Salzburg: Landesaktionsplan für ein Leben ohne Barrieren fertiggestellt

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im Bild: Christina Kaser (Teilnehmerin aus der Arbeitsgruppe Bildung), Landeshauptmann-Stellvertreterin Martina Berthold und Beatrice Stadel (Land Salzburg, Referat Behinderung und Inklusion) Stadt Salzburg
Foto: Land Salzburg/Neumayr/aux
31 Mai 21:00 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

Arbeitsprogramm „MIT-einander“ zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention erarbeitet

(LK) Menschen mit und ohne Behinderungen haben gemeinsam mit dem Land Salzburg in den letzten Jahren einen Aktionsplan zur Umsetzung der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen (UN) erarbeitet. Damit wird aufgezeigt, was in den unterschiedlichsten Bereichen des alltäglichen Lebens notwendig ist, um Salzburg so barrierefrei wie möglich zu machen.

LH-Stv. Martina Berthold mit Christina Kaser (Arbeitsgruppe Bildung) und Beatrice Stadel (Referat Behinderung und Inklusion) mit dem Landesaktionsplan „MIT-einander“.

„Bildung, Arbeit, Verkehr, Mobilität, Familie, Information, Medien, Sport, Freizeit, Gesundheit, Wohnen: Barrierefreiheit betrifft nicht nur bauliche Maßnahmen, sondern alle Bereiche unseres Zusammenlebens“, betont Landeshauptmann-Stellvertreterin Martina Berthold bei der Präsentation des Landesaktionsplan für ein barrierefreies Salzburg und fügt hinzu: „Ziel ist es, eine inklusive Gesellschaft zu schaffen, in der jeder Mensch die gleichen Chancen, Rechte und Möglichkeiten zur Teilhabe hat. Und das ist unser aller Aufgabe“, so Berthold.

Berthold: „Plan als Basis für die Weiterarbeit“

Die leitenden Grundsätze Inklusion, gleichberechtigte Teilhabe und Gleichstellung ziehen sich wie ein roter Faden durch die UN-Konvention und damit auch durch den Landesaktionsplan. Gestartet wurde der Prozess im Juni 2018, auf Grund der Pandemie hatte sich die Weiterführung verzögert, der ab April 2021 weitergeführt wurde. Nach einer zehnwöchigen Frist zur Abgabe der Stellungnahmen ist der Landesaktionsplan nun fertiggestellt. „Dieser liegt als barrierefreies Dokument und auch in Leichter Sprache vor und ist Grundlage für die Weiterarbeit. Für die Umsetzung braucht es nun das Zusammenwirken der neuen Landesregierung und der gesamten Landesverwaltung“, erklärt Berthold.

Erste Maßnahmen in Umsetzung

43 Maßnahmen umfasst der Landesaktionsplan. Einige Punkte sind bereits in Umsetzung:

  • Bedürfnisorientiertes Stufenmodell in den verschiedensten Berufsfeldern
  • Faires Entlohnungssystem
  • Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung für barrierefreies Bauen und Wohnen
  • Expertinnen- und Experten für barrierefreies Verkehr und Mobilität
  • Inklusive Freizeit- und Ferienbetreuung für Kinder und Jugendliche sowie Unterstützung bei der Freizeitgestaltung
  • Menschen vor Gewalt schützen“ - ein Fortbildungsangebot zum Thema „Gewaltschutz“ für Einrichtungen der Teilhabe und Trägerorganisationen
  • Inklusiver Lehrgang für Inklusionsbotschafterinnen und –botschafter und Partnerinnen und Partner der Inklusion

Kaser: „Entlohnung statt Taschengeld.“

Christina Kaser, ist Expertin aus der Arbeitsgruppe Bildung und weiß aus persönlicher Erfahrung, was Menschen mit Behinderungen im Bundesland im alltäglichen Leben vermissen und welche Barrieren ihnen in den Weg gestellt werden. „Eine der wichtigsten Maßnahmen ist, dass Menschen mit Behinderungen - egal ob geistlich oder körperlich - auch eine Entlohnung erhalten und nicht nur ein Taschengeld“, so Kaser.

Stadel: „Mitspracherecht bei bevorstehenden Projekten.“

„Das Wichtigste ist gelungen: Wir haben einen gemeinsamen Plan für Inklusion und Teilhabe erarbeitet. Menschen mit Behinderungen bekommen in Zukunft Mitspracherecht bei bevorstehenden Projekten, die sich über allen Lebensbereiche spannen“, so Beatrice Stadel vom Referat Behinderung und Inklusion und fügt hinzu: „Die Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung, um Barrieren im Kopf abzuschaffen, gehört da in nächster Zeit ebenso zu den wichtigsten Maßnahmen.“

Regierungsbeschluss und Landtag

Damit die Umsetzung in allen Bereichen gestartet werden kann, braucht es einen Regierungsbeschluss. Der Landesaktionsplan wird auch dem Landtag vorgelegt. „Auch die eingebrachten Stellungnahmen werden ernstgenommen und sollen in die Umsetzungsprojekte einfließen. Denn der partizipative Prozess endet nicht mit dem vorliegenden Landesaktionsplan, sondern begleitet die nächsten Schritte“, so Berthold, die sich bei allen Beteiligten herzlich bedankte.


Quelle: Land Salzburg



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