Vorarlberg: Landesrätin Wiesflecker - Über Demenz muss geredet werden

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Landesrätin Wiesflecker: Über Demenz muss geredet werden::
Foto: Alexandra Serra
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Landesrätin Wiesflecker: Über Demenz muss geredet werden::
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20 Sep 12:00 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

Aktion Demenz wirbt um Wertschätzung für Pflegende Angehörige und Sensibilisierung der Nachbarschaften

Bregenz (VLK) – Der Welt-Alzheimertag am 21. September steht heuer unter dem Motto „Demenz – Wir müssen reden!“. „Das sollten wir tatsächlich, denn gerade in der Zeit der globalen Krise zeigt sich wie unter einem Vergrößerungsglas, wo es genau hinzuschauen gilt. Je mehr die breite Bevölkerung über die Thematik Demenz versteht und sich beginnt darüber auszutauschen, umso leichter können demenzfreundliche Gemeinden Realität werden“, sagte Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker in einer Pressekonferenz am Freitag, 18. September. Gemeinsam mit der Aktion Demenz engagiert sie sich dafür, dass über die Krankheit öffentlich geredet wird. „Das gilt für Betroffene, Angehörige, Fachpersonal wie auch unbeteiligte Menschen – wir brauchen ein breites Verständnis für die unterschiedlichen Verläufe und Stadien der Erkrankung, die noch vorhandenen Ressourcen und die Bedeutung sozialen Zusammenhalts“, so Wiesflecker.

In Vorarlberg sind derzeit etwa 6.000 Menschen mit einer demenziellen Entwicklung diagnostiziert, die Prognosen gehen – gleich wie in anderen Regionen – bis zum Jahr 2050 von einer Verdreifachung aus. Die meisten Menschen mit einer kognitiven Veränderung werden zu Hause von Angehörigen betreut und gepflegt. „Die Wertschätzung für diese hingebungsvolle Arbeit kann gar nicht hoch genug sein. Pflegende Angehörige schenken den Betreuten mehr Lebensqualität und entlasten dabei das Sozial- und Gesundheitssystem ganz enorm“, sagte Landesrätin Wiesflecker.

Gerade die letzten Monate haben gezeigt, wie groß die Gefahr ist, dass über Menschen hinwegentschieden wird, die keine Stimme haben. Umso wichtiger ist es, sich besondere Maßnahmen für Demenzkranke zu überlegen – gerade in Krisensituationen. „Das ist keine einfache Aufgabe, aber ihre Lösung ist enorm wichtig für die Gesundheit dieser Menschen und für unsere Gesellschaft“, betonte connexia-Geschäftsführer Martin Hebenstreit. Neben den Familien und dem nahen Umfeld von Menschen mit Demenz stehen die Nachbarschaften im Fokus der Sensibilisierungsarbeit der Aktion Demenz. In der Woche nach dem Welt-Alzheimertag werden umweltfreundliche Stofftaschen aus Baumwolle in den beteiligten Gemeinden entsprechende Botschaften in die Öffentlichkeit tragen. So werden Kundinnen und Kunden der teilnehmenden Geschäfte und Apotheken für die Bedeutung von guten Nachbarschaften sensibilisiert.

Gelebter Zusammenhalt in den „Aktion Demenz“-Gemeinden

Die Coronazeit zeigt aber auch, dass der nötige Zusammenhalt an vielen Orten tatsächlich gelebt wird. In den Modellgemeinden der Aktion Demenz – inzwischen 44, damit können über 60 Prozent der Bevölkerung erreichen werden – haben sich weit mehr Menschen als Ehrenamtliche angeboten, als Bedarf an Unterstützung angemeldet wurde. Ein weiteres Beispiel sind die Gartenzaunkonzerte, die Musikkuriere vor die Türen und Balkone der pflegenden Angehörigen brachten.

In einem Filmprojekt der Aktion Demenz erzählen Menschen mit Demenz und pflegende Angehörige, was sie in der Zeit der Corona-Einschränkungen herausgefordert hat, was sie erlebt haben und wie sie diese Zeit überstanden haben. Diese Filmbeiträge werden als Teil der Ausstellung „Shutdown – Vorarlberg und Corona“ im vorarlberg museum gezeigt.

Weiterentwicklung der Gerontopsychiatrischen Kompetenz

Auch über die Aktion Demenz hinaus ist und bleibt die Weiterentwicklung der gerontopsychiatrischen Versorgung ein sozialpolitischer Schwerpunkt der Vorarlberger Landesregierung, bekräftigte Landesrätin Wiesflecker. So wurde in den vergangenen Jahren das Angebot der „Ambulanten gerontopsychiatrischen Pflege“ in Kooperation mit den örtlichen Krankenpflegevereinen kontinuierlich ausgebaut, ab Ende 2021 wird es in allen Vorarlberger Gemeinden zur Verfügung stehen. Im vergangenen Jahr wurden 450 Klientinnen und Klienten begleitet und betreut. Auch die „Weiterentwicklung der gerontopsychiatrischen Kompetenz in der stationären Langzeitpflege“ wird kontinuierlich vorangetrieben. Schon in 40 der 49 Vorarlberger Pflegeheime stehen Psychologinnen und Psychologen mit Arbeitsschwerpunkt in der Gerontopsychologie beratend und für Fallbesprechungen zur Verfügung. Im Laufe des nächsten Jahres ist der Projektstart in den weiteren neun Pflegeheimen und in den sechzehn „Betreuten Wohngemeinschaften für ältere Menschen“ geplant. Und an vier Standorten in Vorarlberg – Bregenz, Dornbirn, Feldkirch und Nüziders – wurde über eineinhalb Jahre eine neue Form der Tagesbetreuung für Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung erfolgreich erprobt. Aufgrund der positiven Erfahrungen wird dieses durch den Vorarlberger Sozialfonds überwiegend finanzierte Angebot nun um einen weiteren Standort in Götzis erweitert und in den Regelbetrieb übernommen.


Quelle: Land Vorarlberg



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