Vorarlberg: Landesfrauenreferentinnenkonferenz - Gewaltprävention im Mittelpunkt
LR Wiesflecker begrüßt Nachbesserungen des Bundes am Gewaltschutzpaket. Betonung der Gleichstellung als Querschnittsmaterie
Bregenz (VLK) – Gewalt an Frauen war auch bei der am Freitag (27. November) stattfindenden Videokonferenz der Landesfrauenreferentinnen das dominierende Thema. So wurden österreichweit während des Lockdowns 22 Prozent mehr Betretungsverbote ausgesprochen, die Frauenhelpline verzeichnete 38 Prozent mehr Anrufe. „Der Ausbau der Beratungsstellen ist daher dringend notwendig und die Erhöhung des Frauenbudgets ein wichtiger Schritt“, sagt Frauenlandesrätin Katharina Wiesflecker.
In diesem Zusammenhang mindestens so wichtig ist aber auch die Gewaltprävention und die Täterarbeit, betont Wiesflecker. Der Ausbau von Beratungsstellen für Gewaltprävention und die Verdoppelung der Beratungsstunden für die Täter – meist sind es Männer - wurde erst diese Woche von der Bundesregierung beschlossen.
Finanzielle Absicherung der Frauen- und Mädchenberatungsstellen
Gerade Krisenzeiten, wie durch das Covid 19 Virus ausgelöste Szenario, zeigen wie wichtig gut aufgestellte Beratungsangebote für Frauen sind, um negativen Auswirkungen präventiv und rechtzeitig entgegenzuwirken. Deshalb wurde auf Antrag von Vorarlberg und Tirol auch ein Antrag beschlossen, der die finanzielle Absicherung der Frauen- und Mädchenberatungsstellen sicherstellen soll.
Der Verein Amazone und femail Fraueninformationszentrum Vorarlberg sind Vorarlberger Mädchen- und Frauenberatungseinrichtungen, die seit vielen Jahren einen niederschwelligen Zugang für Mädchen und Frauen anbieten und seit Jahren eine gesellschaftlich und sozial notwendige Arbeit leisten. „Die fachliche Expertise ist weit über die Landesgrenzen sowohl bei den Zielgruppen als auch bei den anderen in diesem Bereich tätigen Einrichtungen bekannt. Wie auch Frauen- und Mädchenberatungsstellen in den anderen Bundesländern ist auch der Verein Amazone und femail mit immer komplexeren Anfragen und Aufgaben konfrontiert“, unterstreicht Wiesflecker die Bedeutung dieser Einrichtungen. „Zur Absicherung der bestehenden Einrichtungen ist seitens des Bundes ein deutliches Bekenntnis für eine dauerhafte, verlässliche und indexierte Finanzierung nötig“, so die Landesrätin weiter. Ziel soll eine flächendeckende, bedarfsgerechte und österreichweite Versorgungsstruktur mit qualitativ hochwertigen Angeboten sein.
Gleichstellung voranbringen
Daneben wurden bei der Konferenz weitere Maßnahmen diskutiert, um die Gleichstellung der Geschlechter insbesondere bei den Unterschieden in den Gehaltszahlungen und der Pensionen voran zu bringen. Hier lag die Betonung sehr zentral darauf, dass Gleichstellung ein Querschnittsthema ist, für das alle politischen Bereiche zuständig sind. Vorarlberg unterstützt eine rasche Teilnahme an der EU-weiten Studie zur Zeitverwendung. „Wir bekommen damit eine valide Datenbasis darüber, wie Menschen ihre Zeit einteilen“, so Wiesflecker. „Die Aufteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit wird dadurch sichtbar und ermöglicht Schlüsse über die Wirksamkeit gleichstellungspolitischer Maßnahmen“, schließt die Landesrätin.
Quelle: Land Vorarlberg