Niederösterreich: Landeshauptfrau Mikl-Leitner zeichnet junge Forscherinnen mit Innovation Award aus
Foto: © NLK Filzwieser
„Eines unserer wichtigsten Vorhaben ist es, neues Wissen in die Wirtschaft zu transferieren“
Im Millenniumssaal des NÖ Landhauses in St. Pölten zeichnete Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner im Rahmen einer Feierstunde kürzlich Jungforscherinnen mit dem Innovation Award aus. Dieser wurde bereits zum vierten Mal gemeinsam von der Technologiefinanzierungsgesellschaft tecnet equity, dem Hightech Inkubator accent und der Donau Universität Krems ausgeschrieben. Die Themen der Siegerprojekte erstreckten sich vom Medizintechnikbereich bis hin zu einer neuen Entwicklung im Umweltschutz.
„Wenn es um die Themen Wissenschaft und Forschung geht, stehen bei uns im Bundesland die Türen immer offen“, sagte Mikl-Leitner in ihrer Festansprache und betonte: „Niederösterreich ist auf seine Wissenschaftsachse sehr stolz. Das gilt ganz besonders für den Standort in Krems mit der Universität für Weiterbildung, die sicherlich zu den Pionieren im Bereich Wissenschaft, Aus- und Weiterbildung und Forschung zählt.“ Das Bundesland Niederösterreich werde weiterhin sehr viel in die Stärkung der Wissenschaftsachse investieren und mit Hainburg komme nun ein neuer Standort mit einem Biotech-Cluster hinzu, kündigte die Landeshauptfrau an. „Wir wollen mit diesem Vorhaben Wissenschaft und Forschung im Bereich der Biotechnologie forcieren, um die benötigten Expertinnen und Experten für den Gesundheitsbereich und für die Pharma-Industrie auszubilden“, sprach sie einen weiteren Aspekt an.
„Eines unserer wichtigsten Vorhaben ist es, das Wissen unserer Forscherinnen und Forscher in die Wirtschaft zu transferieren“, führte Mikl-Leitner weiter aus. „Wissenschaftliche Erkenntnisse sollen anwendbar für die Praxis gemacht werden. Wir wollen aus den besten Wissenschafterinnen und Wissenschaftern erfolgreiche Unternehmerinnen und Unternehmer machen“, so die Landeshauptfrau. Es sei ein ganz klares Ziel, innerhalb der nächsten 20 Jahre einen Nobelpreis nach Niederösterreich zu holen.
Bestreben des Innovation Awards ist es, ein Bewusstsein bei den Studierenden, Doktoranden und Doktorandinnen sowie Absolventinnen und Absolventen am Campus Krems hinsichtlich der Möglichkeit einer wirtschaftlichen Umsetzung ihrer Forschungsergebnisse zu bilden und zu schärfen. Die Jury hat deshalb nicht nur die eigentliche Forschungsarbeit, sondern in erster Linie die wirtschaftliche Umsetzungsstrategie der Forschenden beurteilt. Wichtiger Bestandteil ist die Weiterentwicklung eines Forschungsprojektes zu einem Produkt sowie die damit verbundenen Aspekte wie Kundennutzen, Marktpotenzial, Zielgruppen Marketingstrategie oder Patentschutz.
Tecnet equity-Geschäftsführerin Doris Agneter erklärte: „Ziel unseres Awards ist die Anregung, dass sich hochqualifizierte Forscher auch mit den wirtschaftlichen Möglichkeiten ihrer Entwicklungen auseinandersetzen. Zudem möchten wir einen Beitrag zur engeren Kooperation von Wissenschaftsprojekten an den Hochschulen und wirtschaftlichen Partnern in Niederösterreich leisten." Michael Moll vom accent-Inkubator ergänzte: „Wir freuen uns, dass wir den Award auch heuer wieder an Projektteams überreichen können, die mit ihren innovativen Ideen Beachtliches geleistet und sich auch mit der praktischen Umsetzung beschäftigt haben. Da wächst eine starke Generation junger Wissenschaftler heran, die auch großes Potenzial in Richtung Unternehmensgründung aufgezeigt haben.“
„Mit unserer Forschung leisten wir innovative Beiträge zur Lösung aktueller und künftiger gesellschaftlicher Herausforderungen. Der Innovation Award macht diese Ergebnisse sichtbar und trägt dazu bei, unsere Forschung in die Anwendung zu bringen“, so Viktoria Weber, Vizerektorin für Forschung und nachhaltige Entwicklung der Universität für Weiterbildung Krems. Die Jury hat beim diesjährigen Wettbewerb zwei zweite Plätze und somit insgesamt vier Preise vergeben, die allesamt an Jungforscherinnen gingen.
Innovation Award Siegerin wurde Forough Rasoulian. Sie entwickelt mit ihrem Team vom Zentrum für Regenerative Medizin der Universität für Weiterbildung Krems ein bioinspiriertes Hydrogel zur Knorpelreparatur. Bei diesem neuartigen Verfahren wird durch Injizieren eines speziellen Hydrogels eine schnellere Knorpelreparatur möglich. Das neue Verfahren könnte damit patientenfreundlicher und darüber auch deutlich kostenschonender sein.
Mit dem zweiten Preis ausgezeichnet wurden Anna-Christina Moser und Jennifer Fritz für ihr Projekt MeniSilk. Die Forscherinnen vom Zentrum für Regenerative Medizin der Universität für Weiterbildung Krems haben gemeinsam mit der Abteilung für Orthopädie und Traumatologie des Universitätsklinikums Krems ein Verfahren zur Behandlung von Gelenkserkrankungen entwickelt. MeniSilk soll die patientenspezifische Anpassung von Meniskusimplantaten ermöglichen, die in einem speziellen 3D-Druck Verfahren hergestellt werden.
Ebenfalls einen zweiten Preis erhielt Denisa Cont vom Zentrum für Biomedizinische Technologie der Universität für Weiterbildung Krems. Sie hat mit ihrem Team ein neues Verfahren zum Nachweis von Endotoxinen in menschlichen Blutproben entwickelt. Der Einsatz des neuen Endotoxin-Nachweiskits könnte zahlreiche Vorteile für Gesundheitseinrichtungen, Labore und Industrien bringen, wie zum Beispiel eine wesentlich erhöhte Empfindlichkeit und Genauigkeit, Früherkennung von Infektionen, verbesserte Qualitätskontrolle von Arzneimitteln und somit eine Kostenreduzierung im Gesundheitswesen.
Den dritten Preis erhielt Mag. Anja Knecht für ihr Projekt „Kostengünstige, kompakte Echtzeit-Online Überwachung als Frühwarnsystem für Ölverschmutzungen in Gewässern“. Anja Knecht und das Team vom Zentrum für Wasser- und Umweltsensorik der Universität für Weiterbildung Krems haben einen kostengünstigen Sensor entwickelt, der zur Echtzeit-online-Überwachung von Ölverschmutzungen in Gewässern eingesetzt werden könnte. Damit könnte der Sensor einen wichtigen Beitrag bei der Eindämmung und Reinigung von ölverschmutzten Gewässern liefern und so sowohl ökologische als auch ökonomische Schäden verhindern oder zumindest mindern.
Quelle: Land Niederösterreich