Vorarlberg: Landkarte für nachhaltigen und chancenreichen Tourismus
Foto: Land Vorarlberg/D.Mathis
Foto: Land Vorarlberg/D.Mathis
Foto: Land Vorarlberg/D.Mathis
Alle fünf Fraktionen ebnen den Weg für eine erfolgreiche Tourismuszukunft
Bregenz (VLK) – In einem breit angelegten Prozess waren mehr als 200 Persönlichkeiten sowie alle relevanten Stakeholder- und Interessensgruppen an der Erarbeitung der neuen Vorarlberger Tourismusstrategie 2030 beteiligt. Nach der Vorstellung im Volkswirtschaftlichen Ausschuss des Landtags am Mittwoch, 1. Juni, wurde die Strategie einstimmig beschlossen. Sie versteht sich als Landkarte auf dem weiteren Weg hin zu einem chancenreichen und nachhaltigen Tourismus und ist damit in Übereinstimmung mit den Kernwerten der Standortmarke Vorarlberg, die den chancenreichen Lebensraum ins Zentrum stellt, betonten die TourismussprecherInnen aller fünf Fraktionen einhellig. Landesrat Christian Gantner freut sich über dieses gemeinsame Bekenntnis: „Die nun vorliegende Strategie ist ein Leitfaden für alle Akteure, um Vorarlberg als Tourismusstandort noch attraktiver, zukunftsfähiger, resilienter und nachhaltig erfolgreich zu machen. Ich danke ganz herzlich allen, die daran mitgearbeitet haben.“
Die zentralen Säulen der bestehenden Vorarlberger Tourismusstrategie – Gastfreundschaft, Regionalität, Nachhaltigkeit und Vernetzung – werden auch künftig das Wertefundamt darstellen. Sie wurden im Rahmen der Überarbeitung ergänzt und präzisiert: authentische Gastfreundschaft, weltoffene Regionalität, nachhaltige Entwicklung und faire Kooperation. Als zentrale Elemente der künftigen Strategie sollen sich die heimischen Tourismusbetriebe noch stärker als wesentliche Gestalter des Lebensraumes etablieren. Bei der Weiterentwicklung des landesweiten Verbundmarkensystems wird auf den Ausbau des touristischen Qualitätsangebots, vor allem im Sinne eines Ganzjahrestourismus, fokussiert. Weiters wird die Heterogenität des touristischen Angebots auf überschaubarem Raum (6 Destinationen, 4 Länder) als Chance für die Kreation und Ermöglichung einer reichen Vielfalt an hochattraktiven und individualisierbaren Natur-, Kultur- und Genusserlebnissen aufgegriffen.
Qualität, Nachhaltigkeit und Wertschöpfung im Fokus
Wesentlich ist eine gesunde Balance zwischen einem hochwertigen und vielseitigen touristischen Angebot und hoher Verantwortung für den Erhalt der Umwelt- und Landschaftsqualität, mit dem Ziel, die touristische Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu stärken. Mit seinen naturnahen, hochqualitativen und abwechslungsreichen Natur-, Kultur- und Erlebnisräumen zwischen Bodensee, Tälern und Bergen bietet Vorarlberg seinen Gästen eine im alpinen Raum einzigartige Attraktivität und Faszination.
Der Tourismus trägt wesentlich zu einem guten Leben für Einheimische und Gäste im Lebens- und Erlebnisraum Vorarlberg bei und nimmt stärker seine Rolle als Lebensraumgestalter wahr, so Landesrat Gantner: „Wesentliches Potenzial für die weitere Tourismuszukunft sehen wir im konsequenten Verfolgen des Regionalität-Gedankens, für mich einer der größten Stellhebel für eine nachhaltige Wertschöpfung für viele Bereiche. Der Tourismus in Vorarlberg soll Energiequelle für ehrliche Kooperationen und nachhaltige Zusammenarbeit sein. Dann kann der Tourismus seine volle Kraft ausspielen. Eine spürbare und echte Regionalität in seiner Urlaubsregion ist zudem auch das, nach dem sich der Gast sehnt.“ Vor diesem Hintergrund werde nachhaltige Regionalentwicklung als zentrales Zukunftsthema im und für den Tourismus einen besonderen Stellenwert einnehmen. So wurde ein Ziel-, Kennzahlen- und Monitoringsystem anhand von ökonomischen, ökologischen und sozialen Erfolgs-/Messfaktoren der SDG´s (Sustainable Development Goals) implementiert.
Mit 3,792 Milliarden Euro Bruttoregionalprodukt im Tourismusjahr 2018/19 hat die Vorarlberger Tourismuswirtschaft vor dem Einbruch aufgrund der Corona-Pandemie fast 20 Prozent zur Wertschöpfung des Landes beigetragen. 85 Prozent dieser Bruttoregionalwertschöpfung werden in Vorarlberg wirksam, 15 Prozent generieren Effekte in Österreich. WKV-Spartenobmann Markus Kegele unterstreicht die Bedeutung des Tourismus als ein maßgeblicher Sektor der Vorarlberger Wirtschaft: „Die Tourismusstrategie 2030 ist unser Rahmen, um mit entsprechenden personellen und finanziellen Ressourcen die Tourismuszukunft in Vorarlberg mitzugestalten und die Wertschöpfung auch weiterhin auszubauen.“
Tourismus als Impuls- und Zukunftsgeber für Talschaften und Regionen
Dass der im vergangenen Jahr im Auftrag der Landesregierung und der Vorarlberger Wirtschaftskammer initiierte Prozess zur Tourismusstrategie 2030 politisch auf breiter Basis mitgetragen wurde, ist für Landesrat Gantner ein wichtiges Signal. Der Tourismus ist für Vorarlbergs Talschaften und Regionen nicht nur Impulsgeber, sondern vielerorts auch Zukunftsgeber, betont er: „Gemeinsam mit allen Akteuren der Vorarlberger Tourismusfamilie möchten wir mit der neuen Tourismusstrategie den roten Faden für ‚Gastgeben auf Vorarlberger Art‘ vorgeben. Urlaub in Vorarlberg soll ein Ankommen und Heimkommen sein! Der Gast ist bei uns Bewohner auf Zeit. In unserem gemeinsamen Zukunftsbild ist der Tourismus Geburtshelfer und Energiequelle für eine erfolgreiche und nachhaltige Regionalentwicklung. Bei uns im Land hat sich das touristische Angebot nie zu einer Parallel- und Zauberwelt entwickelt, sondern ist eben aus der DNA der Region und seiner Menschen entstanden.“
Auch Vorarlberg Tourismus Geschäftsführer Christian Schützinger zeigt sich erfreut über die politische Entscheidung: „Dieser Schulterschluss unterstreicht die Bedeutung der Tourismuswirtschaft für dieses Land als Mitgestalter einer positiven Zukunft und motiviert zum Anpacken in herausfordernden Zeiten.“
Statements der ToursmusprecherInnen zum gemeinsamen Beschluss:
Monika Vonier (Vorarlberger Volkspartei): „Mit der neuen Tourismusstrategie haben wir uns gemeinsam auf den Weg in eine nachhaltig erfolgreiche Zukunft des Tourismus gemacht, diese gilt es nun konsequent umzusetzen. Das Thema Nachhaltigkeit mit seiner ökologischen, sozialen und ökonomischen Dimension ist dabei der Schlüsselfaktor. Neben der Natur sind die MitarbeiterInnen der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft.“
Nadine Kasper (Grüne): „Die starke Fokussierung auf das Thema Nachhaltigkeit und die Etablierung neuer Indikatoren zur Erfolgsmessung stellen die Weichen für einen zukunftsfähigen Tourismus. Nur ein nachhaltiger Tourismus sichert den Lebensraum für alle, stärkt unsere kleinstrukturierten Familienbetriebe und schafft gute Arbeitsplätze.“
Hubert Kinz (FPÖ): „Mit dieser Strategie soll die Anpassung des Tourismusfahrplanes an die neuen Gegebenheiten unserer Zeit vorangetrieben werden. Es ist dies ein lebender Prozess, der laufender Bearbeitung bedarf.“
Manuela Auer (SPÖ): „Die neue Tourismusstrategie ist ein wichtiger Schritt, um Vorarlberg in seinem Profil als nachhaltige Urlaubsdestination noch weiter zu stärken und auch für die Menschen in der Region gezielte Qualitätsverbesserungen zu erreichen. Dazu zählen auch attraktive Arbeitsplätze von denen man gut leben kann. Denn ein gut funktionierendes Zusammenspiel von ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Faktoren ist ausschlaggebend dafür, dass der Tourismusstandort Vorarlberg Herausforderungen auch weiterhin erfolgreich meistern kann.“
Sabine Scheffknecht (Neos): „Die neue Tourismusstrategie 2030 erkennt die aktuellen Herausforderungen und Chancen für einen nachhaltigen, zukunftsfitten Tourismus. Uns NEOS war bei der Erarbeitung der Strategie besonders das Bildungsangebot für touristische Berufe ein Anliegen. Der Fachkräftemangel im Tourismus wird sich nicht von selbst lösen. Umso wichtiger sind attraktive Angebote, die jungen Menschen und Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern zeigen, wie vielfältig Tourismus-Berufe sein können.“
Quelle: Land Vorarlberg