Vorarlberg: LSth. Schöbi Fink - Herausragende wissenschaftliche Leistungen
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Fotos A. Serra
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Verleihung der Vorarlberger Wissenschaftspreise 2022
Dornbirn (VLK) – Bei der feierlichen Überreichung der Vorarlberger Wissenschaftspreise 2022 gratulierte Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink am Montag 7. November, im Lichtforum der Zumtobel Group in Dornbirn den Preisträgerinnen und Preisträgern zu „herausragenden wissenschaftlichen Leistungen“. Der Vorarlberger Wissenschaftspreis ging an den Physiker Gottfried Strasser, den Würdigungspreis erhielt Molekularbiologe Andreas Leiherer und den Spezialpreis durften die Germanistin Christina Jackel, der Mediziner Felix Grabherr und der Materialwissenschaftler Marcus Maier entgegennehmen. Heuer waren zudem erstmals Preisträger von „Jugend Vorarlberg forscht“ dabei.
Das Land Vorarlberg verleiht seit dem Jahr 2000 den Vorarlberger Wissenschaftspreis zur Anerkennung von hervorragenden Leistungen auf dem Gebiet der Wissenschaft. Für eine Auszeichnung kommen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler infrage, die aus Vorarlberg stammen oder herausragende Arbeiten zu Themen mit Vorarlberg-Bezug verfasst haben. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden von einer Jury vorgeschlagen und von der Landesregierung beschlossen. „Wie jedes Jahr haben auch die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger sehr unterschiedliche Forschungsschwerpunkte. Diese Vielfalt ist sehr beeindruckend“, sagte Schöbi-Fink.
Wie in den Jahren zuvor sind die Vorarlberger Wissenschaftspreise in den Kategorien „Hauptpreis“, „Würdigungspreis“ sowie „Spezialpreis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses“ verliehen worden. Für die Spezialpreise werden je 3.000 Euro zuerkannt. Der Würdigungspreis ist mit 5.000 Euro dotiert, der Hauptpreis mit 7.000 Euro. Der Preis bringe vor allem auch die Relevanz zum Ausdruck, die Vorarlberg der Förderung von Wissenschaft und Forschung beimisst, hielt die zuständige Wissenschafts- und Bildungsreferentin fest.
Wissenschaftspreis 2022
Univ.-Prof. Mag. Dr. Gottfried Strasser wurde 1957 in Feldkirch geboren und maturierte 1976 am dortigen Musisch-pädagogischen Bundesrealgymnasium. Anschließend studierte er Physik an der Universität Innsbruck und promovierte 1991. Bereits während seines Doktoratsstudiums forschte er an der TU München, 1992 wechselte er an die TU Wien, wo er unter anderem das Institut für Festkörperelektronik mit aufbaute. 2001 wurde er an der TU Wien habilitiert, 2007 wurde er an die State University of New York nach Buffalo (USA) berufen. Seit 2009 ist er Ordinarius an der TU Wien. Er leitet das Zentrum für Mikro- und Nanostrukturen, das 2018 neu eröffnet wurde, sowie den Forschungsbereich „Optoelektronische Materialien“.
Professor Strasser hat mit seinem Team besonders im Bereich der Quantenkaskadenlaser immer wieder für Aufsehen gesorgt, für seine Forschungen wurde er u.a. 2019 im Rahmen einer großen internationalen Fachkonferenz mit dem „Quantum Device Award“ ausgezeichnet. Ein „Wettbewerbsvorteil“ seiner Forschungsgruppe ist, dass verschiedenste Bereiche, wie Materialforschung oder die Planung und Entwicklung von Bauteilen, abgedeckt werden. Den Kontakt zu Vorarlberg hielt er unter anderem durch Vorarlberger Studierende aufrecht, deren Forschungen und Doktorarbeiten er betreute.
Strasser hat zahlreiche Artikel in internationalen Fachzeitschriften sowie in international höchst angesehenen fachübergreifenden Journalen, wie „Science“ oder „Nature“, publiziert. Er wurde von internationalen Konferenzen zu Vorträgen eingeladen und genießt mit seinen Forschungsleistungen internationales Ansehen und große Anerkennung.
Würdigungspreis 2022
Priv.-Doz. Dr. Dr Andreas Leiherer wurde 1978 in Kelheim (Bayern) geboren und studierte Biologie an der Universität Regensburg. Im Rahmen seiner Doktorarbeit – er promovierte 2008 – und seiner Postdoc-Zeit bis 2011 forschte er am Universitätsklinikum Regensburg im Bereich Virologie. 2014 promovierte er (ein weiteres Mal) an der Privaten Universität im Fürstentum Liechtenstein (UFL). 2019 habilitierte er sich an der Medizinischen Universität Innsbruck im Fach Experimentelle Innere Medizin, seine Habilitation wurde als zweitbeste österreichische Habilitation im Bereich Naturwissenschaften/Medizin ausgezeichnet. An der UFL ist Leiherer als Dozent für den Bereich Genetik tätig.
Seit 2011 ist Leiherer in Vorarlberg wissenschaftlich tätig und hier auch familiär verankert. Als Mitarbeiter des Medizinischen Zentrallabors Feldkirch und des VIVIT (Vorarlberg Institute für Vascular Investigation and Treatment) liegt sein Forschungsschwerpunkt auf der kardiovaskulären Forschung, im Zuge der Corona-Pandemie rückte seine virologische Expertise allerdings wieder in den Vordergrund. Die klinische Relevanz seiner Forschungsarbeiten zeigt sich nicht nur daran, dass seine Veröffentlichungen in zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten zitiert werden, sondern auch daran, dass diese Ergebnisse Eingang in den Medien gefunden haben, die für eine breite Öffentlichkeit ausgelegt sind, wie z.B. Tageszeitungen.
Spezialpreis 2022
Mag. Dr. Christina Jackel wurde 1974 geboren. Sie maturierte 1993 am BG Bregenz-Gallusstraße. Von 1993 bis 1996 studierte sie Germanistik und Theaterwissenschaft in Wien, legte 1998 dann aber die Lehrabschlussprüfung als Tischlerin ab und war bis 2005 als Facharbeiterin in den Bereichen Möbel-, Bühnen und Dekorationsbau tätig. 2006 nahm sie ihr Germanistikstudium an der Universität Wien wieder auf und schloss es 2011 mit dem Magister ab.
Bereits in ihrer Diplomarbeit hat sich Jackel als eine exzellente Expertin für deutschsprachige Handschriften des Mittelalters gezeigt, 2018 promovierte sie mit einer Arbeit zum Bestand und zur Bestandsgeschichte der deutschsprachigen Handschriften in der Stiftsbibliothek Kremsmünster. Sie hat eine Reihe von profunden und vielbeachteten Aufsätzen vorgelegt und dabei bislang unbekannte Handschriften und Texte der Wissenschaft zugänglich gemacht. Sie arbeitete und arbeitet in verschiedenen Forschungsprojekten mit und ist seit 2020 wissenschaftliche Bibliothekarin in der Stiftsbibliothek Klosterneuburg.
Der Hörbranzer DI Dr. Marcus Maier wurde 1979 geboren und absolvierte nach der Pflichtschule eine Lehre als Installateur. Bis 2002 arbeitete er in diesem Beruf, 2003 legte er die Berufsreifeprüfung an der VHS Bregenz ab. Danach begann er ein Bauingenieur-Studium an der Universität Innsbruck und schloss dieses 2011 mit dem Diplomingenieur ab. 2018 promovierte er, in seiner Dissertation beschäftigte er sich mit dem Brandverhalten von Beton.
Bereits während seines Studiums war Maier für ein Jahr an der University of New Orleans sowie für ein Jahr an der University of California at Berkeley. Nach Abschluss seines Studiums war er als Postdoc in Singapur, derzeit forscht er an der Universität Cambridge in England. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf dem Gebiet der Betonzusammensetzung, dazu hat er bereits einige vielbeachtete Artikel veröffentlicht.
Dr. Felix Grabherr wurde 1990 geboren. Nach der Matura 2009 an der HAK Bregenz begann er ein Medizinstudium an der Medizinischen Universität Innsbruck, welches er 2016 abschloss. 2021 promovierte er mit einer Dissertation zu Morbus Crohn.
Sowohl seine Diplomarbeit zur protektiven Rolle von Interleukin-37 in der alkoholischen Lebererkrankung als auch die Ergebnisse seiner Dissertation publizierte Dr. Grabherr in renommierten Fachzeitschriften. Für seine Dissertation wurde ihm der Wewalka-Preis der Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie verliehen.
Quelle: Land Vorarlberg