Salzburg: Land-Invest als Servicepartner der Gemeinden

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Landesrat Martin Zauner
Foto: Land Salzburg / Franz Neumayr
18 Dez 08:00 2024 von Redaktion Salzburg Print This Article

Servicestelle „leistbares Wohnen“ beschlossen / Reformen in Raumordnung und Baurecht

(LK) Die Land-Invest blickt auf ein produktives und erfolgreiches Jahr 2024 zurück. Die Bilanz wurde in der letzten Aufsichtsratssitzung präsentiert: Mit knapp 200 Gemeindeterminen und über 40 geplanten Grundstücksverkäufen, die insgesamt mehr als 53.000 Quadratmeter umfassen, leistet die Land-Invest einen wichtigen Beitrag zur regionalen Entwicklung.

Landesrat Martin Zauner: "Die Zusammenfassung von Raumordnung, Wohnbau und Land-Invest in einem politischen Ressort erweist sich als absoluter Vorteil."

Aktuell betreut das Unternehmen rund 70 laufende Projekte, von denen bei neun bereits konkret mit gemeinnützigen Bauträgern leistbarer Wohnraum realisiert wird. Diese Projekte umfassen die Schaffung von etwa 200 Wohneinheiten, darunter Wohnungen, Reihenhäuser und Mitarbeiterwohnungen. Die Land-Invest verfügt derzeit über Flächenoptionen von mehr als zwölf Hektar und befindet sich dahingehend in laufenden Verhandlungen.

Servicestelle Leistbares Wohnen

Wesentlicher Beschluss der Aufsichtsratssitzung war die Einrichtung einer „Servicestelle leistbares Wohnen“ unter Federführung der Land-Invest. Landesrat Zauner: „Bei den vielen Gemeindebesuchen der Mitarbeiter der Land-Invest wurde erkannt, dass die Gemeinden über das klassische Service hinaus weitere Bedarfe haben. Oftmals geht es um Fragen zur Vertragsraumordnung, zur generellen räumlichen Entwicklung und um die Umsetzung von konkreten Bauvorhaben im Wohnbau. Die Land-Invest ist dabei die optimale Stelle, die bedarfsabhängig auf alle Experten der Abteilung 10 oder des SIR zugreifen kann. Die Zusammenfassung von Raumordnung, Wohnbau und Land-Invest in einem politischen Ressort erweist sich hier als absoluter Vorteil.“

Quartier- und Ortsteilentwicklung

Zudem organisierte die Land-Invest Projektwerkstätten zur Quartier- und Ortsteilentwicklung, die sich auf relevante Flächen im Besitz der Land-Invest ab etwa einem Hektar konzentrieren. Die Umsetzung erfolgt gemeinsam mit der Abteilung 10 und dem SIR und trägt wesentlich zur nachhaltigen Entwicklung bei.

Flächentreffen

Ein besonderes Highlight des Jahres war das erste österreichische Flächentreffen im November 2024. Diese von der Land-Invest initiierte Veranstaltung wurde gemeinsam mit der Abteilung 10 und dem SIR umgesetzt und brachte mehr als 30 Teilnehmer aus fünf Bundesländern zusammen. Ziel des Treffens war der Erfahrungsaustausch mit ähnlichen Institutionen, wobei bereits eine Folgeveranstaltung für 2025 in Wien durch den Wohnfonds Wien geplant ist.

Novelle Raumordnung

Im Bereich der Raumordnung setzt sich die Landesregierung für wichtige Änderungen des Salzburger Raumordnungsgesetzes 2009 ein. Zwei wesentliche Punkte stehen hierbei im Mittelpunkt. Erstens soll eine verpflichtende Vertragsraumordnung eingeführt werden. Diese Verpflichtung soll bei allen Neuwidmungen in Wohnbaulandkategorien in Gemeinden mit überörtlicher Funktion ab einer Flächengröße von 2.000 Quadratmetern nach Abzug des Eigenbedarfs gelten. Raumordnungsverträge sollen dabei einen wesentlichen Bestandteil des Genehmigungsverfahrens darstellen und für Gemeinden mit überörtlicher Funktion einer behördlichen Kontrolle unterliegen.

Revision von Flächenwidmungsplänen

Zweitens soll eine Verpflichtung zur Revision des Flächenwidmungsplans eingeführt werden, um bis 2030 ausreichend geeignete Flächen für den geförderten Wohnbau in den Siedlungsschwerpunkten auszuweisen. Diese Revision zielt darauf ab, unbebautes Bauland systematisch zu erfassen und für den Wohnbau zu mobilisieren. Gemeinden werden verpflichtet, Maßnahmen zur Aktivierung brachliegender Flächen zu ergreifen, um einerseits die Flächenverfügbarkeit sicherzustellen und andererseits den Zugriff auf weitere landwirtschaftliche Flächen zu minimieren. „Diese weitreichenden Maßnahmen verdeutlichen die Entschlossenheit des Landes, einen entscheidenden Beitrag zur Schaffung leistbaren Wohnraums und zur nachhaltigen Raumentwicklung zu leisten“, betont Zauner.

Baukostensenkung

Die geplanten Reformen im Bereich Baurecht versprechen Einsparungen von 10 bis 15 Prozent bei den Baukosten und schaffen gleichzeitig flexiblere Planungsmöglichkeiten. Im Zentrum stehen unter anderem folgende Ansätze: Durch die Ermöglichung kompakterer Wohnungsgrundrisse entfällt die Einhaltung starrer Mindestanforderungen für Räume, was Architekten und Bauherren eine erhöhte Flexibilität in der Planung gibt. Zusätzlich wird die Dichtefreistellung für das Dachgeschoss bei Neubauten und im Bestand eingeführt, was insbesondere den Ausbau von Dachgeschosswohnungen erleichtert. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Reduktion der Mindestabstände für Gebäude auf dem Bauplatz. „Diese Maßnahmen sind ein wesentlicher Schritt, um das Bauen in Salzburg effizienter, kostengünstiger und zugleich zukunftsorientiert zu gestalten“, so Zauner.


Quelle: Land Salzburg



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