Vorarlberg: LR Rauch - „Schaffe das Angebot und du bekommst die Nachfrage“
Verkehrsreferent:innen tagten online – Schwerpunkt 1-2-3-Ticket
Bregenz/Wien (VLK) – Die Verkehrsreferentinnen und –referenten der Länder tagten heute (Freitag) digital, nachdem der gemeinsame Termin in Wien letzte Woche aufgrund der COVID-19-Entwicklungen abgesagt werden musste. Ein Thema war auch das 1-2-3-Ticket. „Bundesministerin Gewessler hat heute im Vorfeld der Konferenz angekündigt, dass das 3er-Ticket, welches 2021 kommt, zu 100 Prozent vom Bund finanziert werden soll. Dies soll den Ausfall an Einzelfahrscheinen oder Zeitkarten der Verkehrsverbünde und – unternehmen ausgleichen“, informiert Mobilitätslandesrat Johannes Rauch.
„Der Bund folgt mit dem 1-2-3-Ticket dem Vorarlberger Grundsatz `Schaffe das Angebot und du bekommst die Nachfrage`. Wenn wir die Klimaziele von Paris erreichen und unsere Umwelt schützen wollen, braucht es einen intensiven Ausbau des Öffentlichen Verkehrs“, betont Rauch. Auf Einladung von Bundesministerin Leonore Gewessler wird noch im Oktober eine neue Verhandlungsrunde zum 1-2-3-Ticket stattfinden, in welcher weitere Abklärungen zur Finanzierung und Detailfragen erfolgen sollen.
Nachdem die Landesverkehrsreferent:innenkonferenz (LVRK) als Videokonferenz durchgeführt wurde, wurde ein Großteil der Beschlüsse der Länderkonferenz bereits vorab als Umlaufbeschluss fixiert. So wurden z.B. die folgende Anträge Vorarlbergs von allen Bundesländern mitgetragen:
• Damit bei Bahnhöfen als intermodale Mobilitätsdrehscheiben künftig auch verstärkt neue Mobilitätsangebote, wie z.B. Carsharing und E-Ladestellen, angeboten werden können, wird auf Initiative Vorarlbergs mit den ÖBB und dem zuständigen Ministerium ein Prozess zur Erarbeitung diskriminierungsfreier Regelungen für derartige neue Mobilitätsdienste lanciert.
• Ebenfalls macht sich Vorarlberg auf Bundesebene für eine faire Kostenteilung bei der Errichtung und Erhaltung von Bahnhöfen und Haltestellen stark: Hier sollen seitens des BMK und der ÖBB gemeinsam mit den Ländern und Gemeinden einheitliche und einvernehmliche Regelungen geschaffen werden, insbesondere damit für Gemeinden die zunehmenden Verpflichtungen für die laufende Erhaltung weiterhin tragbar sind.
• Schließlich wehren sich die Bundesländer auf Initiative Vorarlbergs gegen eine Reduktion der SchülerInnenfreifahrtsmittel im Öffentlichen Verkehr, welche seitens des Bundes durch die nunmehr österreichweit einheitlichen Herbstferien droht– trotz gleichbleibender Anzahl von Schultagen.
Weitere Beschlüsse der LVRK thematisieren u.a. eine verstärkte finanzielle Unterstützung des Bundes beim weiteren Ausbau des Angebots im Öffentlichen Verkehr, eine weitere Steigerung des Schienengüterverkehrs und die Verbesserung verkehrsrechtlicher Rahmenbedingungen insbesondere im Straßenverkehr.
Steigerung des Radverkehrsanteils
Im Radverkehr haben sich alle Bundesländer zu einer weiteren Steigerung des Radverkehrsanteils bekannt, und wollen gemeinsam mit dem zuständigen Klimaschutzministerium die Straßenverkehrsordnung (StVO) „fahrradfreundlicher“ gestalten. Ebenfalls soll auch die Förderabwicklung der zuletzt aufgestockten Bundesförderung für Radverkehrsprojekte vereinfacht werden. Schließlich sollen österreichweit an Bahnhöfen verstärkt geschlossene Fahrradabstellanlagen (Radboxen) umgesetzt werden. LR Johannes Rauch hat hier erfolgreich eingebracht, dass dazu das bereits etablierte „Vorarlberger Modell“ für hochwertige und nutzerfreundliche Radboxen als österreichweites Vorbild dienen kann und deshalb für einen bundesweiten Einsatz evaluiert werden soll.
Quelle: Land Vorarlberg