Oberösterreich: LRin Birgit Gerstorfer und Unabhängiges LandesFreiwilligenzentrum ULF - Symposium Zivilgesellschaft der Zukunft
Im Rahmen der diesjährigen Ars Electronica lud das Unabhängige LandesFreiwilligenzentrum (ULF) gemeinsam mit Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer am Samstag, den 12. September 2020 zum Symposium ins Ars Electronica Center
Wie schon in der Flüchtlingskrise 2015 wurde auch in der Coronakrise 2020 wieder deutlich, wie rasch, unmittelbar und effektiv all jene Initiativen, Vereine, NGOs, NPOs und Einzelpersonen zu handeln imstande sind, die üblicherweise mit dem Begriff der „Zivilgesellschaft“ zusammengefasst werden. Im Rahmen der diesjährigen Ars Electronica lud das ULF zum großen Symposium um zu erfahren, wie aus den vielen Initiativen der hinter uns liegenden Akutphase nachhaltige Initiativen für die Zukunft werden können. Neben zahlreichen Expertinnen und Experten sowie Aktivistinnen und Aktivisten nahmen Rudolf Anschober (Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz), Birgit Gerstorfer (oö. Landesrätin für Soziales und Gemeinden), Meinhard Lukas (Rektor der Johannes Kepler Universität) und Gerfried Stocker (Künstlerischer Leiter Ars Electronica) teil. 70 Personen vor Ort und mehr als einhundert Online-Besucherinnen und -Besucher aus ganz Österreich waren live dabei und wurden von einem abwechslungsreichen Programm inspiriert!
Inspirierend, motivierend und viel Stoff zum NachdenkenDas Programm war dicht und die Rednerinnen und Redner griffen wichtige aktuelle Themen auf. Es wurde über die Verschiebung von Werten und Einstellungen gesprochen und die Rolle der älteren Menschen in der Zivilgesellschaft in Zeiten der Krise. Die besondere Bedeutung von Freiwilligenzentren und Freiwilligenorganisationen wurde ebenso in den Fokus genommen. Große Bedeutung wurde dem Thema Service Learning zugeschrieben. Im Wintersemester 2020/21 starten die JKU, das Unabhängige LandesFreiwilligenzentrum und die Österreichische Hochschülerschaft das Projekt „Lernen.Engagement.Verantwortung“. Eingebettet in eine Lehrveranstaltung, wird Studierenden künftig unter bestimmten Voraussetzungen ihr freiwilliges Engagement in Form von ECTS-Punkten anerkannt.Neben den fachlichen Inputs wurden am Nachmittag viele innovative Best-Practice-Projekte aus Österreich und Deutschland vorgestellt. Von Initiativen, die gegen soziale Isolation ankämpfen oder sich für Chancengleichheit einsetzen bis hin zu Projekten, die sich mit den Potenzialen von Digitalisierung auseinandersetzen.„Es ist wirklich unglaublich, wie viele gute Ideen entstanden sind in dieser Zeit und wie entschlossen Freiwillige – die Zivilgesellschaft – hier agiert. Deshalb freut es mich ganz besonders, dass ich den ersten Landespreis für zivilgesellschaftliches Engagement ausrufen darf. Damit wollen wir Initiativen ermöglichen, ihre Aktivitäten umzusetzen und dafür auch die notwendige professionelle Begleitung durch das ULF zu erhalten. Starten werden wir mit der Ausschreibung noch dieses Jahr, kennen lernen werden wir die Preisträgerinnen und Preisträger bei der 10. Freiwilligenmesse OÖ 2021, die dann hoffentlich stattfinden kann“, freut sich Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer.
Vorausschauend und nachhaltigMit den Inhalten des Symposiums will das ULF gemeinsam mit den Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner der Interessensgemeinschaft Freiwilligenzentren Österreichs und dem Fonds Gesundes Österreich nach vorne schauen und versuchen, einen Beitrag zur Nachhaltigkeit neuer Initiativen zu leisten.„Wir müssen davon ausgehen, dass uns viele Themen, die in den letzten Monaten ans Licht gekommen sind und die die Zivilgesellschaft – also uns alle – betreffen, noch lange begleiten werden. Es ist wichtig, die Initiativen und Projekte, die oft quasi aus dem Nichts entstanden sind, zu stärken und weiterhin zu begleiten. Denn wir werden immer engagierte Menschen brauchen, die gegen Einsamkeit und Isolation vorgehen wollen oder die sich einsetzen für Chancengleichheit und viele Themen mehr. Wir sehen es als unseren Auftrag zu vernetzen, begleiten und für einen ausreichenden Wissenstransfer zu sorgen. Das ist eine der zentralen Aufgaben von Freiwilligenzentren und auch diese Strukturen müssen forciert werden“, so Nicole Sonnleitner, Leiterin des ULF.Um auch in Bezug auf das Symposium Nachhaltigkeit zu gewährleisten, gibt es demnächst alle Inhalte zum Nachschauen auf: www.ulf.ooe.at
Das Unabhängige LandesFreiwilligenzentrum (ULF)Als zentrale Anlaufstelle und Kompetenzzentrum für freiwilliges Engagement in Oberösterreich berät, vermittelt und unterstützt das Unabhängige LandesFreiwilligenzentrum (ULF) seit 2008 Freiwillige und Organisationen. Unsere Ziele sind Solidarität und gegenseitige Unterstützung in unserer Gesellschaft zu fördern, den Zusammenhalt zwischen Generationen, Kulturen und sozialen Schichten zu stärken, das Potential älterer Menschen in der Nachberufsphase besser zu nutzen, junge Menschen für freiwilliges Engagement zu begeistern und dafür zu sorgen, dass formelle Freiwilligentätigkeiten auch für Personen mit Migrationsgeschichte zugänglich wird. Darüber hinaus ist es uns bei allen unseren Aktivitäten ein zentrales Anliegen, die Teambildung zwischen hauptamtlichen sowie freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu stärken und die Rahmenbedingungen für freiwilliges Engagement auf breiter Ebene weiter zu entwickeln und kontinuierlich zu verbessern.
Das Ars Electronica Festival 2020 Nicht trotz, sondern wegen Corona findet das Ars Electronica Festival von 9. bis 13. September 2020 statt. Neben der Linzer Innenstadt – dem OK, der Kunstuni und dem Ars Electronica Center – wird dabei erstmals „Kepler’s Garden“ auf dem Campus der JKU zum Schauplatz des Festivals, das angesichts der Pandemie heuer schlicht die Frage stellt, was zu tun ist? Diese „Vermessung der neuen Welt“ wird aber – ebenfalls erstmals – nicht nur hier in Linz, sondern an insgesamt 120 Orten weltweit geprobt. Von Auckland bis nach L.A., von der Antarktis bis nach Bergen.
KONTAKT:Unabhängiges LandesFreiwilligenzentrum (ULF), Martin-Luther-Platz 3/3, 4020 LinzMag.a Nicole Sonnleitner0650/47 000 71, [email protected]
Quelle: Land Oberösterreich