Burgenland: LTP Hergovich - Gedenkveranstaltung vor dem Mahnmal für Roma und Sinti in Lackenbach
Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland
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„Im Gedenken an die Opfer sind wir gefordert, unserer Verantwortung gerecht zu werden", sagte Landtagspräsident Robert Hergovich
Heute, Samstag, 18. November 2023 fand auf Einladung der Burgenländischen Landesregierung und des Kulturvereins österreichischer Roma eine Gedenkveranstaltung vor dem Mahnmal für Roma und Sinti in Lackenbach statt. „Der heutige Tag steht im Zeichen des Gedenkens und des Erinnerns. Und im Gedenken an die Opfer der NS-Verbrechen sind wir gefordert, unserer Verantwortung gerecht zu werden“, so Landtagspräsident Robert Hergovich in seiner Ansprache. Das 1940 errichtete Lager in Lackenbach war das größte Lager dieser Art. Rund 4.000 Roma und Sinti wurden dort unter unmenschlichen Bedingungen interniert, gequält, zur Zwangsarbeit verpflichtet. Viele von ihnen, darunter auch Kinder, wurden im Lager ermordet oder in Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert. Nur 300 bis 400 Häftlinge erlebten 1945 die Befreiung des Lagers.
„Das Mahnmal in Lackenbach erinnert an diesen Ort des Schreckens. Das Lager steht für die Schrecken und die Gräuel der NS-Zeit, der so viele Menschen aus rassischen, religiösen und politischen Gründen zum Opfer gefallen sind“, so der Landtagspräsident. „Wir müssen konsequent deutlich machen, dass Rassismus und Antisemitismus, Ausgrenzung, Hass und Gewalt keinen Platz in unserer Gesellschaft haben.“ Die gelte auch mit Blick auf die Kriege, Krisen und Konflikte der Gegenwart. Und es sei eine Aufgabe und Verantwortung, „die nicht endet“, weshalb es auch sehr wichtig sei, dass Wissen an jüngere Generationen weiterzutragen.
Am Beginn der Gedenkveranstaltung waren nach den Begrüßungsworten von Bürgermeister Christian Weninger die bewegenden Gedanken von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Oberpullendorf sowie der burgenländischen Roma-Jugend zu hören. „Wir müssen gemeinsam alles dafür tun, damit es nie wieder dazu kommt und den Anfängen wehren. Das erfordert eine klare Absage an Ausgrenzung und Diskriminierung und den Einsatz für ein menschliches Miteinander.“
Hergovich sprach auch ein Thema an, das ihm als Präsidenten des Landtages ganz besonders am Herzen liegt: den Schutz und die Stärkung der Demokratie. „Wo die Demokratie geschwächt und abgebaut wird, steht es auch schlecht um die Rechte und den Schutz von Minderheiten. Wo die Demokratie abgebaut wird, regieren Hass und Hetze, Intoleranz.“ Daher könne es ohne Demokratie auch kein „friedvolles und menschliches Zusammenleben“ geben. Abschließend dankte der Landtagspräsident dem Kulturverein österreichischer Roma für das engagierte Wirken und dafür, dass „wir diese Gedenkveranstaltung auch in diesem Jahr gemeinsam abhalten können“.
Auf dem Programm standen heute auch Ansprachen des Nationalratsabgeordneten Nikolaus Berlakovich und von Christian Klippl, Obmann des Kulturvereins österreichischer Roma, ein Ökumenisches Gebet sowie eine Kranzniederlegung. Der Gedenkveranstaltung wohnten etwa auch Landesrat Heinrich Dorner, Vito Cecere, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Österreich, sowie Gesandte von Ungarn und Rumänien bei. Nationalratsabgeordneten Nikolaus Berlakovich und von Christian Klippl, Obmann des Kulturvereins österreichischer Roma, ein Ökumenisches Gebet sowie eine Kranzniederlegung.
Quelle: Land Burgenland