Burgenland: Land erhöht Schlagzahl beim Klimaschutz - E-Mobilitätspaket und Ladeinfrastrukturförderung für 2021
Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice
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*** Künftig gibt es bis 2.000 Euro Landesförderung für E-Auto-Ankauf. Förderungen auch für E-Ladestationen und den Austausch alter Gas- und Stromheizungen
Landeshauptmannstellvertreterin Astrid Eisenkopf und Landesrat Heinrich Dorner präsentierten heute, Donnerstag, ein neues Förderpaket für den Klima- und Umweltschutz. Dieses sieht die Verdopplung der E-Auto- und E-Motorrad-Ankaufsförderung von maximal 1.000 auf 2.000 Euro sowie künftig auch die Förderung von privaten E-Ladestationen vor. Darüber hinaus wird die 2019 gestartete Sonderförderung für den Austausch von Ölheizungen auf den Austausch alter Gasheizungen, Allesbrenneröfen, Stromnachtspeicher und Stromdirektheizungen erweitert und die Förderung von maximal 3.000 auf 3.500 Euro erhöht.
Positive Anreize
Mit dem Ziel, bis 2050 klimaneutral zu werden, hat die Burgenländische Landesregierung eine Klima- und Energiestrategie verabschiedet. Kernpunkte sind der Ausbau von Windkraft und Photovoltaik, mehr klimafreundliche Mobilität, die Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden und der Ausbau der klimafreundlichen Landwirtschaft. Klimaschutz müsse jedoch sozial verträglich und fair gestaltet sein, betonte Eisenkopf. „Wir wollen aber keine Verordnungspolitik, sondern die Menschen mitnehmen. Deshalb setzen wir auf positive Anreize. Der Burgenländische Ökoenergiefonds hat sich mit seinen Förderungen als wichtiges Instrument erwiesen, den Klimaschutz im privaten Bereich zu forcieren. Nur so kann uns die Energiewende gelingen“, ist die Klimaschutzreferentin überzeugt. Die Coronapandemie, die durch die Lockdowns kurzfristig eine geringere Umweltbelastung gezeitigt habe, sei „eine gewaltige Chance, zu lernen, wie wir die Natur auf nachhaltige Weise unterstützen können“.
Kluger, ausgewogener Maßnahmenmix
Dorner will neben dem Ausbau des Öffentlichen Verkehrs vor allem auf Initiativen im Bereich der E-Mobilität setzen. Die Strategie dazu sei auch im Zukunftsplan für das Burgenland festgeschrieben. „Was wir im Burgenland brauchen, ist ein kluger, ausgewogener Maßnahmenmix, der alle Formen der Mobilität - Individualverkehr, Öffis, Fahrräder, zu Fuß - beinhaltet und in dem die ländliche Struktur berücksichtigt wird. Und es braucht auch entsprechende Bewusstseinsbildung“. Viele Burgenländerinnen und Burgenländer würden auch in Zukunft auf ihren PKW angewiesen sein. „Hier wollen wir verstärkt Anreize für einen Umstieg auf alternative Antriebsformen schaffen“.
„Raus aus dem Öl“ wird zu „Raus aus Fossil“
Die 2019 gestartete Initiative „Raus aus dem Öl“, die den Umstieg von Ölheizungen auf nachhaltige Heizsysteme fördert, wird auf den Austausch von alten Gasheizungen, Allesbrenneröfen sowie Stromnachtspeichern und Stromdirektheizungen erweitert. Die bisherige Maximalförderung wird von 3.000 auf 3.500 Euro erhöht. Eisenkopf: „Das heißt, wir wollen nicht nur weg von den Ölkesseln, sondern generell weg von fossilen Brennstoffen“.
E-Auto-Förderung wird auf 2.000 Euro verdoppelt
„Wir wollen auch die Anzahl der E-Autos und E-Motorräder im Burgenland deutlich erhöhen“, kündigte Eisenkopf an. Gelingen soll dies durch die Verdopplung der Ankaufsförderung für E-Autos von maximal 1.000 auf maximal 2.000 Euro. Novum ist, dass die Förderung nicht nur für neue, sondern auch für gebrauchte E-Autos und E-Motorräder bis höchstens 24 Monate ab Erstzulassung und höchstens 20.000 km Laufleistung gilt. „Mit dieser Erhöhung sind wir aktuell das Bundesland mit der besten Förderung für E-Fahrzeuge“, sagte Eisenkopf.
150 Euro für E-Bike-Kauf bei burgenländischem Händler
Ein kluger Mix müsse auch das Radfahren beinhalten, ist Dorner überzeugt. Derzeit werde am Ausbau eines Radbasisnetzes in allen Bezirken gearbeitet. Und man setze vor allem auch auf den E-Bike-Boom. Aufgrund des großen Erfolges – 2020 gab es 1.809 Anträge mit einer Fördersumme von 320.000 Euro – soll es die E-Bike Förderaktion auch im kommenden Jahr geben. Die Förderhöhe von maximal 150 Euro pro E-Bike bei Kauf bei einem burgenländischen Händler wird beibehalten.
Schlüsselfaktor Ladeinfrastruktur – bis 500 Euro für private Ladestation
Nicht zuletzt von der Ladeinfrastruktur hänge der Erfolg der E-Mobilität ab. Deshalb wird es für privat errichtete sogenannte Wallboxen und Ladesäulen je nach Leistung bis zu 500 Euro Förderung geben. Schon derzeit gebe es eine öffentliche E-Tankstelle pro Bezirk; in den kommenden Jahren sollen an allen Landestankstellen sowie allen Park & Ride-Anlagen E-Ladepunkte entstehen. „Bis Ende 2021 werden wir Ladestationen auch bei den größeren Wohnungsanlagen und Pflegeheimen errichten“, skizziert Dorner den weiteren Fahrplan.
Burgenland soll bis 2030 E-Auto-Vorreiter sein
Der E-Autoanteil im Burgenland soll deutlich erhöht werden. Laut einer aktuellen Umfrage zur Mobilität wollen sich rund 13 % der Befragten in den nächsten fünf Jahren ein E-Auto kaufen. Als Hürde wurden dabei neben der noch geringeren Reichweite vor allem die hohen Anschaffungskosten genannt. Die Verdopplung der E-Auto-Förderung soll dem Verkauf neuen Schwung verleihen. Tolles Feedback habe es zuletzt auf das Projekt „I foa E-Auto“ gegeben, bei dem 250 Personen drei Tage lang kostenlos ein E-Auto testen konnten.
Erfolgsmodell Ökoenergiefonds: 34,5 Mio. Euro Förderungen seit 2013
In Summe wurden 2020 aus dem Ökoenergiefonds rund 2,4 Mio. Euro an Klimaförderungen ausbezahlt, davon 1,1 Mio. Euro für Alternativenergieanlagen, 630.000 Euro für Ölheizanlagentausch, 200.000 Euro für Photovoltaikanlagen, 122.000 Euro für die Sonderförderung Photovoltaik in Kombination mit einer Wärmepumpe und 320.000 Euro für alternative Mobilität. Insgesamt wurden seit 2013 rund 34,5 Mio. Euro gefördert und damit mehr als 23.000 Förderanträge abgewickelt. 2021 stehen aus dem Ökoenergiefonds 3,4 Mio. Euro zur Verfügung. „Von den Förderungen aus dem Ökoenergiefonds profitiert nicht nur die Umwelt, sondern auch die heimische Wirtschaft“, erklärte Eisenkopf.
Quelle: Land Burgenland