Oberösterreich: LR Kaineder - Fünf zukunftsfähige Klimaideen mit dem Oö. Umweltlandespreis ausgezeichnet
Foto: Land OÖ/Lisa Schaffner
Foto: Land OÖ/Lisa Schaffner, Verwendung mit Quellenangabe
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Um eine Idee besser, um einen Schritt voraus! Auf der Suche nach zukunftsfähigen Klima-Ideen schrieb das Land Oberösterreich den Umweltlandespreis 2021 erstmals als Klima-Challenge aus. Dieser Einladung sind zahlreiche Pionierinnen und Pioniere gefolgt. Ob etablierte Unternehmen wie die Firma Engel aus Schwertberg oder HTL-Schüler an der Schwelle zur Start-up Gründung gestaltete sich das Pitching unter den zwölf Finalistinnen und Finalisten als ein bunter Mix zukunftsfähiger Ideen. Schließlich setzten sich fünf Projekte als Gewinner des Landespreises für Umwelt und Nachhaltigkeit 2021 durch:
• Wolfgang Mader aus Hofkirchen im Traunkreis mit dem Projekt "Eiweißgewinnung aus Grünmehl"• Projektteam Johannes Stöllberger und Alexander Brunnauer aus dem Bezirk Braunau mit dem Projekt "Biologische Strohdämmung"• Marktgemeinde Pram mit dem Projekt "Kinder Klima Blog OÖ"• Stadtmarketing Vöcklabruck mit dem Projekt "SKOONU, Mehrwegsystem Vöcklabrucker Gastronomie"• ENGEL Austria GmbH aus Schwertberg mit dem Projekt "ENGEL skinmelt Technologie"
Landesrat Stefan Kaineder gratulierte den Gewinnerinnen und Gewinnern persönlich im Rahmen der Preisverleihung am 13. September in den Redoutensälen in Linz: „Oberösterreichs Umweltpolitik lebt ganz stark vom Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger, vieler Pionierinnen und Pioniere, vieler Vorreiterinnen und Vorreiter. Mit dem Landespreis für Umwelt und Nachhaltigkeit und der Klima-Challenge holen wir diese Vorreiterinnen und Vorreiter vor den Vorhang, bestärken sie in ihrem Engagement und fordern viele dazu auf, hier weiterzuarbeiten. Mit der Klimakrise steht uns die größte Herausforderung in der Menschheitsgeschichte bevor. Wir brauchen daher Innovationsgeist und Pionierarbeit auf allen Ebenen, um diese riesige Herausforderung zu meistern. Insgesamt gab es mehr als 60 tolle Einreichungen, von denen nun die fünf besten prämiert wurden. Die Gewinner des Landespreises spiegeln die große Vielfalt an Innovationen in OÖ wieder, ich gratuliere allen Preisträgerinnen und Preisträgern ganz herzlich.“
Je nach Art des Projektes erhielten die Landespreisträger neben einer Urkunde ein Gesamtpreisgeld von 30.000 Euro und ein Coaching von Business Angel Michael Altrichter.
Preisträger: Wolfgang Mader aus Hofkirchen im Traunkreis – Bezirk Linz-Land
Projekt: Eiweißgewinnung aus Grünmehl
Durch ein technisch neues Verfahren wird aus Luzerne und Klee ein hochwertiges Eiweiß gewonnen, das Soja in der Futterration ersetzt. Damit können Soja-Importe aus Übersee reduziert werden. Gleichzeitig fördert der Anbau der mehrjährigen heimischen Kulturen Luzerne und Klee den Humusaufbau, was wiederum zur Bindung von CO2 beiträgt und der Bodenerosion entgegenwirkt. Die lokale Erzeugung und Verarbeitung schafft Arbeitsplätze und sichert den Erhalt landwirtschaftlicher Betriebe.
Preis: 10.000 Euro plus Coaching vom Business Angel Michael Altrichter
„Wir standen vor der Entscheidung, den Betriebsstandort zu schließen oder Pionierarbeit für eine klimagerechtere Landwirtschaft zu leisten. Seit wenigen Tagen ist die Pilotanlange zur Erzeugung von Kleepellets als hochwertige Eiweißträger anstelle von Import-Soja erfolgreich in Betrieb. Nun suchen wir zukunftsorientierte Landwirtinnen und Landwirte, die das Konzept unserer Pilotanlage als Chance für ihren eigenen Betrieb erkennen. Wolfgang Mader und sein Team sind überzeugt, dass in naher Zukunft die erstenFolgeanlagen entstehen werden. Mittel- bis langfristig wird eine flächendeckende Eiweißversorgung aus der Region möglich sein, weil sich die Anlage wirtschaftlich und ökologisch rechnet.“
Preisträger: Projektteam Johannes Stöllberger aus Haigermoos – Bezirk Braunau und Alexander BrunnauerProjekt: Biologische StrohdämmungIm Rahmen ihres HTL Maturaprojekts haben Johannes Stöllberger und Alexander Brunnauer eine biologische Strohdämmung für Außenfassaden entwickelt. Die Dämmplatten mit rein biologischen Bindemitteln sollen eine kompostierbare und schadstofffreie Alternative zu konventionellen Dämmungen aus dem Baumarkt werden. Die beiden Schüler wollen die biologische Strohdämmung noch weiterentwickeln und zum Patent anmelden.
Preis: 10.000 Euro plus Coaching vom Business Engel Michael Altrichter
„Wir, das Team der biologischen Strohdämmung, freuen uns riesig über den Gewinn und die Anerkennung des Oberösterreichischen Nachhaltigkeitspreises. Wir sind nun umso mehr motiviert, mithilfe der Unterstützung von Herrn Altrichter und vom Land Oberösterreich, mit unserem Projekt den nächsten Schritt zu gehen und damit einen notwendigen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit zu schaffen“, so die beiden Preisträger Johannes Stöllberger und Alexander Brunnauer.
Preisträger: Marktgemeinde Pram mit den Schülerinnen und Schülern der VS und MS Pram – Bezirk GrieskirchenProjekt: Kinder Klima Blog OÖAls Klimadetektive, mit dem Solarsparschwein und auf dem Schulacker sind die Kinder und Jugendlichen in Pram sehr aktiv beim Klimaschutz. Mit dem neuen Webblog „Glocal Tips Pram“ wollen sie ihre Klimaideen mit Oberösterreich und der ganzen Welt teilen. Auch andere Kinder können ihre persönlichen Klimatipps posten. Die besten Ideen sollen bei einer Kinder-Klima-Konferenz präsentiert werden – 2021 in Pram, später in ganz OÖ.Preis: 5.000 Euro
Preisträger: Stadtmarketing Vöcklabruck – Bezirk VöcklabruckProjekt: SKOONU, Mehrwegsystem Vöcklabrucker GastronomieMit dem Mehrwegsystem SKOONU will die Vöcklabrucker Gastronomie den Verpackungsmüllberg verkleinern. SKOONU ist ein innovatives Geschirr-Leihsystem für Take-away und Liefergerichte – ganz ohne Pfand oder Leihgebühr für den Gast. Mittels App bestellt man bei den teilnehmenden Betrieben und erhält das gewünschte Menü in tropfsicheren und lebensmittelechten SKOONU Behältern aus Edelstahl. Das Geschirr kann nach Benutzung bei allen teilnehmenden Betrieben retourniert oder gleich wieder befüllt werden.5.000 Euro
Preisträger: ENGEL Austria GmbH aus Schwertberg - Bezirk PergProjekt: ENGEL skinmelt TechnologieMit der skinmelt Technologie hat der Spritzgießmaschinenbauer ENGEL eine Variante des Sandwich-Spritzgießverfahrens entwickelt, die auch bei komplexer Bauteilgeometrie hohe Rezyklatanteile erlaubt. Der Schlüssel: Das Rezyklat befindet sich im Inneren, während die Oberfläche aus Neuware gefertigt wird. Dieses Verfahren ermöglicht nun auch für Produkte mit besonders hohen Anforderungen an das optische Erscheinungsbild und die Funktionalität der Oberfläche einen hohen Rezyklatanteil. Die Sortenreinheit stellt sicher, dass auch die Sandwichprodukte am Ende ihrer Nutzungsdauer wieder leicht recycelt werden können.
Quelle: Land Oberösterreich