Oberösterreich: LR Kaineder - Strompreise explodieren – Konsumentinnen und Konsumenten bezahlen für mangelnden Ökostromausbau
Derzeit steigen die Strompreise am europäischen Markt in rasantem Tempo in bisher ungeahnte Höhen. Grund dafür ist die europaweite Abhängigkeit von russischem Gas für die Stromerzeugung. Dazu kommt, dass in Frankreich von den 56 Atommeilern rund ein Dutzend aufgrund von Wartungsarbeiten und gravierenden Sicherheitsmängeln still steht und die Franzosen auf Stromimporte aus Deutschland angewiesen sind. Auf den Strompreis in Österreich hatte die deutsche Energiewende in der Vergangenheit sehr positive Effekte. Das hat sich durch die Trennung der Energiepreiszonen 2018 grundlegend verändert. Laut der Österreichischen Energieagentur sind heute die Strompreise in Österreich – besonders im Winter, wenn in Österreich weniger Strom aus Wasserkraft erzeugt wird - deutlich höher als in Deutschland. Als Grund wird der enorme Ausbau an PV- und Windkraftkapazitäten in den letzten Jahren bei unserem Nachbarn genannt, die den Strompreis drücken, während in Österreich im Winter Gaskraftwerke zum Einsatz kommen. Zum Vergleich kostete die Megawattstunde am 1. Dezember in Deutschland 91 Euro, in Österreich hingegen satte 244 Euro.
„In der aktuellen Situation wird ganz klar, dass uns der schleppende Ausbau an Erneuerbaren in Österreich nicht nur an die letzten Plätze der Klimaschutzrankings gebracht hat, es sind nun auch die Bürgerinnen und Bürger die für die mangelnden Ambitionen zahlen müssen. Mehr Erneuerbare sind damit nicht nur unser Schlüssel zur Klimaneutralität, sie sind auch das beste Rezept gegen rasant steigende Strompreise und bringen Unabhängigkeit, Krisenfestigkeit sowie regionale Wertschöpfung“, so Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder.
Mit dem Erneuerbaren Ausbau Gesetz von Klimaschutzministerin Lenore Gewessler, das aktuell auch von der Europäischen Union genehmigt wurde, gibt es endlich einen ambitionierten Ausbaupfad. „Jetzt sind dann die Bundesländer gefordert, den Umstieg ehrgeizig anzugehen. Es gibt jetzt keine Ausreden mehr", so Kaineder.
Quelle: Land Oberösterreich