Salzburg: Landwirtschaftliche Flächen werden neu geordnet
Foto: Land Salzburg/Büro Schwaiger
Flurbereinigung ermöglicht zeitgemäße Bewirtschaftung / Beispiel Berndorf
(LK) Zersplitterte Besitzverhältnisse im Bereich der Landwirtschaft erschweren im Bundesland noch mancherorts die Bewirtschaftung von Flächen. Das Land unterstützt in aufwändigen Verfahren bei der Schaffung zeitgemäßer Agrarflächen zum Nutzen aller Beteiligten - und der Natur.
LR Josef Schwaiger nahm vor Ort Einblick in die Pläne für die große Grundzusammenlegung in Berndorf/Aigen, bei der in diesem Jahr die Bauphase startet.
Historisch gewachsene bäuerliche Besitzverhältnisse im ländlichen Raum können bei einem Blick auf die Grenzverläufe folgendes Bild ergeben: Zehn verschiedene Eigentümer besitzen je zehn Grundstücke auf einer Fläche von wenigen Hektar. Diese sind außerdem noch völlig verstreut platziert. In oft langjährigen Verfahren hilft das Land bei der Neuordnung in günstig ausgeformte, größere Grundstücke mit einer guten Erschließung durch Wirtschaftswege.
Schwaiger: „Jeder Beteiligte gewinnt.“
Aktuell laufen – neben rund 40 kleineren Verfahren mit wenigen Beteiligten – zehn große Flurbereinigungen beziehungsweise Grundzusammenlegungen mit 482 Parteien für eine Gesamtfläche von insgesamt 1.117 Hektar. „Die Komplexität der Verhandlungen kann allein an diesen Zahlen bereits abgelesen werden. Am Ende gehen aber alle Beteiligten als Gewinner hervor, da sie zusammenhängende und einfacher zu bewirtschaftenden Flächen zur Verfügung haben werden. Das kann in der Praxis auch bäuerliche Familienbetriebe dazu bewegen, ihre Bewirtschaftung beizubehalten“, so Landesrat Josef Schwaiger.
Beispiel Berndorf
Eine der zehn großen Grundzusammenlegungen läuft seit 2018 im Flachgauer Berndorf, dort werden die getroffenen Vereinbarungen in diesem Jahr bereits bautechnisch in die Praxis umgesetzt. Rund 90 Hektar waren in Berndorf/Aigen bisher in 251 Grundstücke von rund 40 Eigentümern unterteilt. Nach der Zusammenlegung bleiben nur noch 90 Flächen übrig, die Bodenverdichtung wird verringert und Zufahrten über fremde Grundstücke gehören dann der Vergangenheit an. Die Gesamtbaukosten betragen 550.000 Euro, finanziert durch Land, Europäische Union, Gemeinde und die jeweiligen Interessenten.
Mehrstufiger Prozess
Noch 2023 ist mit dem Abschluss der Bauphase in Berndorf zu rechnen. Das gilt auch für die Grundzusammenlegung im Lungauer Vordergöriach und die Flurbereinigung Eislau in St.Gilgen, bei der 35 Hektar neu geordnet werden. Die Bauphase steht immer am Ende eines mehrstufigen Prozesses, der von Vermessung, Bewertung und Neueinteilung über die Erschließung bis zur Bauphase reicht. „Viele Projekte der Vergangenheit zeigen die Vorteile für alle Beteiligten nach Fertigstellung. Für die Verfahren bedarf es viel Sachverstand und Umsicht und dafür gilt mein herzlicher Dank den Mitarbeitern in den Fachabteilungen des Landes und vor allem auch den Grundbesitzern“, so Schwaiger.
Umsetzung von ökologischen Maßnahmen
Neben den Verfahrensbeteiligten profitiert auch die Natur von den Flurbereinigungen, da im Rahmen der Umsetzung zahlreiche Ökologiemaßnahmen durchgeführt werden. Dazu gehören unter anderem die Neuanlage von Teichen und Gräben, die Ausweisung von Pufferzonen entlang von Bächen, Blühstreifen, Baum- und Heckenbepflanzungen. So können die Lebensräume für Fauna und Flora dauerhaft geschützt werden.
Quelle: Land Salzburg