Steiermark: LeLi-Zentrum für Menschen mit Essstörungen eröffnet

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v.l.n.r.: Theresa Lahousen-Luxenberger, Nina Baumgartner, Susanne Maurer Aldrian, Landesrätin Doris Kampus, Bürgermeister Siegfried Nagl, Landesrätin Juliane Bogner-Strauß 
Foto: Lebendhilfe. Bei Quellenangabe honorarfrei zur Verwendung.
07 Aug 16:00 2021 von Redaktion International Print This Article

Österreichweit einzigartiges Angebot in Graz

Graz, am 6. August 2021. - Die Zeit der Corona-Pandemie war für viele mit Einschränkungen und Unsicherheiten verbunden. Die Zahl der Menschen mit Essstörungen hat sich deutlich erhöht. Die Lebenshilfe reagiert darauf, unterstützt vom Land Steiermark und der Stadt Graz, mit einem in Österreich einzigartigen Angebot: Im Juli wurde das LeLi-Tageszentrum für Menschen mit Essstörungen auf den Grazer Reininghaus-Gründen eröffnet. Die Nachfrage ist groß: Fast 100 Personen haben sich bereits für das LeLi-Tageszentrum angemeldet. LeLi steht für Lebensliebe. Diese wiederzufinden, gemeinsam an einem selbstbestimmten Leben zu arbeiten, ist Ziel des Tageszentrums für Menschen mit Essstörungen. Das Besondere daran: Die Vorteile einer stationären werden mit denen einer ambulanten Therapie verbunden. Menschen mit Anorexie, Bulimie und anderen Essstörungen können neben einer intensiven, auf sie persönlich abgestimmten Behandlung ihren Alltag weiterleben. Ein Team aus Fachleuten wie Psychotherapeut*innen, Fachärzt*innen, Ergotherapeut*innen u.a. begleitet die Betroffenen dabei, aus dem quälenden Gedankenkreislauf von Essen und Nicht-Essen herauszufinden. Auch für die Angehörigen werden Hilfeleistungen angeboten. Ein weiterer Schwerpunkt des LeLi-Tageszentrums ist die Sensibilisierung für das Thema. Mit Vorträgen und Workshops soll das Tabu rund um Essstörungen aufgebrochen werden. Denn der erste Schritt zu einer Behandlung ist die Krankheitseinsicht.

Bei der Pressekonferenz am 6. August im Leli-Tageszentrum wurde dieses einzigartige Projekt vorgestellt. Das Land Steiermark fördert gemeinsam mit der Stadt Graz dieses Projekt.

Für Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner Strauß, die diese Initiative von Anfang an unterstützt hat, realisierte sich ein wichtiges Projekt: „Die Corona-Pandemie hat viele Menschen sowohl körperlich als auch psychisch an ihre Grenzen getrieben. Umso wichtiger ist es nun, Menschen, die an Essstörungen leiden, nicht alleine zu lassen. Das neue Tageszentrum soll Betroffenen sowie deren Angehörigen die Chance geben, niederschwellige adäquate Hilfe in Anspruch nehmen zu können. Im LeLi-Tageszentrum lassen sich Therapieformen und Hilfeleistung in den Alltag integrieren, weshalb Betroffene diese Angebote leichter annehmen können. Es ist wichtig, die Allgemeinheit für das Thema Essstörungen zu sensibilisieren und der Stigmatisierung von Betroffenen entgegenzuwirken."

Soziallandesrätin Doris Kampus sagte zur Eröffnung des Leli-Tageszentrums auf den Reininghausgründen: „Wenn der Gedanke an Essen in der einen oder anderen Form das gesamte Leben bestimmt, leiden die Betroffenen darunter in einer oft quälenden Art und Weise. Aber auch ihre Angehörigen werden von dieser Situation erfasst. Mit diesem Tageszentrum für Menschen mit Essstörungen wird nun eine Einrichtung sowohl für Betroffene als auch ihre Angehörigen und auch zur Information und Vorbeugung geschaffen. Es ist eine notwendige Erweiterung des Beratungs- und Betreuungsangebotes, weil immer mehr Menschen an Essstörungen erkranken. Auch in diesem Bereich zeichnet sich ab, dass Corona-Pandemie und Lockdowns negative Folgen gehabt haben."

„Mit diesem Angebot wollen wir Menschen mit Essstörungen und deren Angehörige in ihrem schwierigen Alltag begleiten und Hilfestellung bieten. Einen wesentlichen Schwerpunkt des neuen Tageszentrums wird die Präventionsarbeit einnehmen. Nur durch ein sensibles Heranführen an dieses Thema können Essstörungen vermieden werden", meinte Bürgermeister Siegfried Nagl.

„Für unser multiprofessionelles Team stehen die Menschen im Zentrum. Ja, sie haben eine sehr schwere psychische Erkrankung, die professionell begleitet werden muss. LeLi geht aber einen Schritt weiter: Die Teilnehmer*innen dürfen hier so sein, wie sie sind - mit all ihren Plänen und Zielen, Freuden und Ängsten. Die Tagesstruktur soll und kann Schritt für Schritt ermöglichen, dass das Essen nicht mehr Ausdruck der Emotionen ist und man wieder andere Lösungswege findet. Nach einer Phase der intensiven Begleitung und Stabilisierung der erkrankten Teilnehmer*innen werden die Schwerpunkte in Richtung Integration und Selbstmanagement gelegt. Wie üblich in unserer Arbeit werden wir auch hier sehr viel von unseren Teilnehmer*innen verlangen, damit sie ihre Ziele erreichen können - und wir werden sie dabei äußerst professionell und empathisch begleiten", erklärte Susanne Maurer-Aldrian, Geschäftsführerin der Lebenshilfen Soziale Dienste GmbH.


Quelle: Land Steiermark



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