Vorarlberg: LR Zadra - Vorarlberg muss unabhängig von russischen Energieimporten werden
Gemeinsame Anstrengungen liegen vor uns
Bregenz (VLK) – Der russische Aggressionskrieg gegen die Ukraine hat alles in Europa, so auch die Energiepolitik, verändert. „Es gibt kein Zurück mehr zu einem ‚Normalzustand‘ von davor“, stellt Landesrat Daniel Zadra klar. „Wir können nur gemeinsam unabhängig von russischen Importen werden und das ist ein gemeinsames Projekt – sowohl innerhalb Österreichs als auch in Europa“. Durch die netztechnische Anbindung Vorarlbergs an den deutschen Markt ist auch die Entwicklung in unserem Nachbarland von großer Bedeutung für uns. Der Anteil von russischem Gas in Deutschland beträgt rund 50 Prozent. In Vorarlberg liegt der Anteil von Gas am Endenergiebedarf bei rund 22 Prozent. „Wir müssen alles tun, um so rasch wie möglich raus aus dieser fatalen Abhängigkeit zu kommen“, führt Zadra aus.
Um diese Gas-Abhängigkeit rasch zu reduzieren, verfolgt das Land Vorarlberg in Abstimmung mit dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie folgende Schritte:
1.) Der Ausbau der erneuerbaren Energieerzeuger muss forciert werden. Die derzeitigen Förderungen, insbesondere vom Bund, begünstigen nun den Umstieg in davor kaum bekanntem Maße. Der Ausbau von Photovoltaik und Wasserkraft wird weiter vorangetrieben. Auch der Einsatz von Windkraft muss in Vorarlberg neu überlegt werden, ebenso die Nutzung von Holz, insbesondere Altholz, für den Einsatz in der Fernwärme.
2.) Heizungstausch & Sanierung: Es benötigt einen beschleunigten Ausstieg aus Gas in der Raumwärme. Der Ausbau und die Nachverdichtung von Fernwärme, der Umstieg auf alternative Wärmelieferanten, wie z.B. Biomasse, sind von großer Bedeutung. Dafür brauchen wir Fachkräfte in den energierelevanten Bereichen, u.a. in der Gebäudesanierung.
3.) Energiesparen: Jede Kleinigkeit ist nützlich: Stoßlüften, wenn die Heizung noch in Betrieb ist. Jedes Grad weniger Raumtemperatur hilft, auch jede Minute weniger beim Duschen. Mehr Tipps unter: Energiesparen im Haushalt: elf Energieautonomie-Energiespartipps | Energieinstitut Vorarlberg www.energieinstitut.at
4.) Industrie: Reduktion des Energieeinsatzes in der Industrie durch Steigerung der Effizienz. Die Bewusstseinsbildung bei Unternehmen muss weitergeführt werden. Auch in der Industrie ist der Umstieg auf erneuerbare Energieträger das Gebot der Stunde.
„Wir müssen mit voller Kraft die Maßnahmen unserer Landesstrategie Energieautonomie+ 2030 umsetzen. Wir wissen, was wir zu tun haben, doch dafür braucht es uns alle“, erklärt Zadra. „Bundesministerin Leonore Gewessler arbeitet mit Hochdruck daran, die Versäumnisse der Vergangenheit aufzuarbeiten und Österreich bis 2027 unabhängig von russischen Gasexporten zu machen. Hier zählt jeder Beitrag. Aber wir dürfen auch nicht vergessen, dass Russland zwei europäischen Ländern die Gaslieferungen bereits gekappt hat. Zu glauben, wir hätten noch Zeit mit dem Umstieg, wäre ein fataler Trugschluss. Wladimir Putin ist nicht berechenbar“, so Landesrat Zadra abschließend.
Quelle: Land Vorarlberg