Salzburg: Land Salzburg und ÖBB bringen mehr Güter auf die Schiene

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Pressegespräch ,,Land Salzburg und ÖBB bringen mehr Güter auf Schiene,,, im Bild v. li: Andreas Matthä, CEO ÖBB Holding AG, Verkehrslandesrat Stefan Schnöll
Foto: Land Salzburg / Susi Berger CS
23 Mär 10:00 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

Erfolgreiche Landesförderung wird erweitert / ÖBB bringen Angebote für kleinere Unternehmen

(LK) Ein Schlüssel zur Erreichung der Klimaziele und damit mehr Lebensqualität ist es, noch mehr Güter mit der Bahn zu transportieren und so CO2-Emissionen einzubremsen. Dieses Ziel eint Landesrat Stefan Schnöll und ÖBB-CEO Andreas Matthä: „Wir wollen nicht nur im Personenverkehr mehr Menschen in die Öffis bringen, sondern auch den Gütertransport verstärkt auf die Schiene verlagern. Das schont das Klima und entlastet die Anrainer entlang der Landesstraßen“, sind sich beide einig.

Letztes Jahr wurden in Salzburg rund 2,2 Millionen Tonnen Waren mit der Bahn transportiert, auf der Straße hingegen die dreifache Menge. „Der Straßenverkehr ist eine der größten CO2-Emmissionsquellen. Wir müssen daher mit gezielten Maßnahmen dagegenwirken, um die Ausstöße deutlich zu reduzieren. Vor allem in Hinsicht des Klimaschutzes kann das eine große Chance sein. Deshalb verbessern wir gemeinsam mit den ÖBB die Rahmenbedingungen für die Verlagerung von Gütertransporten auf die Schiene“, sagt Verkehrslandesrat Stefan Schnöll.

Matthä: „Brauchen fairen Wettbewerb.“

Voraussetzung für mehr Verlagerung auf die Schiene sind laut ÖBB-CEO Andreas Matthä „faire Wettbewerbsbedingungen zwischen Schiene und Straße und transparente Kostenwahrheit im Verkehr.“ So würde etwa beim Bahntransport für jeden Meter Schiene Maut anfallen – auf der Straße aber nicht. Ein weiteres Beispiel sei die kostenlose Straßenanbindung für jeden Firmenstandort – wohingegen die Schienenanbindung großteils vom Unternehmen selbst zu bezahlen sei. „Klar ist aber auch: Die Schiene muss ihr Angebot weiter verbessern und stärker auf die Bedürfnisse der Unternehmen eingehen. Daran arbeitet die ÖBB Rail Cargo intensiv und dafür suchen wir auch den Dialog mit den Unternehmen in Salzburg“.

Förderung stark nachgefragt

„Mit der Einzelwagenförderung und jener für die Anschlussbahnen versuchen wir bereits seit 2019 die Salzburger Unternehmen so gut wie möglich zu unterstützen, um den Güterverkehr auf die Schiene zu bringen. Damit sind wir Vorreiter in Österreich. Für die aktuelle Förderperiode stehen zwei Millionen Euro zur Verfügung. Für das laufende Betriebsjahr 2022 liegen bereits 19 Förderansuchen vor. Das gemeinsame Ziel, den Wirtschaftsstandort Salzburg attraktiv in einem intakten Lebensraum zu erhalten, eint alle beteiligten Partner“, so Schnöll.

Zehn Millionen Lastwagen-Kilometer eingespart

Derzeit sind im Land 30 Anschlussbahnen in Verwendung. Im Jahr 2020 haben 24 von 28 Betreibern um Einzelwagenförderung angesucht. Das Land Salzburg steuerte dazu insgesamt 490.000 Euro für 15.657 Waggons bei. Rund zehn Millionen Kilometer mit dem Lkw auf der Straße wurden so eingespart und rund 12.700 Tonnen weniger CO2-Belastung produziert. Zudem wurden im vergangenen Jahr 410.000 Euro zur Modernisierung von Anschlussbahnen ausbezahlt.

Neue Förderung verstärkt Verlagerung auf die Bahn

Nach der erfolgreichen Pilotphase wird die Güterverkehrsförderung nun fortgesetzt. Eingeführt wird eine neue sogenannte „Verladeförderung“. Diese können auch Unternehmen in Anspruch nehmen, die über kein eigenes Anschlussgleis verfügen. „Wenn Betriebe Einzelwagen zukünftig über allgemeine Ladegleise oder andere Anschlussgleise abtransportieren, können sie im neuen Förderregime ab Herbst ebenfalls um eine Unterstützung ansuchen. Wir erwarten uns davon einen noch größeren Verlagerungseffekt von der Straße auf die Schiene“, so Verkehrslandesrat Stefan Schnöll.

Mittelständische Unternehmen im Fokus

Aufgrund der Wirtschaftsstruktur Salzburgs mit eher kleineren Betrieben kommt dem Einzelwagenverkehr, also Gütertransport in kleine Einheiten, eine große Bedeutung zu. Die ÖBB Rail Cargo möchte deshalb in den kommenden Jahren verstärkt mittelständische Kunden ansprechen, die oft keine ganzen Züge benötigen, sondern beispielsweise nur einen Container oder eine Wagengruppe brauchen. Für sie wird der Transport von Tür zu Tür mit flexiblen Lösungen und bei Bedarf einer Kombination aus Bahn- und LKW abgewickelt. Das Unternehmen muss dabei nicht zwingend einen eigenen Bahnanschluss haben.

Flexibler Transportbehälter für Bahn und LKW

Auch innovative Lösungen kommen für kleine Unternehmen zum Einsatz. Der „Mobiler“ beispielsweise ist ein kippbarer Transportbehälter und eignet sich für eine Vielzahl an Gütern, darunter Industrieprodukte, palettierte Waren, oder Bauprodukte. Er kann ohne Kran von einem LKW mit einer speziellen Hubvorrichtung auf die Bahn umgeladen werden oder auch umgekehrt.


Quelle: Land Salzburg



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