Niederösterreich: Lagebesprechung zur Ukraine-Hilfe im NÖ Landhaus
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LH Mikl-Leitner: „Hilfsbereitschaft in Niederösterreich ungebrochen“
Im NÖ Landhaus in St. Pölten trafen sich die Mitglieder der NÖ Landesregierung mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner an der Spitze mit Vertreterinnen und Vertreter der niederösterreichischen Einsatz- und Hilfsorganisationen sowie der Gemeinden und Städte zur Lagebesprechung anlässlich der Hilfe für die Ukraine. Mit dabei beim insgesamt dritten „Ukraine-Gipfel“ war auch der Honorarkonsul für die Ukraine in Niederösterreich, Marc-Milo Lube, der erst kurz zuvor aus dem Kriegsgebiet zurückgekehrt war und einen Bericht über die aktuelle Lage vor Ort gab.
„Seit vier Wochen sind wir mit dem Krieg in der Ukraine konfrontiert, und es gibt sehr viel Leid in der Ukraine und bei den Menschen, die flüchten müssen“, hielt die Landeshauptfrau im Anschluss an den Ukraine-Gipfel fest. „Die Hilfsbereitschaft bei uns in Niederösterreich ist ungebrochen“, zeigte sie sich überzeugt und verwies u. a. auf die Ankunftszentren in Wiener Neustadt, St. Pölten und Schwechat sowie rund 7000 eingemeldete Wohnplätze. Eine besondere Bedeutung käme auch den Gemeinden und Städten zu, so Mikl-Leitner:„Sie sind die erste wichtige Ansprechstelle.“ Die Initiative „Niederösterreich hilft“ funktioniere sehr gut, meinte die Landeshauptfrau weiters. Man habe damit eine wichtige „Drehscheibe geschaffen, wo sich alle Player koordinieren können“, sagte sie.
„Wir sind sehr gut vorbereitet“, meinte auch LH-Stellvertreter Franz Schnabl, der ebenso die gute Koordination mit den Städten und Gemeinden hervorhob. Man erwarte noch größere Zahlen, was die Anzahl der Geflüchteten betreffe, deshalb tausche man sich auch regelmäßig aus. „Ich bin überzeugt davon, das funktioniert hier sehr gut“, so Schnabl, der auch „ein großes Dankeschön an alle Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher“ richtete.
Landesrat Waldhäusl berichtete von der Tätigkeit der vier Ankunftszentren, in denen man über 400 Plätze zur Verfügung habe. In den Ankunftszentren erfolgen die ersten gesundheitlichen Untersuchungen und die behördliche Erfassung, bevor die Geflüchteten in die dauerhaften Wohnquartiere vermittelt werden, skizzierte er. Derzeit seien rund 2.500 Personen in Niederösterreich in der Grundversorgung registriert, zusammen mit rund 1.500 Personen in den Bezirken seien derzeit rund 4.000 ukrainische Flüchtlinge in Niederösterreich aufhältig, informierte er.
Auch Josef Schmoll, der Präsident des Roten Kreuzes Niederösterreich, erläuterte die Arbeit der Ankunftszentren: „Die Menschen sind dort nicht länger als 20 Stunden bei uns. Es erfolgt dort die behördliche Registrierung, damit sie dann rasch zu ihren Quartieren kommen können. Wir klären auch, ob die Menschen bleiben wollen oder nur durchreisen. Viele sind erschöpft und traumatisiert, und wir versuchen sie so gut wie möglich zu unterstützen.“
Ingrid Neuhauser, Geschäftsführerin vom „Verein Wohnen“, informierte über die Bereitstellung von Wohnungen für geflüchtete Menschen. Hannes Ziselsberger, Direktor der Caritas St. Pölten, berichtete von der NÖ Wohndrehscheibe für ukrainische Kriegsflüchtlinge, die gemeinsam von der Caritas St. Pölten, der Caritas Wien und der Diakonie als Vertragspartner des Landes betrieben wird.
„Ein großes Dankeschön an alle Beteiligten“ richtete Honorarkonsul Marc-Milo Lube an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Ukraine-Gipfels. Es sei „sehr beeindruckend, mit welcher Professionalität und Effizienz“ hier gearbeitet werde. Der heute Nacht aus der Ukraine zurückgekommene Lube berichtete in einer eindringlichen Schilderung über die aktuellen Geschehnisse im Kriegsgebiet. Ein großes Thema sei derzeit die Nahrungsmittelversorgung im Osten des Landes. Wichtig sei hier vor allem auch die Logistik, sagte er: „Je stärker man das hier bereits logistisch bündeln kann, desto größer ist die Hilfe.“
Quelle: Land Niederösterreich