Oberösterreich: LR Stefan Kaineder - Geothermie-Symposium 2023 - Geothermie Grenzenlos Gedacht

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Gruppenfoto von Landesrat Stefan Kaineder mit dem Vorstand des Vereins Geothermie Österreich (v.l.: DIin Julia Diessl, Stefan Kaineder, Dr.in Edith Haslinger, Mag. Gregor Götzl, DI Robert Philipp, DI Karl Weidlinger
Foto: GÖT/Verwendung mit Quellenangabe
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„Ein Oberösterreich an der Spitze“: Übergabe der Obmannschaft des Vereins Geothermie Österreich von dem zum Ehrenmitglied ernannten Dr. Peter Seifert (rechts) an den oberösterreichischen Geothermie-Pionier DI Karl Weidlinger (links)
Foto: GÖT/Verwendung mit Quellenangabe
25 Nov 12:00 2023 von Redaktion International Print This Article

Gerade fand das österreichische Geothermie Symposium erstmals in Oberösterreich statt. Bei dem Austausch von Expert:innen zur erneuerbaren Energiequelle Erdwärme zeichnete sich die klare Erkenntnis ab: Ohne den maßgeblichen Beitrag der flächendeckend im Land anwendbaren Geothermie wird die klimafreundliche Wärme- und Energiewende nicht vollzogen werden können.


Tagung an einem passenden Ort

Der Verein Geothermie Österreich lud gemeinsam mit der Geothermie-Allianz Bayern und GeoSphere Austria von 22. bis 24. November 2023 zum vierten Geothermie Symposium. Bei dieser jährlich geplanten Konferenz werden die neuesten technischen, wirtschaftlichen, wissenschaftlichen Entwicklungen im Bereich der Erdwärme in Österreich präsentiert und diskutiert. Die Veranstaltung fand diesmal erstmals in Oberösterreich statt, mit deutlich grenzübergreifendem Charakter. Tagungsort war Geinberg – ein Ort mit Vorzeigecharakter, wenn es um die Nutzung von Geothermie sowohl für die bekannte Thermenanlage, als auch zur Gewinnung nachhaltiger Wärme für Gebäude und Landwirtschaft geht.


In Exkursionen besucht wurden die Geothermie-Anlagen in Garching und Ried im Innkreis, die durch Nutzung der lokal vorhandenen Erdwärme zahlreiche Haushalte nachhaltig und klimaschonend mit erneuerbarer Energie versorgen. Der Austragungsort im Grenzraum Niederbayern – Oberösterreich etablierte sich bereits in den späten 1990er Jahren als eine Vorzeigeregion für Innovationen in der Geothermie. Hierzu zählen die erste Strom-erzeugende Geothermie-Anlage ihrer Art Mitteleuropas in Altheim, die innovative geothermische Kaskadennutzung in Geinberg oder das grenzüberschreitende Geothermie-Wärmenetz in Simbach-Braunau. Diesem Pioniergedanken folgend richtete das diesjährige Geothermie-Symposium besonderes Augenmerk darauf Grenzen zu überwinden und neue Wege in der Geothermie zu beschreiten, um die nachhaltige Energiewende zu ermöglichen.


Ein sehr wichtiges Thema für Gegenwart und Zukunft – Zitate zum Inhalt der Veranstaltung

Die brennenden Fragen der Gegenwart, Klima- und Energiekrise haben vor Augen geführt, dass die nachhaltige Energiewende nur unter Miteinbezug aller zur Verfügung stehenden Anwendungstechnologien zu bewältigen ist – worunter die Nutzung der Erdwärme / Geothermie eine ganz zentrale Rolle spielt. Denn sie allein liefert eine rein auf erneuerbarer Energie basierende, ausgereifte und erprobte Methode zum nachhaltigen Heizen UND Kühlen. Der Energiebedarf für Heizen und Kühlen ist in Österreich etwa genauso groß wie für Stromerzeugung und Verkehr zusammen (!) – und stellt den allergrößten Hebel in der Umstellung auf eine klimaschonende Ökonomie dar. Zudem bietet sie zahlreiche weitere Vorteile, wie einige Teilnehmende des Geothermie Symposiums 2023 treffend ausführten:


Landesrat Stefan Kaineder, der aktiv an der Podiumsdiskussion der Veranstaltung teilnahm, war überzeugt: „Geothermie ist ein wichtiges Erneuerbaren-Feld, das wir nun bestellen müssen. Noch ist es spärlich bewachsen, aber mit den nötigen kraftvollen Schritten und einem klaren Bekenntnis verspricht es reiche Ernte. Geothermie liefert uns sauberste und beständige Energie und reiht sich damit ein in Wasser, Sonne und Wind.“


Edith Haslinger (Austrian Institute of Technology) wies darauf hin, wie vielseitig nutz- und anwendbar Geothermie ist: „Wärme, Kälte, saisonale Speicherung, Stromerzeugung - von der Raumwärme bis zur industriellen Prozesswärme, von Einfamilienhäusern bis zum mehrgeschoßigen Wohnbau und ganzen Wärmenetzen - die Geothermie kann viele Temperaturbereiche und Anforderungen über 24 Stunden und an 365 Tagen nachhaltig und verlässlich abdecken und ist damit tatsächlich fast grenzenlos!“


Als herausragende Eigenschaft unter den erneuerbaren Energien steht Geothermie völlig ungeachtet von Wind und Wetter immer zur Verfügung, wie Peter Seifert, der scheidende Obmann des Vereins Geothermie Österreich, unterstrich: „Erdwärme / Geothermie ist diejenige alternative Energieform, die 24 Stunden / 365 Tage im Jahr immer und gleichmäßig zur Verfügung steht. Wir sind als Verein Geothermie Österreich in Gesprächen mit Entscheidungsträger:innen in Politik und Verwaltung, um die gesetzlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Investitionen in Geothermie verbessern zu helfen.“


Mit dem Innviertler Geothermie-Pionier Karl Weidlinger steht nun nach der Wahl im Rahmen des Geothermie Symposiums erstmals ein Oberösterreicher an der Spitze des Vereins Geothermie Österreich. Der neue Obmann brachte es auf den Punkt: „Wenn wir die Energiewende schaffen wollen, ist es erforderlich, wo immer das möglich ist, die Energie für das Heizen aus der Erde zu gewinnen. Das Potential für Tiefengeothermie ist dabei nur regional, für oberflächennahe Geothermie aber überall gegeben.“


„Die Tiefe Geothermie ist ein großer Schatz für die Energiewende und kann einen enormen Beitrag zur klimafreundlichen und zuverlässigen Wärmeversorgung leisten. Das diesjährige Geothermie Symposium bringt nationale und internationale Expert:innen zusammen, vertieft Kooperationen und Fachwissen, und kann so entscheidende Impulse für eine nachhaltige Zukunft ohne teure Gasimporte setzen“, betonte Peter Keglovic, Sprecher des GTÖ Fachausschusses „Tiefe Geothermie“ und Projektmanager bei Wien Energie für Geothermie.


Dem Tagungs-Motto „Grenzenlos“ folgend, wurden im Rahmen des Symposiums aktuelle Forschungsvorhaben und viele erfolgreiche Projekte im gesamten Anwendungsspektrum der erneuerbaren Energie Geothermie mit speziellem Fokus auf der Grenzregion Österreich – Deutschland beleuchtet. Als Vertreterin der mitorganisierenden Geothermie-Allianz Bayern führte Nora Medgyesi (Technische Universität München) aus: „Bayern und Oberösterreich sitzen auf einem Schatz, den andere Bundesländer nur beneiden können. Klimawandel und Geologie kennen keine Ländergrenzen. Wir können uns nicht nur bei dem geologischen Aufbau des Malm-Reservoirs, sondern auch bei Ansätzen für die leitungsgebundene Wärmeversorgung im ländlichen Raum unterstützen. Zudem kann die Region von der umweltfreundlichen Energie auch in der Landwirtschaft und Industrie profitieren, um den Klimawandel länderübergreifend einzudämmen.“


Quelle: Land Oberösterreich



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