Tirol: LRin Fischer besucht Plattform Asyl zu Schwerpunkt Kinderschutz
Foto: Land Tirol/Pichler
„Plattform Asyl – für Menschenrechte“ vermittelt Patenschaften für geflüchtete Menschen
Mit Schwerpunkten auf einem Bildungsangebot für Schulen und auf Patenschaften für geflüchtete Menschen leistet die „Plattform Asyl – für Menschenrechte“ einen wichtigen Beitrag zur Integrationsarbeit in Tirol. In Kooperation mit dem Land Tirol sowie der youngCaritas, dem Zentrum für MigrantInnen in Tirol (ZeMiT) und dem Integrationsprojekt „komm!unity“ im Tiroler Unterland sind 25 Workshop-LeiterInnen in Tiroler Schulen unterwegs und bieten kostenlos sechs verschiedene Workshops zu den Themenbereichen Flucht, Integration und Asyl an. „Die Bildungsarbeit der Plattform Asyl ist ein wichtiger Teil unserer Tiroler Integrationsbemühungen – denn oft bestimmen Vorurteile die Debatten zum Thema Flucht. Die Plattform Asyl stellt dem Fakten gegenüber und bietet Tiroler Schülerinnen und Schülern in spielerischen Workshops die Gelegenheit, mit Expertinnen und Experten über das Thema Flucht zu sprechen“, sagt LRinGabriele Fischer.
Der zweite Schwerpunkt der „Plattform Asyl – für Menschenrechte“ liegt auf der Vermittlung von Patenschaften für geflüchtete Menschen: Im Angebot „ertebat“ – das bedeutet „Verbindung“ in der hauptsächlich in Afghanistan gesprochenen Sprache Dari – werden Jugendliche und junge Erwachsene, die aus ihrer Heimat flüchten mussten und ohne Verwandte nach Tirol gekommen sind, mit in Tirol lebenden PatInnen zusammengebracht. Das Angebot, das 2016 in Zusammenarbeit mit den Flüchtlingseinrichtungen BIWAK des SOS-Kinderdorf in Hall und yo!vita des Roten Kreuzes in Fiecht gestartet wurde, hat mittlerweile über 80 PatInnen für junge geflüchtete Menschen vermittelt und leistet damit wichtige Integrationsarbeit. Seit 2020 hat „ertebat“ eine kleine Schwester: Im Projekt „ertebat kids“ werden begleitete Kinder aus geflüchteten Familien mit PatInnen zusammengebracht. „Die von uns betreuten Patinnen und Paten, Kinder und Jugendliche machen gemeinsame Unternehmungen in der Freizeit und bauen Brücken zwischen Menschen und Kulturen. Und oft werden aus den Patenschaften richtige Freundschaften, die auch sozialer Kitt für unsere Gesellschaft sind“, sagt Plattform-Geschäftsführerin Kathrin Heis.
Durch die Initiierung des neuen Projekts widmet sich die „Plattform Asyl – für Menschenrechte“ eingehend dem Thema Kinderschutz und der Erarbeitung eines Kinderschutzkonzepts: Dabei geht es um eine Sensibilisierung der MitarbeiterInnen und PatInnen sowie der Kinder und Jugendlichen dafür, wo die eigenen Grenzen liegen und wie kindgerechte Betreuungs- und Beziehungsverhältnisse seitens der vermittelnden Organisation und im Umfeld der geflüchteten Kinder sichergestellt werden können. „Wir wollen mit dem Kinderschutz-Schwerpunkt höchstmögliche Standards für die durch unsere Angebote begleiteten Kinder und Jugendlichen sicherstellen und gleichzeitig auch uns dafür sensibilisieren, Grenzen zu wahren“, erläutern die ProjektkoordinatorInnen Jakob Sauseng und Daniela Atzl von der „Plattform Asyl – für Menschenrechte“.
„Die Begleitung von Einrichtungen bei der Erstellung von Kinderschutzkonzepten ist das jüngste Projekt des Kinderschutz Tirol“, berichtet Petra Sansone, Geschäftsführerin der Tiroler Kinder und Jugend GmbH. „Mit ‚Safe Places Tirol‘ bieten wir ab Herbst die Begleitung für interessierte Träger in Tirol an, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.“ Die Informationsveranstaltungen finden im September statt, Genaueres folgt. „Wir von ‚Plattform Asyl – für Menschenrechte‘ sind die ersten, die in den Genuss dieser professionellen Begleitung gekommen sind“, freut sich Kathrin Heis und bedankt sich vor allem bei den Trainerinnen Astrid Lanza und Elisabeth Hartl für die gelungene Auftaktveranstaltung.
Quelle: Land Tirol