Salzburg: Landesexperten entwickeln neue Ideen für „Gretlhäusel“ in Filzmoos

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Foto: SIR/Manuela Brückler
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Foto: SIR/Philipp Vesely
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Foto: Land Salzburg / Franz Neumayr
30 Dez 19:00 2024 von Redaktion International Print This Article

Ortskernstärkung und EU-Projekt zur Gebäudesanierung / Drei Fragen an Bürgermeister Josef Hofer

(LK) Die Experten des „Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen“ – kurz SIR – erarbeiten derzeit für zehn Salzburger Gemeinden maßgeschneiderte Lösungen in Punkto Raumordnung oder auch der Ortskernstärkung. Ein Projektschauplatz ist dabei die Pongauer Kommune Filzmoos, wo das Gretlhäusel, auch mit EU-Mitteln, umfassend saniert wird.

In Dorfbeuern, Ebenau, Filzmoos, Golling, Kaprun, Mauterndorf, Straßwalchen, St. Gilgen, St. Koloman und Unken tüfteln die Raumordnungsprofis des SIR im Moment an den unterschiedlichsten Lösungen und Innovationen für die Gemeinden. 2025 starten voraussichtlich Bad Hofgastein, Mittersill, Nußdorf, Ramingstein und Tamsweg den Dorf- und Stadtentwicklungsprozess. „Das Ziel ist stets das Gleiche: Im Rahmen von Bürgerbeteiligungsmodellen soll die Lebensqualität vor Ort verbessert werden“, betont Landesrat Martin Zauner.

Zauner: „Bürger können mitreden.“

Die Raumordnung, die Ortskernstärkung oder auch Wohnbauprojekte. Beim Dorf- und Stadtentwicklungsprozess nehmen die Experten des SIR die teilnehmende Gemeinde ganz genau unter die Lupe. „An oberster Stelle steht dabei immer der Dialog mit den Bürgern vor Ort. Sie werden aktiv eingebunden und können so mitreden. Das ist wichtig für die Akzeptanz der entwickelten Projekte – so wie etwa jetzt in Filzmoos“, betont Landesrat Martin Zauner.

Nachhaltiges Projekt

Beim Projekt in Filzmoos haben die Raumordnungsprofis des SIR die Themen „EU-Förderung“ und „Ortskernstärkung“ verbunden. „Das ,Gretlhäusl“ ist ein sehr spannendes und herausforderndes Thema. Mit dem EU-Pilotprojekt Susmat ist es uns gelungen mit zwei weiteren Gemeinden in Süd- und Osttirol uns intensiv mit der Sanierung von historischen Gebäuden mit nachhaltigen Materialien zu beschäftigen. Zentral waren hier innovative technologische Lösungen, gemeinsam mit Unternehmen aus der Region, zu erarbeiten. Ebenfalls haben wir einen umfassenden Dialogprozess mit der Bevölkerung vor Ort zur Nachnutzung des historischen Gebäudes gemacht“, informieren die Projektleiter Manuela Brückler und Philipp Vesely vom SIR.

Neuer Glanz für alten Schatz

Rund 1.500 Einwohner leben aktuell in Filzmoos. Die Pongauer Gemeinde startete 2022 den Dorf- und Stadtentwicklungsprozess mit dem SIR. Bürgermeister Josef Hofer berichtet im Gespräch mit dem Landes-Medienzentrum (LMZ) über die Hintergründe, warum die Kommune hier aktiv geworden ist.

LMZ: Warum hat Filzmoos beim Dorf- und Stadtentwicklungsprozess teilgenommen?

Hofer: Das Gretlhäusel, es ist eines der ältesten Gebäude im Ort, wurde vor rund sieben Jahren von der Kommune ankauft. Es steht direkt neben dem Gemeindeamt und der Grund rund um das Haus gehörte bereits der Gemeinde. Damals gab es zwei Ziele: Erstens sollte im Haus ein Ort der Information geschaffen und zweitens sollte das Gebäude umfassend saniert werden. Beim Thema Sanierung kam das SIR ins Spiel und informierte uns über Möglichkeiten des nachhaltigen Recycelns.

LMZ: Wie sah beziehungsweise sieht die konkrete Unterstützung des SIR aus?

Hofer: Wir wurden über unterschiedliche Förderprogramme informiert. Etwa konnten wir so rund 200.000 Euro EU-Mittel für die Sanierung lukrieren. Ebenfalls hat uns das SIR in Punkto Planung, Workshops und Konzeptionierung unterstützt und alle wesentlichen Projektpartner koordiniert. Mit ihrer Hilfe möchten wir als Gemeinde diesen alten Schatz konservieren und für die Nachwelt zugänglich machen.

LMZ: Wie sind die nächsten Schritte beim Gretlhäusel?

Hofer: Derzeit diskutieren wir intensiv die Frage der Nachnutzung des Hauses. Das ist, wie wir das Gebäude beleben können, damit wir keinen Lehrstand haben und so den Ortskern stärken können. Auch hier berät uns das SIR. Ein nächster Schritt ist auch die Sanierung des Ortskerns. Das möchten wir dieses Jahr angehen.


Quelle: Land Salzburg



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