen es mehr als 100 werden. Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer hat die Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding zwischen Österreich und den Philippinen durch Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler und WKO-Generalsekretär Karlheinz Kopf genutzt, um im Anschluss mit Partnern und Stakeholdern aus Oberösterreich im Bereich der aktuellen Pflegekräfte-Rekrutierung Oberösterreichs Partner-Agenturen und -Ausbildungsträger sowie Universitäten in Manila zu besuchen.
In Gesprächen mit der Trinity Universität und der Arellano Universität in Manila wurden vier zentrale Vorhaben definiert, die Oberösterreich als attraktives Arbeitgeberland stärker positionieren sollen. Vor allem die Abgrenzung zu englischsprachigen Ländern ist zentral:
Deutsch soll als weiteres freies Wahlfach neben Japanisch, Chinesisch und Arabisch etabliert werden. In den Absolventen-Clubs der Unis soll Oberösterreich stärker als Arbeitsland beworben werden. Theoretische Inhalte, die zur vollwertigen Anerkennung der Ausbildung bisher in Österreich nachgeholt werden müssen, sollen nach Anmeldung zur Ausreise bereits auf den Philippinen vermittelt werden und damit die Anerkennung beschleunigen. Aufbau eines Mentoring-Systems mit philippinischen Pflegekräften, die bereits in Oberösterreich tätig sind.
Die Philippinen sind ein echter Hotspot in der Vermittlung von Arbeitskräften in andere Länder. Diese Chance will auch Oberösterreich nutzen: Von 114 Mio. Einwohnern arbeiten 13 Mio. Filipinos im Ausland, jährlich verlassen ca. 15.000 Pflegekräfte das Land, derzeit hauptsächlich Richtung USA, Australien und arabische Halbinsel. Hier will sich Österreich, speziell Oberösterreich, künftig stark positionieren – auf der offiziellen Homepage des zuständigen Ministeriums, des Department of Migrants Workers, kommt Österreich derzeit nicht einmal vor. Die große Chance, die Oberösterreich hat, um sich gegen andere Staaten wie die USA, Kanada oder Deutschland durchzusetzen, sind schnelle Ausbildungsanerkennungen und eine enge Begleitung der Pflegekräfte.
Neben OÖ-Bemühungen braucht es nationale Anwerbe-Strategie für Pflegekräfte – Sozialminister gefordert, nationale nächste Schritte zu setzen
Neben Oberösterreich, das in der Gewinnung von Fachkräften im Ausland bereits sehr engagiert ist, bemühen sich mittlerweile auch weitere Bundesländer um Pflegekräfte im Ausland. Das jetzt unterzeichnete Memorandum of Understanding des Arbeitsministeriums ist bereits eine gute Grundlage, damit Österreich künftig im internationalen Wettbewerb um Arbeitskräfte bestehen kann. Landesrat Hattmannsdorfer fordert weitere Schritte, darunter eine einheitliche, nationale Strategie zur Gewinnung von Drittstaats-Angehörigen für den Arbeitsmarkt. Hierzu sieht er vor allem Sozial- und Gesundheitsminister Johannes Rauch im Rahmen eines dritten Bundes-Pflegepakets gefordert. Dazu gehören für ihn:
Eine bundesweite Strategie und Agentur zur Rekrutierung von Pflegekräften im Ausland. Die bundesweite Verhandlung von Abkommen mit anderen Staaten zur Rekrutierung und Zusammenarbeit und die Verbesserung der Präsenz des österreichischen Arbeitsmarktes im Ausland. Ein Fast-Lane Verfahren bei der Anrechnung (Nostrifikation) von Ausbildungen im Pflegebereich.
„Uns muss immer klar sein: Die Gewinnung von philippinischen Pflegekräften ist kein Selbstläufer, vor allem weil der Weg in englischsprachige Länder auf Grund der geringeren Sprachbarriere leichter fällt. Daher müssen wir alles unternehmen, um Oberösterreich als Standort für Arbeitskräfte aus Drittstaaten weiter zu attraktivieren und zusätzliche Anreize, beispielsweise durch schnelle Anerkennungsverfahren, zu bieten. Unsere Vereinbarung mit den Universitäten in Manila ist hier ein ganz wichtiger Schritt“, so Landesrat Hattmannsdorfer abschließend.
Quelle: Land Oberösterreich