Wien: Landeshauptmann Ludwig ehrt Herrmann Schützenhöfer und Günther Platter mit Wiens höchster Auszeichnung
Foto: Stadt Wien / Christian Jobst
Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien mit dem Stern für ehemalige Landeshauptmänner
Heute, Mittwoch, verlieh Wiens Landeshauptmann und Bürgermeister Michael Ludwig im Festsaal des Rathauses das „Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien mit dem Stern“ an den ehemaligen Landeshauptmann der Steiermark Hermann Schützenhöfer sowie an den ehemaligen Landeshauptmann Tirols Günther Platter.
In seiner Begrüßungsrede betonte Ludwig, dass dieses Ehrenzeichen seit 1945 insgesamt erst 15 Mal verliehen worden sei, also eine ganz besondere Auszeichnung darstelle. Wiens Bürgermeister unterstrich, dass beide Landeshauptmänner in großer Herausforderungen politische Verantwortung übernommen hatten: „Und Ihr habt diese große Verantwortung trotz Wirtschaftskrise, Pandemie, Teuerung und dem russischen Angriffskrieg in Europa nie gescheut. Das hat den Steirerinnen und Steirern, den Tirolerinnen und Tirolern, in Summe aber allen Österreicherinnen und Österreichern sehr geholfen. Und das hat auch Wien sehr genützt.“
Der 1954 im Tiroler Zams geborene Günther Platter startete seine politische Karriere als Bürgermeister der Heimatgemeinde. 1994 zog er in den Nationalrat ein, ehe er zur Jahrtausendwende als Landesrat nach Tirol zurückkehrte. Bundeskanzler Wolfgang Schüssel holte ihn 2003 als Verteidigungsminister zurück nach Wien. In dessen Amtszeit fielen die Anschaffung der Eurofighter, der Start der umfassenden Heeresreform sowie die Verkürzung des Präsenzdienstes von acht auf sechs Monate. 2006 wechselte ins Innenministerium, ehe er 2008 zum Tiroler Landeshauptmann gewählt wurde. Dieses Amt übte Platter als politischer „Marathonmann“ bis 2022 aus. Auch Platter sei in seiner Zeit als Landeshauptmann während der Pandemie, „dass wir gemeinsame Lösungen zur Bewältigung von Krisen finden. Das ist uns vielfach gelungen, weil wir erkannt haben, dass wir größere Herausforderungen nur als Team erfolgreich meistern können“, so Ludwig, der die „sehr rar gewordene Fähigkeit zur Selbstkritik“ Platters hervorstrich. „Darüber hinaus hast Du Dich nie gescheut, wenn Du als Landeshauptmann eine ganz eigene Meinung hattest, bisweilen auch die Bundespartei zu konterkarieren: so etwa, als Du Dich 2012 dezidiert für die Gesamtschule ausgesprochen hast.“
Der 1952 geborene Hermann Schützenhöfer sei immer ein Politiker „mit Leib und Seele“ gewesen. Das politische Engagement Schützenhöfers begann in der JVP Steiermark, ehe er 1981 in den Steirischen Landtag einzog, wo er 1994 den Klubvorsitz übernahm, bevor er von Landeshauptfrau Waltraud Klasnic ihn in die Landesregierung geholt wurde. 2005 übernahm Schützenhöfer die Funktion des Landeshauptmann-Stellvertreters des Sozialdemokraten Franz Voves. Nach Voves Rückzug 2015 wurde Schützenhöfer zum Landeshauptmann der Steiermark angelobt; dieses Amt übte er bis 2022 aus. „In den Jahren der SPÖ-ÖVP-Koalition, die sich als Reformpartnerschaft verstand, war Schützenhöfer ein ‚Verbinder‘ – respektiert und anerkannt über alle Partei- und Landesgrenzen hinaus“, so Bürgermeister Ludwig. Das gute Verhältnis zwischen Graz und Wien sein kein Geheimnis, es sei stets vom Wunsch beseelt gewesen, in schwierigen Situationen gemeinsam das Beste zu erreichen. „Und das ist uns so gut gelungen, weil wir beide schon immer wussten, dass es eine handfeste Schnittmenge zwischen sozialdemokratischen Überzeugungen und der christlichen Soziallehre gibt“, so Ludwig. So habe sich Schützenhöfer etwa in den Jahren der Pandemie dafür stark gemacht, dass alle wesentlichen Kräfte des Landes an einem Strang zogen. „Deine große Stärke war und ist Deine ganz spezielle Kommunikationsform des Miteinander-Redens. Des überzeugenden Gesprächs auf Augenhöhe“, sagte Ludwig.
Die Laudatio für Platter wurde von Heinz Fischer, Alt- Bundespräsident und Ehrenbürger der Stadt Wien, jene für Schützenhöfer von dessen Nachfolger und gegenwärtigen steirischen Landeshauptmann Christopher Drexler gehalten.
Die Geehrten bedankten sich herzlich bei Bürgermeister Ludwig und bei den Laudatoren für deren Worte. Musikalisch umrahmt wurde die Feier im Rathaus durch das Streichquartett Art4Strings. Der Feier wohnten unter anderem die Familien der Geehrten sowie zahlreiche hochrangige Persönlichkeiten aus der Politik bei. Darunter befanden sich etwa die ehemaligen Landeshauptmänner Michael Häupl, zugleich Ehrenbürger der Stadt Wien, Erwin Pröll und Josef Pühringer sowie Nationalratspräsidentin Doris Bures, Bundesminister Martin Polaschek, Rechnungshofpräsidentin Margit Kraker und Verfassungsgerichtshofpräsident Christoph Grabenwarter. Ebenfalls nahmen unter anderem EU-Kommissar Johannes Hahn samt Gattin Susanne Riess-Hahn, ehemalige Vizekanzlerin der Republik, der ehemalige Nationalratspräsident Andreas Khol sowie Wiens Stadträtin Veronika Kaup-Hasler und Gemeinderatsvorsitzender Thomas Reindl an der Feier teil. (Schluss) nic
Quelle: Stadt Wien