Vorarlberg: Land zeichnet etablierte und aufstrebende Kunstschaffende aus
Foto: Land Vorarlberg/D.Stiplovsek
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Ehren- und Förderpreise für Kunst 2022 an Ilse Aberer, Brigitte Walk, Luka Jana Berchtold und „KOLLEKTIV raum für“Ehren- und Förderpreise für Kunst 2022 an Ilse Aberer, Brigitte Walk, Luka Jana Berchtold und „KOLLEKTIV raum für“
Bregenz (VLK) – Die bildende Künstlerin Ilse Aberer sowie die Schauspielerin, Regisseurin und Theaterpädagogin Brigitte Walk wurden am Montag, 12. Dezember, im Landhaus Bregenz mit den Ehrenpreisen für Kunst des Landes Vorarlberg ausgezeichnet. Neben den mit je 5.000 Euro dotierten Ehrenpreisen konnte Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink auch die beiden Förderpreise zu je 2.500 Euro überreichen. Für ihr aufstrebendes, vielversprechendes bisheriges Schaffen wurden die Bildhauerin Luka Jana Berchtold und der Verein „KOLLEKTIV raum für“ prämiert.
Die Ehren- und Förderpreise des Landes Vorarlberg werden alljährlich auf Vorschläge aus den jeweiligen Kunstkommissionen verliehen. „Ausgezeichnet werden einerseits zwei arrivierte Positionen, die auf langjährige künstlerische Qualität verweisen können, und zum anderen zwei jüngere Kunstschaffende mit Zukunftspotential. Das gibt uns die Möglichkeit, auch die Vielfalt und Buntheit der Vorarlberger Kunst- und Kulturszene zu unterstreichen“, betonte Landesstatthalterin Schöbi-Fink.
Geometrisch, abstrakt, präzise
Die Malerin, Bildhauerin, Objekt- und Konzeptkünstlerin Ilse Aberer hat ihr gegenstandsfreies Werk über die Jahre in großer Konsequenz und Eigenständigkeit und fast im Stillen entwickelt. Ihrem im Umfeld der konkreten Kunst angesiedelten Schaffen liegen geometrische Grundformen und mathematische Ordnungssysteme wie der Goldene Schnitt zugrunde. Klare Konzepte, Reduktion und selbstauferlegte Beschränkungen gehen bei der 1954 geborenen Götznerin einher mit höchster technischer Präzision, spielerischer Leichtigkeit und Eleganz. Im Werk von Aberer, so Landesstatthalterin Schöbi-Fink, gehe es „um die grundlegenden Fragestellungen, das Verhältnis der Bilder zur Welt und den Bedingungen von Kunst an sich.“ Aktuelle Themen der Künstlerin, deren Werke sich in zahlreichen Sammlungen befinden und international ausgestellt werden, sind Kontiunität und Auflösung, Verdichtung und Freiraum. Als fortwährende Inspirationsquelle nennt sie „dem Sein in der Welt näherzukommen“.
Genreübergreifend
Brigitte Walk ist als vielfach ausgezeichnete Schauspielerin, Regisseurin und Theaterpädagogin in unterschiedlichen Arbeitsfeldern tätig. Sie hat an der Musicalschule Theater an der Wien, an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, am Konservatorium der Stadt Wien, am National Theatre in London sowie in Reutlingen (Theaterpädagogik) studiert. Fast zehn Jahre war die auch kulturpolitisch aktive Künstlerin am Vorarlberger Landestheater und hat dort die Abteilung für Vermittlung und Theaterpädagogik gegründet und geleitet. Sie gilt europaweit als gefragte Dozentin, inszeniert Stücke mit Jugendlichen an ungewöhnlichen Orten, ist in Lehrlingsprojekten aktiv, arbeitet mit Musikern und Kunstinstitutionen zusammen und geht mit dem von ihr gegründeten walktanztheater.com neue, andere Wege: Zeitgenössisches, grenz- und genreübergreifendes Arbeiten in Verbindung mit anderen Künsten und Kooperationen ist für Walk ebenso von zentraler Bedeutung wie das Aufgreifen gesellschaftlich relevanter Themen und die Arbeit an kultureller Bildung.
Vielfältige Aktionsfelder
Die 1990 geborene, im Bregenzerwald aufgewachsene Luka Jana Berchtold hat in Wien an der Universität für angewandte Kunst und an der Akademie der bildenden Künste studiert. Neben ihrem eigentlichen Metier, der Bildhauerei, beschäftigt sie sich lustvoll und hintersinnig mit verschiedensten Medien und Kunstformen. In ihren Skulpturen, Installationen, Performances, Fotos und Filme, so Landesstatthalterin Schöbi-Fink, „bewegt sie sich bewusst in und zwischen den unterschiedlichen Welten und spielt mit Materialien und Inhalten.“ Inspiration findet die Künstlerin auf Reisen ebenso wie in der Heimat, in der sie verwurzelt ist, und im traditionellen Handwerk, wenn sie – wie zuletzt in ihrer Ausstellung „Dicke Haut“ im DOCK 20 in Lustenau – Schindeln verwendet.
Raum und Möglichkeiten
Kunst, Performance, Musik, Genuss, Haltung, Illustrationen, Fotografie, Film, Dialog, Emotion, Kreation: Einen Raum als Möglichkeitsraum, Bühne und Experimentierfeld für Regionales und Internationales, aber auch mit Strahlkraft in den öffentlichen Raum, bietet der Verein „KOLLEKTIV raum für“ unter Obfrau Lena Seeberger seit 2018 in Bregenz. Gemeinsames Schaffen, Denken und Gestalten stehen sowohl im ideellen, als auch im physischen Raum mit dem prominenten Schaufenster zur Maurachgasse im Zentrum. Das KOLLEKTIV wird ausgezeichnet als Ort hoher künstlerische Qualität und Innovationskraft, an dem das Wir im Zentrum steht.
Quelle: Land Vorarlberg