Oberösterreich: LR Kaineder: Pilotprojekt zu Präzisionslandwirtschaft schont Oberösterreichs Böden und Gewässer – 100 Landwirt/innen gehen zukunftsweisenden Weg

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Oberösterreich

16 Jun 12:00 2024 von Redaktion Salzburg Print This Article

Unter dem etwas sperrigen Begriff Präzisionslandwirtschaft verbirgt sich die Zukunft einer nachhaltigeren und schonenderen Nutzung der fruchtbaren Böden für die Lebensmittelproduktion. In einem vom Umwelt- und Klima-Ressort finanzierten und österreichweit einzigartigen Projekt werden 100 oberösterreichische Landwirtinnen und Landwirte von Expert/innen des Maschinenrings OÖ zur Umsetzung dieser neuen landwirtschaftlichen Bewirtschaftungsform beraten. Diese Expert/innen sind technisch und fachlich qualifiziert und wurden hinsichtlich gewässerschonender Landwirtschaft entsprechend geschult und sensibilisiert. Betriebsindividuell werden gewässerrelevante Risikoflächen, beispielsweise Hänge oder Felder neben Gewässern, identifiziert und mit den Landwirt/innen Schutzmaßnahmen erarbeitet.

Mit der Präzisionslandwirtschaft werden durch genaue und abgestimmte Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln sowie exakter Bodenbearbeitung nicht nur das Erdreich geschont, sondern auch die Auswirkungen auf Flüsse und Grundwasserkörper minimiert. Erreicht wird dies durch die grenzgenaue Einhaltung von Abstandsauflagen und keine Überlappungen, d.h. Doppel-Anwendungen, bei der Düngung und Ausbringung von Pestiziden sowie keine Doppel-Bearbeitung von Ackerböden. Das Risiko der Verlagerung von Stoffen wie Feinsedimenten, Pflanzenschutz- und Düngemittel in Grund- und Oberflächenwasser wird minimiert. Weniger Fahrspuren führen zu einer Verringerung der Bodenverdichtung, dadurch bleiben Böden besser aufnahmefähig für Niederschläge und Erosion kann reduziert werden.

In der 2023 adaptierten Oö. Pestizid-Strategie ist ein verstärktes Augenmerk auf Aus- und Weiterbildung der Anwender/innen in der Verwendung der Pflanzenschutzmittel eine wichtige Erneuerung. Mit diesem Pilotprojekt werden nun Maßnahmen vor Ort gemeinsam erarbeitet, um den Eintrag in Grund- und Oberflächenwasser zu reduzieren.

Bei einem Hofbesuch bei Familie Ott in Altschwendt machte sich Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder ein Bild von dem umfassenden Beratungsprogramm und er konnte in die Welt der Präzisionslandwirtschaft hineinschnuppern.

„Die Reduktion von Pestiziden in der Landwirtschaft ist eines unserer wichtigsten Ziele in der Umweltpolitik, da diese eine Belastung für die Artenvielfalt, unsere gesunden Böden, aber auch für unsere Gewässer und unser Trinkwasser sein können. Der gezielte und präzise Einsatz dieser Mittel ist daher ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz. Daher braucht es eine umfassende Bewusstseinsbildung, wie Pflanzenschutz funktionieren muss, damit unsere Böden und Gewässer sauber und nachhaltig zur Verfügung stehen. Denn der Boden und seine Beschaffenheit sowie einwandfreies Trinkwasser sind unsere Lebensgrundlage, die es gilt, zu schützen“, bedankt sich Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder bei den Landwirt/innen, die den Weg in Richtung Präzisionslandwirtschaft gemeinsam mit dem Maschinenring OÖ und dem Land OÖ beschreiten.


Quelle: Land Oberösterreich



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