Innsbruck: Lawinenzug der Innsbrucker Feuerwehren bestens gerüstet
Foto: Peter Plattner
Feuerwehr übte für den Ernstfall „Lawinenabgang“ in der Wattener Lizum
Innsbruck ist die einzige größere Stadt in Österreich, die durch Lawinen direkt gefährdet ist. In der Landeshauptstadt beurteilt die Lawinenkommission täglich die Lawinensituation auf der Nordkette. Droht Lawinengefahr für Teile des bewohnten Siedlungsraumes, so wird unverzüglich das Amt für Allgemeine Sicherheit und Veranstaltungen der Stadt Innsbruck verständigt. In weiterer Folge reagieren die städtischen Ämter auf Basis der Empfehlungen der Lawinenkommission: Das Amt für Wald und Natur betreut ein Netz an Hinweistafeln auf der Nordkette, die im Falle einer Sperre durch die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr Innsbruck (BFI) oder der Mobilen Überwachungsgruppe (MÜG) aktiviert werden. Auch die Feuerwehr Innsbruck hat einen eigenen Lawinenzug, der im Falle einer Schneekatastrophe in enger Kooperation mit der Bergrettung Innsbruck tätig werden kann.
Damit der Lawinenzug bestens für den Ernstfall gewappnet ist, nimmt führt dieser jährlich Ausbildungen durch, so heuer am Truppenübungsplatz des Österreichischen Bundesheeres in der Wattener Lizum. Anfang März beteiligten sich wieder 27 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren und der Berufsfeuerwehr der Stadt Innsbruck an einer zweitägigen Übung im alpinen Gelände.
Theorie und Praxis im alpinen Gelände
Diese Ausbildung findet in Zusammenarbeit mit den Experten für die Lawinenkommissionsausbildung des Landes Tirol statt. Sie beinhaltet theoretische Schwerpunkte wie etwa Notfallmanagement am Lawinenkegel, aber auch Schnee- und Lawinenkunde. Zudem wurden praktische Einheiten, wie der direkte Umgang mit der Notfallausrüstung (LVS-Gerät, Schaufel, Lawinensonde, Airbag-Rucksack), ein organisierter Rettungseinsatz sowie entscheidende Maßnahmen zur KameradInnenrettung und Versorgung nach einem Lawinenunfall trainiert. Darüber hinaus wurden die im Jahr 2022 angekauften Drohnen in die Übung miteinbezogen.
„Die Vielfalt an Einsätzen, zu denen die Feuerwehr Innsbruck gerufen wird, ist groß. Etwa zu Brand- und Taucheinsätzen, Verkehrsunfällen, Bergungen nach einem Ein- oder Absturz, aber auch bei Ausrückungen im Zusammenhang mit Lawinen. Für Letzteres verfügt die Innsbrucker Feuerwehr über einen Lawinenzug, der im Ernstfall unterstützend parat steht. Trotz der frühlingshaften Temperaturen herrscht nach wie vor abseits der gesicherten Pisten und Skirouten akute Lebensgefahr. Wer eine Lawine auslöst, gefährdet nicht nur sich, sondern auch andere. Ich appelliere einmal mehr an Wintersportlerinnen und Wintersportler sich den Lawinenlagebericht und die Sperren unter www.innsbruck.gv.at/weg-lawinensperren sorgfältig durchzulesen und die Warnungen ernst zu nehmen“, betont Vizebürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc.
„Der Lawinenzug der Innsbrucker Feuerwehr ist in einem guten Austausch mit anderen Einsatzorganisationen. Neben der kürzlich durchgeführten Ausbildung am Übungsplatz des Bundesheeres nimmt der Lawinenzug ebenso an von der Bergrettung Innsbruck organisierten Einsatzübungen auf der Nordkette teil. Um auf diese potenzielle Einsatzsituation bestens gerüstet zu sein, sind Ausbildungen und Einsatzübungen unabdingbar“, erklärt Branddirektor Mag. (FH) Helmut Hager und ergänzt: „Der Lawinenzug besteht derzeit aus rund 40 bis 50 Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehren und der Berufsfeuerwehr Innsbruck. Er wurde aufgrund eines großen Lawineneinsatzes in der Vergangenheit gebildet. Im Zuge eines solchen Einsatzes unterstützt die Feuerwehr Innsbruck auf Anforderung die Bergrettung Innsbruck.“ (MF)
Quelle: Stadt Innsbruck